piwik no script img

Private RaumfahrtErstmals auf Boot gelandet

Vor rund zehn Monaten war ein Frachter auf dem Weg zur ISS explodiert. Jetzt schickte die Firma SpaceX wieder einen neuen los. Und auch die Landung klappt – im Atlantik.

„Dragon“ startet am Freitag von der Cape Canaveral Air Force Station in Florida Foto: ap

Cape Canaveral dpa | Nach zahlreichen Fehlschlägen ist dem US-Raumfahrtunternehmen SpaceX erstmals die Landung einer Raketenstufe auf einem unbemannten Boot im Atlantik geglückt. Die Falcon9-Rakete hatte am Freitag (Ortszeit) zuvor einen „Dragon“-Raumfrachter sicher auf den Weg zur Internationalen Raumstation ISS gebracht, rund zehn Monate nach dem letzten Versuch, bei dem eine Explosion den Frachter zerstört hatte. Der „Dragon“ habe an der Spitze der Rakete erfolgreich vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida abgehoben, teilten die US-Raumfahrtbehörde Nasa und SpaceX mit.

Die erste Raketenstufe landete danach aufrecht auf einer unbemannten schwimmenden Plattform im Atlantik mit dem Namen „Of Course I Still Love You“ (auf Deutsch etwa: Natürlich liebe ich dich noch), wie SpaceX und Gründer Elon Musk mitteilten. Dieses Manöver war zuvor bei mehreren Versuchen missglückt. „Glückwunsch an SpaceX, dass Ihr eine Rakete auf dem Meer gelandet habt“, schrieb US-Präsident Barack Obama per Kurznachrichtendienst Twitter. „Erfinder wie Ihr und die Nasa machen es möglich, dass Amerika weiterhin in der Weltraumforschung führend ist.“

Mehrere Raumfahrtunternehmen versuchen derzeit, Raketen wieder landen zu lassen. Sie könnten dann mehrfach benutzt werden, was enorme Kosten sparen würde. Der Firma BlueOrigin von Amazon-Gründer Jeff Bezos und SpaceX war das schon auf festem Boden gelungen, auf dem Meer waren bislang jedoch alle Versuche gescheitert.

Der „Dragon“ hat Versorgungsnachschub und wissenschaftliche Experimente an Bord und soll am Sonntag an der ISS ankommen. Unter anderem hat der „Dragon“ auch eine Art aufblasbares Wohnmodul dabei, das an die ISS angekoppelt und getestet werden soll. Die Forscher erhoffen sich dabei Erkenntnisse über Möglichkeiten des Lebens außerhalb der Erde.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!