Protest gegen Arbeitsbedingungen: Streiks zu Amazons Aktionstag
Mit einem „Prime-Day“ will der Konzern den Verkauf ankurbeln, doch seine Beschäftigten streiken. Sie fordern seit Jahren tarifliche Bezahlung.
![Mitarbeiter des Paketversenders Amazon sortieren Pakete im Sortierzentrum Mitarbeiter des Paketversenders Amazon sortieren Pakete im Sortierzentrum](https://taz.de/picture/3558160/14/23383739.jpeg)
Ein Amazon-Sprecher hingegen erklärte am Morgen, nur sehr wenige Mitarbeiter hätten sich am Streikaufruf beteiligt. Der operative Betrieb laufe ohne Einschränkungen. Bereits am Sonntag hatte der Sprecher versichert, dass die Kundenbestellungen rechtzeitig bearbeitet werden, „wie an jedem anderen Tag“. Amazon zahle in seinen deutschen Logistikzentren Löhne am oberen Ende dessen, was sonst für vergleichbare Tätigkeiten gezahlt werde. In Leipzig beginne es mit mindestens 10,78 Euro die Stunde, nach zwei Jahren liege der Schnitt inklusive Boni und Sonderzahlungen bei monatlich 2.275 Euro brutto.
Verdi-Handelsexperte Akman hatte hingegen kritisiert: „Während Amazon mit satten Preisnachlässen beim Prime-Day zur Schnäppchenjagd bläst, wird den Beschäftigten eine existenzsichernde tarifliche Bezahlung vorenthalten.“
Anlass für den aktuellen Streik ist der bis einschließlich Dienstag laufende Aktionstag „Prime-Day“ mit Sonderangeboten für Stammkunden. Die Arbeitsniederlegungen laufen unter dem Motto „Kein Rabatt auf unsere Einkommen“. Akman sagte am Morgen, die Kollegen seien „ziemlich verärgert“.
Verdi kämpft seit mehr als sechs Jahren um einen Tarifvertrag und Lohnerhöhungen. In ganz Deutschland hat Amazon zwölf Warenlager an elf Logistikstandorten und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 13.000 Angestellte.
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