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Prognose zur Rente mit 6350.000 Ruheständler mehr

Zur Einführung der abschlagsfreien Rente mit 63 werden mehr Frührentner erwartet. Rund 150.000 Personen würden allerdings auch einen Abschlag in Kauf nehmen.

Endlich nicht mehr arbeiten. Bild: dpa

MÜNCHEN afp | Die Bundesregierung rechnet im Einführungsjahr der Rente mit 63 mit etwa 50.000 zusätzlichen Frührentnern. Das geht nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom Donnerstag aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor.

Demnach hätten von etwa 200.000 Arbeitnehmern, die dann von der Neuregelung profitieren würden, voraussichtlich 50.000 sich sonst für einen späteren Rentenbeginn entschieden. Die übrigen 150.000 Arbeitnehmer wären demnach allerdings ohnehin vorzeitig in Rente gegangen – egal ob mit oder ohne Abschläge.

Weiter heißt es unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung, 2012 seien etwa 113.000 Arbeitnehmer mit 63 Jahren in Rente gegangen und hätten dafür Einbußen in Kauf genommen. Die Gesamtzahl der neuen Altersrentner wurde für 2012 mit 650.000 angegeben.

Derzeit ist der Renteneintritt mit 63 Jahren möglich, wenn mindestens 35 Jahre sogenannte Wartezeit nachgewiesen werden können. Dazu zählen neben den Beitragszeiten beispielsweise auch das Studium. Bislang ist der vorzeitige Rentenbeginn allerdings mit Abschlägen bei der Altersversorgung verbunden. Künftig soll es für langjährig Versicherte mit mindestens 45 Beitragsjahren eine abschlagsfreie Rente ab 63 geben.

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4 Kommentare

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  • A
    aurorua

    Gut so! Die Wirtschaft soll bloß nicht jammern von wegen Fachkräfte. Über Jahrzehnte wurde jungen Menschen aus Kosten-und Gewinnmaximierungssucht ein Ausbildungsplatz verweigert und dem Staat (Arbeitsamt) kostentechnisch vor die Füsse geworfen. Wieso bekommt eigentlich ein Beamter bzw. Politiker nach fünf Jahren ohne je Beiträge zu entrichten 1350,- € Mindestpension unabhängig vom Einkommen, derweil immer mehr Rentner nach 45 Beitragsjahren zusätzlich noch Sozialhilfe beantragen müssen um nicht obdachlos zu werden??? Siehe unbedingt: https://www.openpetition.de/petition/online/buergerversicherung-altersversorgung-solidarisch-und-gerecht

    • F
      Festgestellt
      @aurorua:

      ...Wieso bekommt eigentlich ein Beamter bzw. Politiker nach fünf Jahren ohne je Beiträge zu entrichten 1350,- € Mindestpension unabhängig vom Einkommen,ganz einfach weil der Staat sich die Rentenbeiträge sparen will. Und wußten sie das von jeder Gehaltserhöhung ein Abschlag einbehalten wird?

      Dieser sollte in einen Topf zur Pansionssicherung geghen. Nur leider hat der Staat dort regelmäßig reingegriffen. So nun wissen sie wiso es so ist wie es ist.

      Bitte informieren sie sich bevor sie hier solche Stimmungsmache verbreiten.

      • G
        gast
        @Festgestellt:

        So wie Aurorua schreibt weis ich es auch aus dem Internet.

         

        Also nicht so giftig werden, Aurorua betreibt keine Stimmungsmache, schreibt nur wie es nun mal ist.

         

        Das Beamtentum soll abgeschafft werden. Alles wird reformiert nur das nicht. Das sind gesicherte Arbeitsplätze auf Lebenszeit und die sog. Pension ist gesichert, im Gegensatz zum normalen Rentner wo sich der Staat in deren Rententopf permanent vergreift, darum ist er ja so leer, darum reicht es nicht für den Normalbürger. Aber was macht der Staat, er kürzt die Sozialhilfe, ein Rentner kann auf Knien in den Behörden um ein paar Kröten betteln. Der Staat bestimmt womit ein mündiger Bürger, der nur noch als Wähler zahlt, zu überleben hat, während sich Beamte und REgierung ein feines Leben machen.

  • RS
    R. Schramm

    Berücksichtigen wir die reale Vermögens- und Reichtumsentwicklung für (persönlich) leistungslose Groß- und Erbschaftsvermögen in Deutschland (unter anderem bei: v. d. Leyens, Hundts, Quandts, Boschs, Henkels, Siemens etc., so wäre eine abschlagsfreie Alters-Rente mit 63 Lj., nach 35 gesetzlichen RV-Jahren, möglich.