Rechter Verschwörungsideologe Alex Jones: Weitere Millionenstrafe
Alex Jones ist wegen seiner Falschbehauptungen zum Amoklauf in der Sandy-Hook-Grundschule zu weiteren 45,2 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt worden.

Am Donnerstag waren Jones und sein Medienunternehmen Free Speech Systems deswegen bereits zur Zahlung einer Entschädigung in Höhe von 4,1 Millionen Dollar verurteilt worden. Mit dem Prozess wurde Jones zum ersten Mal für das Verbreiten von Lügen im Zusammenhang mit dem Massaker finanziell zur Rechenschaft gezogen. Er hatte erklärt, die Regierung habe den Überfall auf die Schule inszeniert, um die Waffengesetze zu verschärfen.
Die Eltern des Sechsjährigen hatten vor Gericht erklärt, Jones' jahrelang wiederholte Aussagen hätten die vergangenen zehn Jahre für sie „zur Hölle auf Erden“ gemacht. Sie hätten Todesdrohungen erhalten, seien online beschimpft und durch Jones und seine Anhänger traumatisiert worden. Die Eltern hatten 150 Millionen Dollar gefordert.
Bei der Urteilsverkündung war Jones nicht im Gerichtssaal anwesend. Sein Anwalt Andino Reynal kündigte Rechtsmittel gegen das Urteil an. Er werde die Gerichte auffordern, die Summe der Strafzahlung drastisch zu reduzieren und glaube, sie werde schließlich bei etwa 1,5 Millionen Dollar liegen. Jones werde seine Radiosendungen fortsetzen. „Er wird weiter seinen Job machen, die Machtstruktur zur Rechenschaft zu ziehen“, sagte Reynal.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Treibhausgasbilanz von Tieren
Möchtegern-Agrarminister der CSU verbreitet Klimalegende
Ägyptens Pläne für Gaza
Ägyptische Firmen bauen – Golfstaaten und EU bezahlen