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Proteste in VenezuelaWieder zwei Tote

In Táchira wurden zwei Demonstranten erschossen. In Carabo verletzten mutmaßliche Heckenschützen zwei Polizisten schwer.

Brennende Barrikade in Caracas am Montag Foto: ap

Rio de Janeiro epd | Bei Protesten gegen die Regierung Venezuelas ist erneut ein junger Demonstrant ums Leben gekommen. Der 17-jährige wurde am Montag (Ortszeit) im westlichen Bundesstaat Táchira offenbar von einer Kugel tödlich getroffen, wie der Ombudsmann für Menschenrechte, Tarek William Saab, mitteilte. Ein weiterer Mann soll laut lokalen Presseberichten ebenfalls im Bundesstaat Táchira an Schussverletzungen gestorben sein. In der Region kam es an mehreren Orten zu heftigen Straßenschlachten zwischen Protestierenden und der Polizei.

Auch in der Hauptstadt Caracas und anderen Städten gab es erneut Ausschreitungen und zahlreiche Verletzte. Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer gegen Demonstranten ein. Oppositionsparteien hatten landesweit zu Sitzblockaden auf wichtigen Verkehrsadern aufgerufen. Sie fordern den Rücktritt von Präsident Nicolás Maduro und die Freilassung inhaftierter Oppositionspolitiker.

Im zentralen Bundesstaat Carabobo wurden zwei Polizisten von mutmaßlichen Heckenschützen angeschossen und schwer verletzt, wie der Gouverneur Francisco Ameliach per Twitter mitteilte. Seit Beginn der Protestwelle Anfang April wurden mehr als 40 Menschen getötet und Hunderte verletzt.

Auslöser der Protestwelle war Ende März die vorübergehende Entmachtung des von der bürgerlichen Opposition dominierten Parlaments durch das Oberste Gericht. Während die Regierungsgegner Neuwahlen fordern, will Maduro die Krise mittels einer verfassungsgebenden Versammlung lösen. Die Opposition kritisiert dies als Versuch des Präsidenten, sich an der Macht zu halten und keine Wahlen zuzulassen.

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1 Kommentar

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  • Caracazo: Die tiefe ökonomische Krise Venezuelas seit Anfang der 1980er Jahre resultierte aufgrund der enormen Verschuldung von über 30 Milliarden US-Dollarin der Abwertung des Bolívars. Als Gegenmaßnahme setzte Carlos Andrés Pérez /Ccciob Democratica) in seiner zweiten Amtszeit eine Reihe von neoliberalen Vorschlägen des Internationalen Währungsfonds um, wie die Privatisierung von Staatsbetrieben, das Aufheben von Subventionen oder den staatlichen Schutz von privaten Betrieben.

     

    Die Maßnahmen verursachten einen Anstieg der Inflation, woraufhin viele Kaufleute ihre Waren horteten und Alltagsprodukte knapp wurden. Die Maßnahme, die schließlich den Caracazo auslöste, war die am 26. Februar angekündigte Erhöhung der Preise für den öffentlichen Transport.

     

    . Die anfangs noch friedlichen Proteste breiteten sich rasch nach Caracas und in andere Städte (wie Valencia, Maracay oder Mérida) des Landes aus und wurden schließlich auch zu Plünderungen genutzt. Am Nachmittag gab es bereits Aufstände in beinahe allen Teilen von Caracas, die Kaufleute hatten ihre Geschäfte geschlossen, und der öffentliche Verkehr war eingestellt worden.

     

    Aufgrund der Plünderungen erklärte die Regierung den Notstand und sandte das Militär in die Stadt, um die Proteste gewaltsam niederzuschlagen (nicht mit Wasserwerfern sondern scharfer Munition) . Es kam zu Feuergefechten zwischen Militär und Zivilbevölkerung, in deren Laufe nach inoffiziellen Quellen über 1000 und bis zu 3000 Zivilisten und auch eine weit kleinere Zahl von Soldaten getötet wurden. Die Repression war vor allem in den Armenvierteln hart.

    Der Kongress setzte die verfassungsmäßigen Rechte außer Kraft

     

    Das ist historische Verantwortung von Teile der heutigen Opposition. Das Wort vom "Bürgerkrieg" ist das Lieblingswort der heutigen Opposition als sehnte sie ihn herbei.