Proteste ab kommender Woche: Bauern kündigen „Nadelstiche“ an
Der Bauernverband will kommende Woche wieder demonstrieren. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat zugestimmt, die Agrardieselsubvention zu streichen.
Auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) äußerte sich kritisch. Das Vorgehen der Ampel-Fraktionen, zunächst nur einen Fragenkatalog für Reformen bis Sommer zu beschließen, sei „nicht nur ein Wortbruch, … sondern auch vollkommen ungeeignet, um die aktuellen Proteste zu befrieden und den agrarpolitischen Stillstand zu beenden“, kritisierte der AbL-Bundesvorsitzende Martin Schulz.
Die Organisation mit rund 2500 Mitgliedern will am Samstag am Rande der Grünen Woche in Berlin für eine Agrarwende demonstrieren und auch Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) treffen, sagte ein Sprecher zu Reuters. Die AbL kritisierte aber auch den Bauernverband, der sich viel zu sehr auf den Agrar-Diesel konzentriere „und ansonsten nichts ändern will“. „Ich gehe nicht davon aus, dass die Proteste weniger werden“, sagte der Sprecher. Am Freitag protestierten in Berlin Mitarbeiter des Speditionsgewerbes und Landwirte mit mehreren hundert Lastwagen und Traktoren. Dies führte zu Verkehrsbehinderungen.
Landwirtschaftsminister Özdemir betonte auf der Grünen Woche, dass die Bauern mehr Planungssicherheit bräuchten und „weniger Zickzack“ in der Politik. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte am Donnerstag in seiner Bereinigungssitzung die schrittweise Kürzung der klimaschädlichen Agrardiesel-Subventionen für den Etat 2024 bestätigt. Die drei Ampel-Fraktionen SPD, Grünen und FDP hatten zudem einen Entschließungsantrag beschlossen, nach dem bis zur Sommerpause ein Paket an Maßnahmen entschieden werden soll, um die Landwirte zu entlasten.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Macrons Krisengipfel
Und Trump lacht sich eins
Frieden in der Ukraine
Europa ist falsch aufgestellt
Die Neuen in der Linkspartei
Jung, links und entschlossen
Krisentreffen nach Sicherheitskonferenz
Macron sortiert seine Truppen
Maßnahmenkatalog vor der Bundestagswahl
Grünen-Spitze will „Bildungswende“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär