Podcast „Weißabgleich“ : Das Schweigen der Anderen
Empfohlener externer Inhalt
Das Video der brutalen Attacke auf einen Syrer in der Erfurter Straßenbahn hat viele entsetzt – auch weil es zeigt, wie es um die Zivilcourage steht.
Das zweite Video zeigt eine Szene aus einem Aldi-Supermarkt in Berlin. Ein schwarzer Mann diskutiert mit einem Mitarbeiter über den Namen von Schoko-Schaumküssen. Der Mitarbeiter verwendet das N-Wort, die Szene schaukelt sich hoch, es fliegen Kartons, andere Aldi-Kund*innen beleidigen den Schwarzen Mann, er wird schließlich aus dem Laden gedrängt.
Die taz-Redakteurinnen Jasmin Kalarickal, Malaika Rivuzumwami und Lin Hierse nehmen die Videos zum Anlass, um über Zivilcourage und Solidarität zu sprechen. In der Erfurter Straßenbahn schritt niemand ein, niemand half dem jungen Syrer. Ist das verständlich, weil der Angreifer äußerst aggressiv ist? Oder kann man von den Mitfahrenden mehr Mut erwarten? Ist es schon ein Akt der Zivilcourage, diesen Angriff überhaupt zu filmen?
Zivilcourage, da sind sich die Podcasterinnen einig, muss erlernt werden. Genauso wie Kinder Fahrradfahren lernen, sollten sie in der Schule hören, wie man Menschen hilft, die rassistisch beleidigt werden. Denn den meisten Menschen, die nicht von Rassismus betroffen sind, fehlt auch heute noch die Einsicht, dass antirassistisches Handeln eine kollektive Aufgabe ist.
„Weißabgleich“ Der taz-Podcast über den nicht weißen Blick auf Politik und Alltag immer monatlich auf taz.de, Spotify, Deezer und iTunes.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen