Prozess gegen Arzt des US-Turnteams: Geschäftsführung tritt zurück

Rund 100 Turnerinnen schilderten sexuelle Übergriffe durch Larry Nassar. Die Vorsitzenden gaben noch während der laufenden Zeugenaussagen ihre Amt ab.

Morgan McCaul hinter einem Mikrofon

Morgan McCaul bei ihrer Aussage gegen Larry Nassar Foto: ap

WASHINGTON dpa | Noch während der laufenden Zeugen-Anhörungen im Missbrauchsprozess gegen den früheren US-Turnteamarzt Larry Nassar ist die Spitze der Geschäftsführung des Turnverbandes US Gymnastics zurückgetreten. Am Montag erklärten sowohl der Vorsitzende des Board of Directors, Paul Parilla, wie auch der Stellvertreten Vorsitzende Jay Binder und Schatzmeisterin Bitsy Kelley mit sofortiger Wirkung ihre Rücktritte.

In den Anhörungen schilderten rund 100 ehemalige und noch aktive Turnerinnen, wie sie von Nassar sexuell missbraucht wurden. Zugleich erhoben sie zahlreiche Vorwürfe gegen den US-Verband, die Machenschaften des kriminellen Arztes lange Zeit gedeckt zu haben. Bereits im März 2017 war Steve Penney als damaliger Präsident von US Gymnastics zurückgetreten.

„Wir unterstützen ihre Entschlussfassung zu diesem Zeitpunkt. Wir glauben, dass dieser Schritt es uns ermöglichen wird, den Wandel innerhalb unserer Organisation effektiver voranzutreiben“, heißt es in einer Stellungnahme der Verbands-Präsidentin Kerry Perry zu den Rücktritten der Führungsriege.

Im November hatte Nasser zugegeben, sieben Mädchen sexuell belästigt zu haben. Im Dezember war er in einem anderen Prozess wegen Besitzes von Kinderpornografie zu 60 Jahren Haft verurteilt worden.

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