piwik no script img

Prominenter UmweltschützerDiCaprio soll den Baikalsee retten

Auf Instagram fordern Tausende Nutzer, der Schauspieler Leonardo DiCaprio möge den Baikalsee retten. Tatsächlich spricht viel dafür.

DiCaprio (links) in „The 11th Hour“, einer Umwelt-Doku Foto: Warner Bros. Pictures/via dpa

Die Frage ist nicht: Warum Leonardo DiCaprio? Sie ist: Wer, wenn nicht DiCaprio? Das finden Tausende User, die den Hollywoodschauspieler und Filmproduzenten derzeit über Instagram bombardieren: DiCaprio soll den sibirischen Baikalsee retten – vor Industrie, Tourismus, Waldbränden und Umweltverschmutzung.

Warum er? Weil der Kalifornier zu den prominentesten Umweltschützern überhaupt gehört. Und zu den reichsten. Da muss doch was zu machen sein – zumal DiCaprio anlässlich eines Besuchs bei Präsident Putin russische Großeltern erwähnt hat.

Außerdem hat DiCaprio so eine Saulus-Paulus-Legende – und damit etwas gutzumachen. In seinen ersten Jahren in Hollywood ist er vor allem in schnellen Autos und mit Partyvolk auf karibischen Inseln unterwegs. Bis ihn – so berichtet er selbst – sein Gewissen und der damalige US-Vizepräsident Al Gore einholen, der gerade seine ersten Umweltbücher schrieb.

DiCaprio wird zum überzeugten „Umweltkrieger“. Er gründet die Leonardo DiCaprio Foundation, die bis heute rund 100 Millionen US-Dollar für fast 200 Initiativen aus Klimawissenschaft, Meeres- und Artenschutz sowie für die Rechte von Indigenen mobilisiert hat. Er wird zum Klimabotschafter der Vereinten Nationen, redet 2014 vor der UN-Klimakonferenz. Und dreht Öko-Dokfilme: „The 11th Hour“, „Before the Flood“ und – aktuell im Kino – „Ice on Fire“.

Anfang Juli hat DiCaprio nun die „Earth Alliance“ geschmiedet, mit der die Stiftung verschmelzen soll. Die NGO soll Projekte für Ökoenergien, sauberes Trinkwasser und zum Schutz von Ökosystemen pushen.

Und weil er eben auch reich ist, ist DiCaprio parallel dabei, ein Luxus-Öko-Areal auf der Insel Blackadore Caye zu errichten. Weil Umweltschützer und Fischer protestieren, wurde das aber nicht wie geplant 2018, sondern wird voraussichtlich erst 2020 eröffnet.

Vielleicht hat die Anlage „Save Baikal“ inspiriert: Ökotourismus könnte auch den größten Süßwassersee der Welt retten. Wenn sich DiCaprio für das Projekt begeistert.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!