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Protest gegen Rentenfonds„Das hätte Peter Grottian gefallen“

Bei einer Neuauflage des Blackrock-Tribunals diskutieren die Teilnehmer über Wege zur sicheren Rente.

Die Rente ist nicht mehr sicher Foto: dpa

Berlin taz | Das Blackrock-Tribunal ist ein Vermächtnis des vor drei Jahren verstorbenen Politologieprofessors Peter Grottian. Wenige Wochen vor seinem Tod im Oktober 2020 hatte der engagierte Intellektuelle das erste Tribunal in Berlin organisiert, das die Machenschaften der gleichnamigen Investmentgesellschaft, die der weltgrößte Vermögensverwalter ist, unter die Lupe nehmen sollte.

„Wir sind alle inspiriert von Peter Grottian und seinem Engagement“, erklärte Ursula Klingmüller bei der Eröffnung der von der Initiative Blackrock-Tribunal am Samstag im Kiezraum am Dragoner-Areal in Kreuzberg organisierten Veranstaltung. „Unsere Rente soll kein Spielball für Blackrock und Co werden“, lautete das Thema, dem sich Gewerkschafter*innen, Po­li­ti­ke­r*in­nen der SPD und der Linken, aber auch soziale Ak­ti­vis­t*in­nen widmeten.

Es war eine trockene Materie, die Re­fe­ren­t*in­nen arbeiteten mit Tabellen und Zahlenreihen. Doch die rund 80 Teil­neh­me­r*in­nen folgten sehr konzentriert den Vorträgen, am Schluss entspann sich eine lebhafte Diskussion. Dabei ging es nicht um die Inhalte der von der Ampel angestrebten Rentenreform. Alle waren sich einig, dass das öffentliche Rentensystem ausgebaut werden muss, wenn Altersarmut vermieden werden soll. Einig war man sich auch, dass dafür eine Erwerbstätigenversicherung nötig wäre, in die auch Beamte, Selbstständige und Po­li­ti­ke­r*in­nen einzahlen.

Kooperation mit der Mie­te­r*in­nen­be­we­gung

Am Ende entwickelte sich eine Diskussion über die Frage, warum sich so wenige jüngere Menschen für das Thema zu interessieren scheinen. Der Altersdurchschnitte der Teil­neh­me­r*in­nen war weit über 50 Jahre. Der 22-jährige Damian war da eine absolute Ausnahme. „Ich interessiere mich dafür, weil ich auch in die Rentenversicherung einzahle und mich frage, ob ich später eine Rente kriegen werde, von der ich leben kann“, sagte er.

Für das Fehlen der jungen Generation wurden unterschiedliche Gründe benannt. „Manche interessieren sich noch nicht für die Rente, andere scheinen sich damit abgefunden haben, dass es ohne private Vorsorge nicht geht“, sagte ein Gewerkschafter, der aus Hamburg angereist war.

In der Diskussion wurde zudem daran erinnert, dass auch viele Berliner Mie­te­r*in­nen von der kapitalbasierten Rente betroffen sind. „In den letzten Jahren konnten wir immer wieder lesen, dass sich Rentenfonds aus verschiedenen Ländern am Berliner Immobilienmarkt einkaufen und die Mie­te­r*in­nen sich dagegen wehren“, sagte ein Teilnehmer. Er plädierte für eine Kooperation mit der Mieter*innenbewegung. Dann könnte die Parole umgesetzt werden, die auf den Plakaten für die Veranstaltung zu lesen war. „Rente – Revolte jetzt“. „Das hätte Peter Grottian gefallen“, sagte ein Teilnehmer.

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