Projekt „Stop Dijhadisme“: Mit Youtube gegen den IS
Die IS rekrutiert Kämpfer über das Internet und nutzt dazu Gewaltbilder. Die französische Regierung will aufklären – mit ähnlichen Bildern.
Ein Youtube-Video zeigt Bilder von bewaffneten IS-Kämpfern, die mit dem Panzer eine Stadt einnehmen, heroische Musik ertönt im Hintergrund. Ein Schriftzug auf französisch wird eingeblendet: „Du lebst in einer Welt der unreinen Ungläubigen. Die Wahrheit ist hier“. Dann verzerrt sich das Bild, von der Erhabenheit ist nichts mehr zu spüren. Dagegen sieht man Schwarz-Weiß-Bilder von Hinrichtungen und liest: „Die einzige Wahrheiten, die du entdecken wirst, sind der Horror und der Betrug“.
Mit dem Video, „Ils te disent“ (Sie sagen dir), hat die französische Regierung der Propaganda der IS im Netz den Kampf angesagt. Es wird geschätzt, dass etwa 4000 französische Staatsbürger sich den Islamisten im Irak und in Syrien angeschlossen haben. Die Terrormiliz nutzt immer wieder Kampf- und Hinrichtungsbilder, um neue Kämpfer aus Europa zu rekrutieren. Genau mit diesen Bildern will Frankreich über die Schrecken aufklären und verhindern, dass weitere den Aufrufen folgen.
Dabei wird aus der IS-Propaganda zitiert, um die Lüge dahinter aufzudecken – ganz nach dem Motto „Décrypter la propagande djihadiste“ (Die djihadistische Propaganda emtschlüsseln). Die Aktion richtet sich nicht nur an junge Männer, sondern auch an junge Frauen. Denn auch etwa 200 westliche Frauen haben sich bisher dem IS angeschlossen. Deren Propaganda lockt sie mit Sätzen wie: „Komm und gründe eine Familie mit einen unserer Helden“. „Ils te disent“ hält dagegen: „Du ziehst deine Kinder während Krieg und Terror groß“ und zeigt Bilder von weinenden und leidenen Kindern.
Das Video ist Teil von „Stop Ddjihadisme“. Die französische Regierung will mit diesem Projekt das Problem des Islamismus lösen – mit Aufklärung. Auf der Website der Aktion finden sich außerdem Informationen über den IS und über die Gefahren der Radikalisierung von jungen Menschen. Darüber hinaus will sie die Anlaufstelle für Angehörige und Freunde von Gefährdeten sein. Ob das funktioniert, wird sich zeigen. Das Youtube-Video „Ils te disent“ ist bisher wenig beachtet worden.
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