Puigdemont bleibt in Brüssel: Für Donnerstag vorgeladen
Der abgesetzte katalanische Regierungschef will nicht nach Spanien zurückkehren. Dort droht ihm ein Prozess. Aber darf er sich dauerhaft in Belgien aufhalten?

Puigdemont und den anderen Mitgliedern seines Kabinetts droht in Spanien der Prozess. Sie könnten jahrzehntelang in Haft kommen, nachdem das Regionalparlament am Freitag für die Abspaltung Kataloniens von Spanien gestimmt hatte.
Falls Spanien eine Auslieferung Puigdemonts beantragt, liege die Entscheidung bei belgischen Richtern, sagte Bekaert.
Mehrere ehemalige Kabinettsmitglieder waren am Dienstag aus Brüssel nach Barcelona zurückgekehrt. Sie wurden am Flughafen von Demonstranten empfangen, die spanische Flaggen schwenkten und „Lang lebe Spanien“ riefen.
Allen 14 Mitgliedern des abgesetzten Kabinetts wird von der spanischen Generalstaatsanwaltschaft Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung vorgeworfen. Unter ihnen ist neben Puigdemont auch dessen Vize Oriol Junqueras. Sie sollten am Donnerstag zu einer ersten Anhörung vor dem Nationalgericht in Madrid erscheinen. Ein Haftbefehl gegen die Kabinettsmitglieder könnte frühestens am Freitag ausgestellt werden.
Beschlagnahme des Vermögens droht
Untersuchungsrichterin Carmen Lamela ordnete die 14 Politiker an, 6,2 Millionen Euro als Sicherheit zu hinterlegen. Mit dem Geld sollten mögliche Kosten im Zusammenhang mit dem Referendum vom 1. Oktober gedeckt werden. Sollte das Geld nicht gezahlt werden, riskierten Puigdemont und Junqueras die Beschlagnahmung ihres Vermögens.
Puigdemont verlangte am Dienstag Freiheit und Sicherheit. Er werde zurückkehren, wenn ihm ein fairer Prozess garantiert werde, sagte er. Am Freitag hatte ihn die Zentralregierung abgesetzt, das Regionalparlament wurde aufgelöst und für den 21. Dezember Neuwahlen angesetzt. Das spanische Verfassungsgericht setzte die Unabhängigkeitserklärung aus.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links