Polizeigewalt in den USA: Viermal abgedrückt
Tödliche Schüsse aus einer Polizeiwaffe haben im US-Bundesstaat Louisiana neue Proteste ausgelöst. Wieder ist ein Afroamerikaner erschossen worden.
Der Afroamerikaner hatte CDs verkauft. Ein von einem Augenzeugen aufgenommenes und in den sozialen Netzwerken verbreitetes Video zeigt, wie zwei Polizisten den Mann auf dem Boden festhalten. Einer der Beamten schießt dann aus kurzer Entfernung vier Mal auf den Mann.
Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Vorfall am Dienstagmittag, nachdem ein anonymer Anrufer berichtet hatte, er sei von einem Mann mit einer Waffe bedroht worden. Zwei Polizisten seien daraufhin auf dem Parkplatz des Geschäftes mit dem Afroamerikaner, der als der 37-jährige Alton Sterling identifiziert wurde, „in Kontakt getreten“.
Es habe eine „Auseinandersetzung“ zwischen Sterling und den Beamten gegeben, in deren Verlauf der 37-Jährige erschossen worden sei, hieß es in der Mitteilung. Es sei eine interne Untersuchung eingeleitet worden. Die beiden Polizisten seien gemäß der „üblichen Prozeduren“ vorübergehend beurlaubt worden.
Rund hundert Menschen, darunter Freunde und Verwandte des Toten, versammelten sich später vor dem Geschäft, wie die Lokalzeitung The Advocate berichtete. Einige Demonstranten hätten Straßen blockiert. Auf Transparenten der Demonstranten war zu lesen: „Black lives matter“ (Das Leben der Schwarzen zählt) – dies ist die Parole der landesweiten Protestbewegung gegen Polizeigewalt gegen Schwarze.
Fälle solcher Polizeigewalt hatten in den vergangenen Jahren in den USA wiederholt für Empörung und Aufruhr in der afroamerikanischen Bevölkerung gesorgt. Im Sommer 2014 löste die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri schwere Unruhen aus. Im vergangenen Jahr entfachte der Tod von Freddie Gray in der Ostküstenstadt Baltimore wütende und teilweise gewalttätige Proteste. Der Afroamerikaner war in Polizeigewahrsam ums Leben gekommen.
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