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Private Anbieter, das heisst nicht mehr oder weniger, dass neben den Putzkräften auch ein Wasserkopf bezahlt werden muss. Anderseits muss sonst pro Schule noch ein Oberhausmeister eingestellt werden.
Wobei, Putzkräfte sollten nicht zum Müllaufsammeln da sein. Es gab "immer schon" einen Pausendienst für sowas.
Apropo früher. Früher stanken die Toiletten. Weil es ganz andere Hygienestandards waren und sie alt waren.
Heute kommt dazu ein Problem des Vandalismus. Und nein, kein darin involvierter Schüler wird darauf Rücksicht nehmen, dass " Frau Müller oder der Herr Meier aufwischen muss, die er jeden Tag auf dem Gang sieht. " Er/sie sieht sie erst gar nicht, da vor Schulbeginn alles sauber sein sollte und ob er/sie den Respekt aufbringt, zeigt sich schon heute darin wie die Klos aussehen.
Als ich zur Schule ging, hat man die Schüler zum Papiersammeln auf dem Schulhof und um die Schule verpflichtet. Hat uns nicht geschadet! Ähnliches im Freibad - dafür gab`s Freikarten.
Aber es stimmt schon, die Ausgliederung von Putzjobs und Essenszubereitung ist kompletter Schwachsinn. Also zurück zum alten, bewährten System.
Und wenn die Schüler meinen, sie müssten die Wände mit Graffity-Schmierereien verzieren, dann muss das Folgen haben.
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Reinigungskräfte an Schulen: Kein Sparen an der falschen Stelle
Ministerin Giffey ist eine prominente Kritikerin des Reinigungsbetriebs in Schulen. Recht hat sie: Denn jede sollte feste Putzkräfte haben.
Beim SPD-Landesparteitag forderte Franziska Giffey für jede Schule ein festes Reinigungsteam Foto: dpa
Wo soll da eigentlich ein ernsthaftes Gegenargument sein? Was spricht wirklich noch dagegen, Reinigungskräfte fest an einer Schule anzustellen? Zu teuer, hieß es lange, private Putzfirmen unter Vertrag zu nehmen, sei billiger. Da stellt sich dann aber schon die Frage: Wie wenig zahlen die denn ihren Leuten, damit die so günstig anbieten können? Der entscheidende Punkt aber ist: Auch ein paar Euro mehr fallen nicht ins Gewicht angesichts der Riesensummen, die das Land Berlin ohnehin in sein Bildungssystem steckt – kein Bundesland, Hamburg ausgenommen, gibt dafür mehr Geld aus.
Das ist ja auch nicht schlecht. Schlecht ist bloß, an der falschen Stelle zu sparen. Wenn für Schüler, wie immer wieder berichtet, das Schulgebäude kein anziehender Lernort, sondern das Haus mit den ewig stinkenden Toiletten ist, dann laufen viele der Millioneninvestitionen in mehr Lehrkräfte und noch so viel digitale Ausstattung ins Leere.
Denn Lernen hat nicht nur mit Pädagogik und Technik zu tun, sondern auch mit einem Umfeld, in dem sich die Schülerschaft wohl fühlt. Wer den Gang zur Toilette unterdrückt, weil ihn schon der Gedanke daran ekelt, wird dem Unterricht und noch so gut gemeinten Erklärungsversuchen eher suboptimal folgen.
Tiefgehende empirische Studien liegen dazu mutmaßlich nicht vor, aber es ist zumindest stark anzunehmen, dass mehr und der Schule dauerhaft verbundene Reinigungskräfte eine Schule sauberer halten können. Das scheint zumindest auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey zu glauben. Denn die forderte prominent bei ihrer Bewerbung für den SPD-Landesvorsitz, dass es in jeder Schule nicht nur eine feste Reinigungskraft gibt, sondern ein ganzes Reinigungsteam.
Profitieren würden alle
Die Win-win-Situation besteht ja darin, dass alle profitieren: Die Schüler von saubereren Klassen und Toiletten, die Putzkräfte von einer festen Arbeitsstelle – und auch alle zusammen. Weil nämlich der eine oder andere Schüler vielleicht noch mal darüber nachdenkt, einen Raum zu vermüllen, wenn er weiß, dass hinter ihm nicht eine namenlose Putzkraft, sondern eben die Frau Müller oder der Herr Meier aufwischen muss, die er jeden Tag auf dem Gang sieht. Zu naiv gedacht? Vielleicht. Aber wenn deshalb von dreien zumindest einer seinen Müll nicht auf den Boden, sondern in den Abfalleimer schmeißt, wäre auch schon was gewonnen.
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Kommentar von
Stefan Alberti
Redakteur für Berliner Landespolitik
Jahrgang 1967. Seit 2002 mit dreieinhalb Jahren Elternzeitunterbrechung bei der taz Berlin. Schwerpunkte: Abgeordnetenhaus, CDU, Grüne.
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