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Rechte GewaltMehr rechtsextreme Straftaten

Im ersten Halbjahr 2024 zählte das Innenministerium 9.802 Straftaten von rechts – und damit deutlich mehr als im im Vorjahreszeitraum.

17.08.2024: Teilnehmer einer rechtsextremen Versammlung im Hauptbahnhof Leipzig zeigen das neonazistische Symbol von „white power“ Foto: Sebastian Willnow/dpa

Berlin (AFP) | Die Zahl rechtsextrem motivierter Straftaten ist auch im ersten Halbjahr 2024 stark angestiegen. Wie die „Frankfurter Rundschau“ nach Angaben vom Mittwoch berichtete, registrierten die Behörden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 9.802 Taten. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2023 ist das ein Anstieg von knapp 3.000 Fällen. Bereits damals wurde den Angaben zufolge ein Höchststand erreicht.

Die Zahlen gehen dem Bericht zufolge aus der Antwort des Innenministeriums auf eine kleine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordnete Petra Pau hervor. „Wir wissen, dass die Dunkelziffer noch deutlich höher ist“, sagte Pau der „Frankfurter Rundschau“. Sie beklagte „zunehmende Hetze und Menschenfeindlichkeit auf Social Media, aber auch in den Parlamenten“. Diese übertrage sich auf die Straße. „Die AfD und ihre neurechte Ideologie dienen als Motor rechter Gewalt“, so Pau.

Die Zahl der Gewaltdelikte blieb dem Bericht zufolge auf dem gleichen hohen Niveau wie 2023. Sie summierten sich im ersten Halbjahr 2024 auf 318 Taten – exakt dieselbe Zahl wie im ersten Halbjahr 2023. Verletzt wurden dabei 166 Menschen – auch dies entsprach der Zahl aus dem Vorjahreszeitraum.

Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden im vergangenen Jahr 60.028 politisch motivierte Straftaten registriert. Damit wurde ein Höchststand verzeichnet. Knapp die Hälfte davon – 28.945 – wurden dem Bereich Rechtsextremismus zugeordnet. Hier registrierten die Behörden einen Anstieg von 23,21 Prozent. Bei linksextremistisch motivierten Straftaten verzeichnete die Polizei eine Zunahme um 11,48 Prozent auf 7777 Delikte.

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2 Kommentare

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  • "Mehr rechtsextreme Straftaten"

    Die Präsenz nationalsozialistischen Gedankenguts in der deutschen Gesellschaft ist nicht zu übersehen, dies zeigen die aktuellen Zahlen. Auch wenn es unangenehm sein mag, dies anzuerkennen, zeigen Umfragen deutlich, dass Rassismus in Deutschland im europäischen Vergleich auf einem alarmierend hohen Niveau liegt. Besonders Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich hier oft unerwünscht und nehmen das Land als weitaus weniger offen und tolerant wahr als viele andere europäische Staaten.

    Solange die Vergangenheit nicht vollständig anerkannt und verarbeitet wird, bleibt das Erbe des Nationalsozialismus eine schmerzende Wunde, die immer wieder aufreißt und das Vertrauen in die deutsche Rechtsstaatlichkeit und gesellschaftliche Offenheit massiv untergräbt.

    Es ist an der Zeit eine ehrliche öffentliche Debatte zuführen, die nicht nur von politischen Floskeln, sondern von echter Bereitschaft zur Veränderung geprägt ist.

  • Im ersten Halbjahr 2023 waren es rund 6800 rechtsextrem motivierte Straftaten,



    2024 sind es rund 9800: ein Anstieg um 45 %