Todesfall Freddie Gray: Weiterer Polizist freigesprochen
Zum vierten Mal scheitert die Staatsanwaltschaft dabei, einen Polizisten im Fall Gray zur Rechenschaft zu ziehen. Laut dem Richter liegen nicht genug Beweise vor.

Der Polizist Brian Rice (links) erreicht das Gerichtsgebäude in Baltimore Foto: ap
BALTIMORE dpa | Im Fall des getöteten Schwarzen Freddie Gray ist in der US-Stadt Baltimore erneut ein Polizist freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft scheiterte damit bereits zum vierten Mal damit, einen der Polizisten für den Tod des 25-Jährigen zur Rechenschaft zu ziehen.
Ein Richter sprach den 42-jährigen Brian Rice am Montag vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung, der vorsätzlichen Gefährdung und Fehlverhalten im Amt frei. Der Richter Barry Williams sagte laut einem Reporter der Baltimore Sun, es lägen nicht ausreichend Beweise für ein Verbrechen vor.
Gray war im April 2015 festgenommen worden. Entgegen der Vorschriften wurde er unangeschnallt in einen Polizeitransporter gelegt. Er erlitt so schwere Rückenverletzungen, dass er ins Koma fiel und eine Woche später starb.
Insgesamt wurden in dem Fall sechs Polizisten beschuldigt, darunter auch drei Schwarze. Ein erster Prozess gegen einen der Beschuldigten endete wegen unklärbarer Verfahrensfragen ergebnislos, zwei weitere Polizisten wurden freigesprochen.
Nach Grays Tod hatte es in Baltimore tagelang Proteste und schwere Unruhen gegeben.
Leser*innenkommentare
Frank N. Stein
Man nehme ein Land, statte sämtliche Bürger mit dem Recht aus, Waffen zu besitzen um sich "gegen eine übergriffige Staatsgewalt zu verteidigen" und schaffe dann ein Polizeisystem, das die Hälfte der Bevölkerung rassistisch benachteiligt und niemanden zur Verantwortung zieht.
Und wundere sich dann über Dallas und Louisiana.
1714 (Profil gelöscht)
Gast
Wundert das irgendjemanden??
Verkehrsfritze
@1714 (Profil gelöscht) Nee. Mediale Wünsche und rechtsstaatliche Urteile sind eben zwei verschiedene Dinge.