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PortraitDealer oder Antiimperialist

Auf der US-Drogenliste: Venezuelas Vizepräsident El Aissami Foto: ap

Venezuelas Vizepräsident Tareck El Aissami steht im Fadenkreuz der USA. Am Dienstag setzte ihn das US-Finanzministerium auf seine Liste der internationalen Drogenhändler. El Aissamis mutmaßliches Vermögen in den USA wurde eingefroren und niemand aus den USA darf mit ihm Handel treiben. Der Betroffene reagierte auf seine Weise. „Als Anerkennung meines antiimperialistisch-revolutionären Charakters nehme ich diese infame Aggression an.“

Im Januar hatte Präsident Nicolás Maduro den 42-Jährigen zu seinem Vize ernannt und ihm weniger später weitreichende Vollmachten übertragen. Offensichtlich soll Tareck El Aissami zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 2018 aufgebaut werden. Zugleich war es ein Wink an die rechte Opposition, die von El Aissami schon zuvor als „rechte Terroristen und Kriminelle“ und „vaterlandslose Bourgeoisie“ beschimpft wurde. Legendär ist sein Tweet, in dem er Oppositionsführer Henrique Capriles einen „korrupten, unfähigen Feigling ohne Eier in der Hose“ nannte.

Tareck El Aissamis Vater war aus Syrien nach Venezuela eingewandert, hatte sich in linken Gruppierungen politisch engagiert, war nach dem gescheiterten Putschversuch von Hugo Chávez am 4. Februar 1992 verhaftet worden.

El Aissami selbst lernte während seines Kriminologiestudiums an der Universidad de Los Andes den Hochschullehrer und Chávez’ Bruder Adán Chávez kennen. All dies ließ ihn zu einem engen Vertrauten Hugo Chávez’ werden, der ihn 2008 als jungen Abgeordneten aus der Nationalversammlung auf den Posten des Innenministers beförderte. Bis 2012 war er für Polizei und Geheimdienst zuständig. Dann übernahm er als gewählter Gouverneur den Bundesstaat Aragua.

Bei den aufrechten Chavistas genießt El Aissami den Ruf, hart gegen den Drogenhandel durchgegriffen zu haben. Erinnert wird an die großen Mengen Rauschgift, die er als Innenminister beschlagnahmen ließ, und die rund 70 Drogenchefs, die er festsetzen ließ. Dass nahezu alle Häfen und Routen vom Militär kontrolliert werden, nährte schon immer den Verdacht, der Staat beteilige sich am illegalen Transportgeschäft. Jürgen Vogt

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