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Klimaaktivist*innen protestieren mit Bannern vor einem Gebäude
Foto: dpa

Podcast „Lokalrunde“ Inside Ende Gelände

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In dieser Folge interviewen Erik und Katharina Nike Mahlhaus, die Pressesprecherin von Ende Gelände.

4000 Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen haben im November 2019 in der Lausitz Kohlegruben besetzt und gegen die Braunkohlekraftwerke demonstriert. Die Aktion wurde von der Klima-Bewegung Ende Gelände organisiert, ein europaweites Bündnis von Menschen aus verschiedenen sozialen Bewegungen der Anti-Atom und Anti-Kohlekraft-Bewegung. Sie fordern einen sofortigen Kohleausstieg und organisieren seit 2015 jährliche Großaktionen. In dieser Podcast-Folge interviewen Erik Peter (taz Berlin) und Katharina Schipkowski (taz Nord) Nike Malhaus, die Pressesprecherin von Ende Gelände.

Nike Malhaus ist eine deutsche Umweltschützerin und seit 2019 Sprecherin von Ende Gelände. Sie studiert Sozialwissenschaften in Berlin und nahm zum ersten Mal 2017 an einer Demonstration von Ende Gelände teil. Bei der ersten Aktion hatte sie sofort Kontakt mit der Polizei. Sie war wütend und dachte: „Genau hier bin ich richtig. Hier bin ich an der Front. Hier merke ich Widerstände.“ Nike hat oft mit Anfeindungen zu kämpfen. Vor der Protestkation in der Lausitz gab es viel Hass und Kritik in den sozialen Medien.

„Diese ganze Region hängt am Tropf der Braunkohle“, sagt Nike. „Es gibt eine enorme Angst vor Veränderung.“ Dennoch war die Aktion sehr erfolgreich: Die Ak­ti­vis­t*in­nen haben drei Kohlengruben besetzt und mehrere Kohleschienen. Die Aktionen von Ende Gelände sind militärisch durchgeplant. Die Teil­neh­me­r*in­nen machen etwa Aktionstrainings und werden in Bezugsgruppen eingeteilt. „Ist das überhaupt vereinbar mit einem Anspruch an linke Emanzipation und Selbstbestimmung?“, fragt Katharina die Pressesprecherin.

„Wir müssen das tun, weil unsere Aktionen kriminalisiert werden und wir die Aktion sonst gefährden“, antwortet Nike. Die Bewegung kommuniziert wenig nach außen und gibt nur wenig Informationen zu internen Planungsabläufen, Aktionen und Strukturen preis. Für die Sicherheit der Aktivist*innen, aber auch „solange der Staat so stark gegen unsere Proteste ist, werden wir das weitermachen müssen“, sagt Nike entschlossen. Ende Gelände organisiert auch manchmal Aktionen mit Friday’s For Future (FFF).

Jedoch haben sie andere Vorgehensweisen als FFF, eine Bewegung initiiert von Schüler*innen. Der bundesdeutsche Verfassungsschutz stufte die Ende Gelände als „linksextremistisch“ ein. Es geht dem Bündnis vor allem um eine Diskursveränderung: „Wir kämpfen gegen den Klimawandel, in doppelter Hinsicht“, sagt Nike, „also auch gegen das rechte Klima, gegen den Hass und die Angst vor Veränderung“. Wie es in Zukunft für die Bewegung weitergeht und was die nächsten geplanten Aktionen sind, besprechen Katharina und Erik mit Nike.

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