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PortraitTaipehs Cheflobbyist

Bob Dole, republikanischer Kandidat von 1996 Foto: reuters

Bob Dole kann auch mit 93 noch etwas bewegen. Der frühere Senator, der 1996 deutlich beim Versuch scheiterte, als republikanischer Gegenkandidat die Wiederwahl Bill Clintons zum Präsidenten zu verhindern, hat sich seitdem in Washington gemütlich eingerichtet. Wie so viele andere ehemalige Kongressmitglieder ist er als Lobbyist unterwegs. Und die wichtigste außenpolitische Nachricht dieser Woche aus den USA, Donald Trumps Telefongespräch mit Taiwan, geht auf seine Arbeit zurück.

Dole war im Zweiten Weltkrieg in der Nähe von Bologna schwer verletzt worden. Sein rechter Arm blieb gelähmt. Im Wahlkampf 1996 steckten ihm seine PR-Berater darum bei öffentlichen Terminen stets einen Kugelschreiber in die taube rechte Hand. Das sah zum einen besser aus und erinnerte zudem seine Gesprächspartner daran, Dole die Linke zu reichen.

Seit 1961 hatte Dole für die Republikaner im Repräsentantenhaus gesessen, ab 1968 war er Senator für Kansas. 1976 kandidierte er als running mate Gerald Fords für die Präsidentschaft, verlor jedoch gegen Jimmy Carter. Seinen Senatssitz behielt er bis zur gescheiterten Kandidatur gegen Clinton.

Auf diplomatischem Parkett sammelte Dole viel Erfahrung, als er im Februar 1999 von Clintons Außenministerin Madeleine Albright als Unterhändler zu den Rambouillet-Verhandlungen über das Ende der Balkankriege entsandt wurde.

Während des diesjährigen republikanischen Vorwahlkampfes hatte Bob Dole, der noch immer viele Verbindungen zu führenden Republikanern unterhält, zunächst Jeb Bush unterstützt, später den Senator Marco Rubio. Erst als beide ausgeschieden waren, war Dole, der den einzig verbliebenen Trump-Konkurrenten Ted Cruz nicht ausstehen kann, ins Lager von Donald Trump gewechselt.

Dole war auch der einzige ehemalige republikanische Kandidat, der im Juli Trumps Nominierungsparteitag in Cleve­land, Ohio, beiwohnte. Schon während des Wahlkampfs soll Dole sich um Taiwans Interessen bemüht, unter anderem einige entsprechende Passagen des republikanischen Wahlprogramms in diesem Sinne beeinflusst haben. Bernd Pickert

Ausland Seite 10

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