Prozess um Vorfälle in Charlottesville: Lebenslänglich für US-Neonazi

2017 fuhr Alex Fields absichtlich in eine Gruppe von Aktivisten und tötete dabei eine Person. Nun wurde er wegen eines Hassverbrechens verurteilt.

Porträt Alex Fields

Er fuhr vorsätzlich in eine Menschengruppe: Alex Fields hat sich erstmals für die Tat entschuldigt Foto: ap

WASHINGTON epd/dpa | Knapp zwei Jahre nach den rassistischen und antisemitischen Ausschreitungen in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia ist der rechtsextremistische Attentäter am Freitag wegen Hassverbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der 22-jährige James Alex Fields hat laut US-Bundesgericht seinen Dodge-Pkw am 12. August 2017 vorsätzlich in eine Gruppe von Anti-Nazi-Aktivisten gesteuert, wie US-amerikanische Medien berichteten. Dabei tötete er die Aktivistin Heather Heyer (32). Zahlreiche Menschen wurden verletzt.

Der Lokalzeitung „Daily Progress“ zufolge hat sich Fields am Freitag erstmals für die Tat entschuldigt. Er bedauere seine Handlung. Die Mutter der ermordeten Frau, Susan Bro, äußerte die Hoffnung, Fields werde sich vom Rassismus entfernen und anderen dabei helfen.

Die Ausschreitungen in der 160 Kilometer von der Hauptstadt Washington gelegene Universitätsstadt Charlottesville im August 2017 erregten weltweit Aufsehen. Mehrere hundert Rechtsextreme zogen mit brennenden Fackeln, Nazi-Fahnen und rassistischen Symbolen durch die Stadt. Fields reiste aus seinem Wohnort in Ohio zu der Kundgebung.

Der Charlottesville-Aufmarsch unterschiedlicher Gruppen vom Ku-Klux-Klan bis zu den Neo-Nazis stand unter dem Motto „Vereinigt die Rechte“. Der Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen, weil sich US-Präsident Donald Trump damals nicht eindeutig von den Rechtsextremen distanzierte. Trump sprach von „einigen sehr feinen Menschen auf beiden Seiten“.

Fields droht eine zweite lange Haftstrafe. Ein örtliches Geschworenengericht in Virginia hatte Fields im vergangenen Jahr des Mordes schuldig gesprochen. Das Urteil soll Mitte Juli verkündet werden.

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