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Reform in der katholischen Kirche„Sünder“ doch nicht in die Hölle

Die Erzdiözese Freiburg will Geschiedene nicht länger von Kirchenämtern ausschließen. Aber ist das schon modern?

Wer sich mit Gott gut stellt, darf auch ein zweites Mal heiraten Bild: dpa

BERLIN taz | Der Vatikan sagt einfach mal: Nein. Ein am Montag veröffentlichtes Dokument der Diözese Freiburg, durch das katholische Geschiedene nicht mehr von den Sakramenten und von Kirchenämtern ausgeschlossen sein sollen, sei für die oberste katholische Behörde „nicht maßgebend“. Es handle sich um eine Initiative einer Erzdiözese, sagte ein Vatikansprecher der italienischen Zeitung La Repubblica.

Auch unter Katholiken steigen die Scheidungsraten. Die „Handreichung für die Seelsorge zur Begleitung von Menschen in Trennung, Scheidung und nach ziviler Wiederverheiratung“, so heißt das Papier, gilt als ein Beleg dafür, dass die katholische Kirche diese Lebensrealität anerkennt und sich modernisiert. Aber stimmt das?

Viele SeelsorgerInnen seien verunsichert im Umgang mit „Sündigern“. Daher gelte es nun, vor allem jenen „nahe zu sein und sie zu unterstützen, die (bewusst) keine neue Partnerschaft eingehen“, heißt es dazu in der Handreichung. Diejenigen, die wieder heiraten (wollen), können ihre erste Ehe „überprüfen“ lassen: „Es ist möglich, dass bei der Trauung gar keine gültige Ehe zustande kam.“ Oder anders gesagt: Wer als geschiedener Katholik keine Probleme mit seiner Kirche bekommen will, verleugnet einfach seine Ex-Liebe und lässt sich das von einem Offizialat, einer kirchlichen Behörde, bescheinigen. Das Ganze nennt sich Ehenichtigkeitserklärung.

Um diese zu bekommen, müssen Geschiedene nach den Freiburger Vorstellungen vor einem kirchlichen Gericht Beweise vorlegen und Zeugen benennen. Die Zeugen – mindestens zwei – sollen darlegen, inwiefern einer der beiden PartnerInnen „zur Führung einer Ehe als Lebens- und Liebesgemeinschaft unfähig“ war. Dazu zählen unter anderem Untreue, „organische oder psychische Probleme“ oder wenn ein Partner partout keine Kinder haben will.

„Kein Spaziergang“

Das kirchliche Gericht sollte dazu im Normalfall beide ExpartnerInnen anhören. Ist das aber nicht möglich, weil sich ein Partner beispielsweise wegen eines Rosenkriegs weigert, genügt die Aussage des anderen Partners.

Wie viele Anträge zu einer Ehenichtigkeitserklärung es künftig geben wird, ist schwer zu sagen. „Ich will da keine Prognose abgeben“, sagte Stephan Burger, Offizial des Erzbischöflichen Offizialats Freiburg, der taz. Bis eine kirchliche Ehe für nichtig erklärt wird, vergehen Burgers Aussagen zufolge rund eineinhalb Jahre. „Das ist kein Spaziergang.“

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6 Kommentare

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  • F
    FRUST

    Wer "im Namen Gottes"(nicht im Namen des Goldes) das sogenannte Seelenheil der Menschen will, der sollte erst mal sich selbst heilen. Viele Geistliche sind längst von allen guten Geistern verlassen.(War immer so!) Was Menschen brauchen ist ein Seelsorger für die Gemeinde. Der Rest ist Mumpitz. Ein Prinz Karneval,bezahlt seinen Hof selbst.

  • G
    gast

    Steht nicht in dem kath. Buch, das Gott unser "Richter" sei ? Warum spielen sich dann die Herren als Richter auf Erden auf ???

     

    Gab es da nicht viele Vorfälle wie Missbrauch, wo genau die Leute schwer sündigten, die sich im Alltag als Richter aufspielen ??

     

    Und war es dann nach langem hin und her und immer mehr aufgedeckten Fällen erst möglich, das man seine Taten zugegeben hat ?

     

    Man soll nicht mit Steinen werfen, wenn man selbst im Glashaus sitzt.

  • G
    Gast

    Andere Medien haben berichtet, es sei für wiederverheiratete Geschiedene möglich, nach einem "Gespräch" bei vorliegen bestimmter Voraussetzungen zu den Sakramenten zugelassen zu werden. Von Eheannullierung war da nirgends die Rede. Sind das Falschmeldungen?

  • Religion ist nicht mehr zeitgemäß.

  • Es laufen kleine Gruppen in unseren Städten, mit Provozierenden Gesten. Man sieht ihn nie alleine, er sagt zu den anderen, das ist mein Bruder. Vielleicht erkennt der eine oder andere Leser seine eigene Situation. Er ist ein junger Erwachsener der eine auffällige rote Jacke trägt. Der junge Mann hat ein großes verächtliches Lachen, man kann auch sagen Provozierendes Lachen. Wenn man ihn fragt warum er das macht, sagt er nur: ich sch... Und wenn man fragt: was würden deine Eltern dazu sagen? Sagte er: Sie küssen meine Hände. Der große Bruder hielt sich zurück, aber fand es auch gut wie er das alles sagte. Brauchen wir mehr Polizei auf den Straßen, damit der Bürger sich sicher fühlt? Wir wollen, dass alle Menschen in Deutschland frei und sicher leben können, zu Hause, auf Straßen und Plätzen, und in Bussen.

    Meine Frage ist, wie andere damit umgehen?

  • G
    gerstenmeyer

    was heist hier modern-der christliche glaube beruht auf die überlieferung mit der bibel-entweder man nimmt das als grundlage oder man ist kein christ-o.k..das eine oder andere nicht ganz humane in der heutigen zeit kann man überdenken aber

    das christentum der neuzeit ist der wahre frieden !!!!leider werden heute

    tausende christlichen glaubens drangsaliert oder umgebracht auf grausame weise