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Prinzessin Latifa aus DubaiClips hinter der Klotür

Seit einem Fluchtversuch wird die 35-jährige Prinzessin Latifa offenbar in einer Villa weggesperrt. Die UN wollen sich des Falls nun annehmen.

In Dubai unter Hausarrest: Screenshot einer Videoaufnahme von Prinzessin Latifa Foto: picture alliance/ap

Berlin taz | Auf den wenigen bekannten Foto- und Videoaufnahmen sieht Prinzessin Latifa aus wie eine normale Mittdreißigerin: Pulli, Jeans, zusammengebundenes Haar. Doch wenn stimmt, was Latifa und ihre Unterstützerinnen erzählen, dann lebt sie ein Leben, das weder für eine junge Frau noch für ein Mitglied einer arabischen Monarchenfamilie normal ist.

„Ich nehme dieses Video im Badezimmer auf. Das ist das einzige Zimmer mit einer Tür, die ich abschließen kann“, erklärt die 35-Jährige in einem Clip, den die BBC am Dienstag veröffentlichte. „Ich bin eine Geisel, und diese Villa ist in ein Gefängnis verwandelt worden.“

Latifa bin Mohammed Al Maktum ist eine der Töchter von Mohammed bin Raschid Al Maktum, dem Emir von Dubai, der auch Vizepräsident und Regierungschef der Vereinigten Arabischen Emirate ist. Aus der internationalen Politik hat sich Scheich Mohammed zurückgezogen und sich in den letzten Jahren stattdessen auf sein Luxus-Emirat Dubai konzentriert.

Die nun veröffentlichten Videos, die Latifas Un­ter­stüt­ze­r*in­nen der BBC gaben, sind die ersten Aufnahmen der Prinzessin seit einem spektakulären Fluchtversuch aus Dubai 2018. In den Videos berichtet Latifa nun, wie sie seitdem rund um die Uhr bewacht wird; sie fürchte um ihr Leben. Latifa soll die Clips mehr als ein Jahr nach ihrer missglückten Flucht per Handy aufgenommen und aus der Hochsicherheitsvilla geschmuggelt haben.

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Nach eigenen Angaben und denen ihrer Un­ter­stüt­ze­r*in­nen hatte die Prinzessin im Februar 2018 per Schlauchboot und Yacht versucht, Dubai zu verlassen. Sie sei von einem Sonderkommando vor der indischen Küste gestoppt, betäubt, zurückgebracht und in Dubai unter Hausarrest gestellt worden. Der Fluchtversuch soll bereits ihr zweiter gewesen sein.

Kein Kommentar aus Dubai

Für besondere Aufmerksamkeit sorgt der Fall in Großbritannien, wo eine Ex-Ehefrau von Scheich Mohammed seit ihrer Flucht 2019 lebt. Auch Latifas ältere Schwester Schamsa wurde 2002 aus Cambridge zurück in die Emirate entführt.

Die neuen Videos von Latifa seien „sehr beunruhigend“, sagte der britische Außenminister Dominic Raab am Mittwoch. Premierminister Boris Johnson zeigte sich „besorgt“. Ein britisches Gericht hatte Scheich Mohammed 2020 für die Entführung seiner zwei Töchter und die Einschüchterung seiner Ehefrau verantwortlich gemacht.

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte teilte am Mittwoch mit, es werde Informationen anfordern und die „neuen Entwicklungen“ gegenüber den Emiraten ansprechen. Diese hatten in der Vergangenheit darauf verwiesen, dass sich Latifa in Sicherheit in ihrer Familie befinde. Seit Bekanntwerden der jüngsten Aufnahmen war von den Führungen in Dubai und den Emiraten zu dem Fall nichts zu hören.

Scheich Mohammed twitterte zuletzt über Weltallmissionen, nachdem eine von den Emiraten ins All geschickte Mars-Sonde in eine Umlaufbahn des Planeten eingetreten war. Der Kontakt ­Latifas zur Außenwelt ist dagegen seit Monaten abgerissen.

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2 Kommentare

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  • Irgendwas mit Öl...



    Liebe Gemeinde, hundertausende Muslima genießen bekanntlich weniger Freiheit als ein Huhn in Bodenhaltung. Diese Hühner genießen bei uns mehr Aufmerksamkeit und Resonanz als ausgerechnet Frauen (!) in einer Region mit spezifischen kulturellen, traditionellen, religiösen und sonst noch Maßstäben. Diese mindestens beklagenswerten Umstände auszublenden, zu verschweigen, unerwähnt und unkritisiert zu lassen und statt dessen eine der üblichen Abkürzungen zu nehmen wie „Ganz furchtbar!“, „Ja, ja, das Öl...“ oder schlicht kommentier-ich-nich ist entweder Zeichen von Teilnahmslosigkeit oder Feigheit, mindestens aber von Doppelmoral und Heuchelei!



    Anders ist die immer gleiche, augenfällige Zurückhaltung zu Missständen in dieser Ecke der Welt niemandem mehr zu erklären!



    Schämt euch!



    Und bitte: sucht nicht wieder die ausgetretenen Fluchtwege in Definitionen und in „Öl und Waffen und Tourismus...“, sondern wählt euch die genehmen Vokabeln selbst, aber nehmt endlich eindeutig Stellung wie bei Legehennen auch!

    Ich selbst halte den muslimisch geprägten arabischen Raum, die patriarchische Ordnung und eine Vielzahl der dortigen Traditionen für hoffnungslos rückständig und erniedrigend.

  • Mit geballtem Zynismus:

    Das Öl ist wichtiger.