Podcast „Weißabgleich“: Nahost und wir
Seit in Israel wieder Raketen fliegen, fragen sich unsere Podcasterinnen: Wie schauen wir als Menschen mit Migrationsgeschichte auf diesen Konflikt?

Schweigen ist bequem, im aktuellen Nahostkonflikt aber nicht angebracht Foto: Jonas Güttler/dpa
BERLIN taz | Der wieder aufgeflammte Nahostkonflikt hat unsere Podcasterinnen vor neue Fragen gestellt. Da fliegen Raketen aus Gaza auf Tel Aviv und zurück, es sterben Menschen auf beiden Seiten und hier, in Deutschland, brennen Israelflaggen und werden Jüdinnen und Juden in der Öffentlichkeit beschimpft und beleidigt.
Auf wessen Seite soll man sich da schlagen? Wie geht das zusammen, solidarisch mit jüdischen Mitmenschen sein und gleichzeitig mit den Palästinenser:innen? Und vor allem: Wie positioniert man sich als Deutsche mit Migrationsgeschichte, als Person, die zwar umgeben von der deutschen Geschichte aufgewachsen ist, deren Vorfahren aber nicht Teil von ihr waren?
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Die taz-Redakteurinnen Lin Hierse, Jasmin Kalarickal und Malaika Rivuzumwami nehmen die Krise in Nahost zum Anlass, um über vielschichtige Identitäten zu sprechen. Ihre Unsicherheit beginnt schon da, wo sie sich selbst bezeichnen sollen. Nationalitäten lehnen sie ab. Aber wie sprechen sie über sich selbst? „Ich bin Kind indischer Einwanderer“, „meine Mutter stammt aus Shanghai“, „mein Vater aus Ostafrika“. Dabei sind die taz-Podcasterinnen längst erwachsene Frauen – ist es dann noch angebracht, sich über die Eltern zu definieren?
Und wie verändert die eigene Herkunft den Blick auf die deutsche Geschichte – und auf die globale Gegenwart? Diese und andere Fragen besprechen die drei taz-Redakteurinnen in der neuen Folge „Weißabgleich“.
„Weißabgleich“ Der taz-Podcast über den nicht weißen Blick auf Politik und Alltag immer monatlich auf taz.de, Spotify, Deezer und iTunes.
Leser*innenkommentare
satgurupseudologos
"Faschismus ist keine europäische Ideologie, bzw nicht weissen vorbehalten"
die meisten europäischen staaten haben keine faschistische vergangenheit und von denen die eine solche haben hat keiner eine so üble wie deutschland
insofern stimmt es dass der faschismus keine europäische ideologie ist.aber schon die deutschen faschist*innen wollten über europa herrschen und die brd-in der noch heute fast dieselben prokapitalistischen eliten herrschen und reich sind die den historischen deutschen faschismus an die macht gebracht haben versucht mit anderen weniger verwerflichen mitteln als das deutsche reich aber im dienst derselben interessen auch heute über europa zu herrschen und stellt insofern eine gefahr für die demokratie dar
auch der historische rassismus aus dem zeitalter des kolonialismus ist kein paneuropäisches sondern eher ein westeuropäisches problem da die meisten europäischen staaten sich am kolonialismus gar nicht beteiligt haben
es gibt keine paneuropäische kollektivverantwortung für die verbrechen bestimmter westeuropäischer nationalstaaten
wenn namibia reparationen verlangt ist polen die falsche adresse
wenn indien die rückgabe der indischen tempeln geklauten juwelen verlangt wird es sich nicht an ungarn wenden
jeder nationalstaat haftet nur für seine eigene kriminalgeschichte
pseudochristlichen antisemitismus hat es fast überall in europa gegeben-
aber einen rassistischen und genozidalen nur in deutschland
die bereitschaft der bevölkerung in den von nazi-deutschland besetzten ländern bei der verfolgung der jüdischen minderheit mitzumachen war sehr unterschiedlich
in dänemark und belgien war sie beispielsweise besonders gering
und in den baltischen ländern und in der ukraine besonders hoch
Susanna
Faschismus ist keine europäische Ideologie, bzw nicht weissen vorbehalten. In ganz Afrika und der ganzen arabischen Welt gab es grosse Sympathien für die NSDAP und für Blut und Boden Theorien. Melanin ist ein Pigment, kein Schutz vor faschistischer Gesinnung. Oder vor Antisemitismus.
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