Prognose zu fossilen Energien: Staatsgelder fließen üppig

Die Internationale Energieagentur IEA erwartet weiterhin Dominanz von Kohle und Öl. Dabei gebe es Potenziale, die globale Energieeffizienz zu verbessern.

Bleibt dominant: Ölförderung Bild: dapd

FREIBURG taz | Weltweit geben die Staaten immer mehr Geld zur Subventionierung der fossilen Energien aus. Das geht aus dem World Energy Outlook 2012 hervor, den die Internationale Energieagentur IEA am Montag in London veröffentlichte. Danach summierten sich die weltweiten Subventionen für fossile Brennstoffe 2011 auf 523 Milliarden Dollar – ein Anstieg um fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Vor allem im Nahen Osten und in Nordafrika erhöhten die Staaten die Beträge erheblich. Für die erneuerbaren Energien – inklusive der Agrotreibstoffe – seien 2011 hingegen weltweit nur 88 Milliarden Dollar an Subventionen geflossen.

Befördert durch diese üppigen Staatsgelder, werden weiterhin Öl, Gas und Kohle die weltweite Energieversorgung dominieren. Die IEA rechnet damit, dass der Ölverbrauch sogar weiter steigen wird, nämlich von 87,4 Millionen Barrel pro Tag (2011) auf 99,7 Millionen Barrel bis zum Jahr 2035.

Gebremster AKW-Bau

Immerhin hat die IEA damit frühere Prognosen, die von einer Nachfragesteigerung auf sogar 116 Millionen Barrel binnen gut 20 Jahren ausgingen, revidiert. Der Ölpreis werde im Jahr 2035 nominal bei 215 Dollar pro Barrel liegen, was inflationsbereinigt einem Wert von 125 Dollar entspreche.

Die erneuerbaren Energien werden der aktuellen Prognose zufolge bis zum Jahr 2015 zur zweitgrößten Quelle der Stromerzeugung werden und im Jahr 2035 an die Kohle heranrücken. Der Bau neuer Atomkraftwerke werde aufgrund des Unfalls in Fukushima nur gebremst vorangehen, wenngleich vor allem China, Korea, Indien und Russland weitere Neubauten planten.

Zugleich verweist der aktuelle Statusbericht auch darauf, dass es erhebliches Potenzial gebe, die globale Energieeffizienz zu verbessern: „Der diesjährige World Energy Outlook zeigt, dass wir bis zum Jahr 2035 Energieeinsparungen erreichen können, die einem Fünftel der weltweiten Nachfrage im Jahr 2010 entsprechen“ , sagte der Executive Director der IAE, Maria van der Hoeven.

Die Analysen zeigten jedoch, dass „in Ermangelung einer konzertierten Politik zwei Drittel der wirtschaftlich sinnvollen Potenziale zur Verbesserung der Energieeffizienz bis 2035 nicht realisiert werden“.

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