Proteste in der Türkei: 13 Festnahmen auf dem Taksim-Platz
Die türkische Regierung lässt weiterhin jede Demo von der Polizei stoppen. Dennoch flackert immer wieder Protest gegen den undemokratischen Führungsstil Erdogans auf.
ISTANBUL dpa | Die türkische Polizei ist erneut gewaltsam gegen eine Demonstration auf dem zentralen Taksim-Platz in Istanbul vorgegangen. Bei dem neuen Protest am Vorabend seien 13 Menschen festgenommen worden, berichteten türkische Medien am Sonntag. Unter den Demonstranten waren demnach auch Mitglieder einer Gruppe, die sich für die Rechte von Tieren einsetzt.
Die Polizei war am Samstag bis in die Nacht mit mehreren Wasserwerfern rund um den Taksim-Platz im Einsatz. Größere Zusammenstöße gab es aber nicht.
Die Protestwelle in der Türkei hatte sich im Sommer an Plänen der Regierung entzündet, die den Gezi-Park am Rande des Taksim-Platz bebauen will. Sie richten sich inzwischen aber vor allem gegen den autoritären Regierungsstil des islamisch-konservativen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Die türkische Regierung ist wegen des harten Vorgehens auch international scharf kritisiert worden. Zudem wurden Aufrufe laut, dem Land kein Tränengas mehr zu liefern. Die Tageszeitung Hürriyet berichtete am Sonntag, es gebe nun Pläne der Regierung für eine Herstellung von Tränengas in der Türkei, um sich auf ein mögliches Boykott vorzubereiten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Ex-Mitglied über Strukturen des BSW
„Man hat zu gehorchen“