piwik no script img

Billie Eilish legt den Kopf zurück
Was darf Billie Eilish singen? Foto: Universal

Darf Sängerin Billie Eilish schreiben „I love Girls“, obwohl sie nicht queer ist? Ein Podcast über Comings-Outs, queeres Storytelling und Marketing.

BERLIN taz | Als Madonna im Jahr 2003 bei den MTV Video Music Awards Britney Spears und Christina Aguilera geküsst hat, gingen die Bilder um die Welt. War das ein wichtiges Signal an Queers und Heteros – oder doch bloß ein kalkulierter Tabu-Bruch für mehr Aufmerksamkeit?

Als die US-amerikanische Popsängerin Billie Eilish im Juni 2021 ihr neues Video bei Instagram ankündigte mit dem Satz „I Love Girls“ – war das queeres Empowerment oder bloß ein Trick, um mehr Singles zu verkaufen?

Die queere Community beschäftigen solche Fragen schon lange. Seit einiger Zeit gibt es einen Begriff dafür. Mit „Queerbaiting“ (von engl. „bait“ = „Köder“) bezeichnet man in der Popkultur ein Häppchen, das dem LGBTIA-Publikum zugeworfen wird, ohne dass man sich wirklich um die Community bemüht. Queer sein verkommt dann zum Marketinginstrument.

Taz-Redakteur Peter Weißenburger hat Au­to­r*in und Ko­lum­nis­t*in Hengameh Yaghoobifarah zu diesem Thema eingeladen. In der neuesten Folge des Podcast „Couchreport“ sprechen sie über Comings-Outs, queeres Storytelling und Autentizität. Wann ist man „authentisch queer“ und gibt es sowas überhaupt? Wer soll und kann queere Figuren schreiben oder sie in Filmen spielen? Und darf Billie Eilish nun „I love Girls“ schreiben – oder nicht?

Couchreport“, der taz-Podcast über Gesellschaft, Popkultur und Medien immer monatlich auf taz.de, Spotify, Deezer und iTunes.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

4 Kommentare

 / 
  • "Queer sein verkommt dann zum Marketinginstrument."

    Wüßte nicht, wo das NICHT stattfindet. Irgendwie, irgendwann wird mit "gesellschaftlichen" Themen Geld ins rollen gebracht. Und in der Popkultur sowieso.

  • seitwann ist denn das soooo wichtig, was ne Popsängerin singt oder sagt? Warum ist das bei dem ganzen LTGB Thema sooo furchtbar ernst, dass einem beim Reden die Worte im Halse stecken bleiben müssen, wenn sie nicht allen Beteiligten gerecht werden? Als relativ alter Mensch ist es nun mal so - sory - hab ich so gelernt. Umlernen tue ich nur langsam:)

  • Ob queer, homo oder hete, keiner hat was exklusiv. Auch nicht seine Sexualität. Alles ist für alle verfügbar und durch alle vermarktbar. Und Homos dürfen sich auch als Heten präsentieren. Das nennt mal Leben, Spaß, oder ganz korrekt Teilhabe.

  • Künstler dürfen also nur die Wahrheit sagen und nie "so tun als ob"? Also was Charlie Chaplin verantwortlich für den 2ten Weltkrieg, weil er Hitler überzeichnet dargestellt hat? Ich finde den Begriff "künstlerische Freiheit" sehr angenehm und hoffe, das uns diese Freiheit nicht abhanden kommt. Ohne Rassismus oder andere Ismen zu hofieren!