Protest in Australien: Lasst die Haie leben
An Stränden in Australien haben Tierschützer gegen den Abschuss von Haien demonstriert. Mit der neuen Politik sollen Badende und Surfer geschützt werden.
SYDNEY afp/dpa | Tausende Tierschützer sind in Australien gegen die umstrittene Einrichtung von Hai-Abschussgebieten auf die Straße gegangen. Allein am Manly Beach in Sydney demonstrierten mindestens 2.000 Menschen gegen die neue Politik, Haie vor beliebten Stränden zum Abschuss freizugeben. Am Cottesloe Beach im westraustralischen Perth wurden rund 6.000 Demonstranten zu einer Kundgebung erwartet. Überall hielten die Demonstranten Plakate mit der Aufschrift „Rettet unsere Haie“ in die Höhe.
Die australische Regierung hatte vor einer Woche grünes Licht für die Einrichtung von Abschusszonen gegeben, mit denen Badende und Surfer geschützt werden sollen. An besonders beliebten Küstenstreifen in Westaustralien dürfen bis Ende April Leinen mit Ködern an Haken ausgelegt werden, um große Haie zu fangen. Alle dadurch gefangenen und als gefährlich eingeschätzten Haie mit einer Länge von über drei Metern – darunter Weiße Haie, Tiger- und – dürfen getötet werden.
Gegner kritisieren, die neue Abschuss-Politik verstoße gegen Australiens Verpflichtungen zum Schutz des Weißen Hais. Statt Haie zu töten, sollte lieber an den Schulen das Verhalten in Hai-Gebiet geleert werden, sagte ein Teilnehmer der Demonstration in Manly. In Cottesloe kettete sich eine Tierschutzaktivistin an ein Fischerboot, um es am Auslaufen zur Kontrolle der Köder-Leinen zu hindern.
In den vergangenen zwei Jahren wurden in Westaustralien insgesamt sechs Schwimmer von Haien getötet. Experten zufolge nimmt die Zahl der Hai-Angriffe auf Menschen mit dem Bevölkerungswachstum und der steigenden Popularität von Wassersport zu.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Partei stellt Wahlprogramm vor
Linke will Lebenshaltungskosten für viele senken
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen