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Progonose für das Jahr 2040Sozialbeiträge werden steigen

Die Beiträge, die sich Arbeitgeber mit den Arbeitnehmern teilen, könnten in den nächsten Jahren steigen. Das geht aus einem neuen Gutachten hervor.

In den nächsten Jahrzehnten werden erheblich höhere Sozialbeiträge erwartet Foto: Imago

Berlin taz | Die Alterung der Gesellschaft und fehlende Reformen der Bundesregierung führen in den nächsten Jahrzehnten zu erheblich höheren Beiträgen an die Renten-, Kranken- und Pflegekassen. Zu diesem Schluss kommt ein Gutachten des Prognos-Instituts im Auftrag der Initiative Neue Sozialmarktwirtschaft (INSM). Die Initiative wird von Arbeitgeberverbänden finanziert.

Laut dem Gutachten drohen die Beitragssätze bis zum Jahr 2040 von heute rund 40 auf etwa 46 Prozent vom Bruttolohn zu steigen. Diese Beiträge werden hälftig von ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen getragen. Der Beitrag zur Krankenkasse könnte von heute 15,7 auf 17,4 Prozent steigen, der zur Rentenkasse von heute 18,6 auf 23,5 Prozent.

Allein das weitere Aussetzen des sogenannten Nachholfaktors in der Rente sei für einen zusätzlichen Anstieg der Rentenbeiträge um 0,6 Prozentpunkte verantwortlich, so das Papier. Der Nachholfaktor sieht vor, dass Renten nicht so stark steigen dürfen wie die Löhne, falls es in den Jahren davor schrumpfende Löhne gab. Der rentendämpfende Nachholfaktor wurde in der Rentenformel ausgesetzt. INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr forderte die Union auf, die „Weigerung von Sozialminister Hubertus Heil (SPD), den Nachholfaktor wieder zu aktivieren“, „nicht länger zu unterstützen“.

Das Prognos-Institut berechnete auch, inwieweit man mit Steuerzuschüssen an die Sozialkassen die Beiträge auf 40 Prozent stabilisieren könnte. Dabei ergibt sich allein im Jahre 2040 ein Bedarf von 173 Milliarden Euro, beziehungsweise 114 Milliarden Euro in heutigen Preisen. Dies entspreche etwa fünf Prozent der gesamten Staatsausgaben in diesem Jahr. Pellengahr sagte: „Die langfristige Tragfähigkeit muss in den Mittelpunkt der Sozialpolitik gestellt werden. Das Bundesverfassungsgericht hat klargemacht, dass eine Generation Freiheiten nicht auf Kosten einer anderen ausnutzen darf.“

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3 Kommentare

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  • Gegenvorschlag einfach die Eu Beiträge um 50% reduzieren und eine Vermögenssteuer auf alles über eine Million von 0.5% ....dann könnten wir sogar die Steuern auf Arbeit senken ... und dann vielleicht auch noch des ärgeste überhaupt eine Börsentransaktionssteuer auf alle Papiere die weniger als ein Jahr gehalten wurden ...

  • 8G
    80198 (Profil gelöscht)

    Nee klar, Generationengerechtigkeit geht nur mit Riester und kräftigen Gebühren für Banker

  • Gut möglich - aber dafür wird dann eben alles andere auch entsprechend teurer. Aus Arbeitgebersicht müssen jetzt eigentlich nur noch die Löhne sinken und dann passt's wieder. Oh, wie schön ist Panama.