Podcast Bundestalk: Ein Merz für die Union
Die Union hat sich entschieden – Friedrich Merz wird ihr Kanzlerkandidat. Wird die Migrationsdebatte jetzt noch steiler?
Berlin taz | Es steht es fest: CDU-Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz wird auch Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 2025. CSU-Chef Markus Söder verkündete seine eigene Niederlage. Am Tag zuvor hatte bereits Hendrik Wüst, CDU-Ministerpräsident des großen Nordrhein-Westfalen, auf die Kandidatur verzichtet.
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Seit 2022 haben Friedrich Merz und sein Generalsekretär Carsten Linnemann die Merkel-CDU auf eine neue alte konservative Linie gebracht. In Umfragen steht die CDU relativ gut da – aber von seinem erklärten Ziel, den Stimmanteil der rechtsextremen AfD zu „halbieren“, ist Merz weit entfernt. Stattdessen feiert die AfD gerade bei den Wahlen in Sachsen, Thüringen und voraussichtlich auch kommenden Sonntag in Brandenburg große Erfolge.
Der Messerangriff von Solingen hat in Deutschland die Debatte über Asyl und Migration neu angefacht. Angetrieben von der AfD ist auch die CDU auf einen harten Anti-Asyl-Kurs eingeschwenkt und fordert die Zurückweisung von Asylsuchenden an den deutschen Außengrenzen. Auch SPD und FDP bekräftigen das Ziel, die Zahl in Deutschland Schutzsuchender zu reduzieren.
Kann es gelingen, so den Zulauf der AfD zu stoppen? Was für ein Wahlkampf steht da bevor? Inwiefern unterscheidet sich Merz als Kanzlerkandidat von Söder oder Wüst? Welche Folgen hat die aktuelle Migrationsdebatte? Und kann in dieser aufgeregten Diskussionskultur eine Rückkehr zu sachgerechter und demokratischer Debatte gelingen?
Darüber spricht taz-Auslandsredakteur Bernd Pickert mit der Leiterin des Parlamentsbüros, Anna Lehmann, taz-Parlamentskorrespondenten Stefan Reinecke und der freien Journalistin und taz-Kolumnistin Gilda Sahebi.
„Bundestalk“ – Der politische Podcast der taz erscheint jede Woche auf taz.de und überall, wo es Podcasts gibt.
Leser*innenkommentare
OhneNamen
Ich bin unentschlossen. Wer ist die bessere AfD.
Ich denke, ich schaue auf Parteien oder Gruppierungen, die ein Konzept für alle sozialen Gruppen leben.
Brüllen kann jeder. Nur dann noch unser Geld ausgeben oder nach oben transformieren (neudeutsch) kann jeder!
Rudi Hamm
Wer wäre ihnen lieber als Kanzler?
Höcke, Wagenknecht, Baerbock, nochmals Scholz, oder etwa gar Lindner?
Die Auswahl empfinde ich als ein Gruselkabinett.
Jean Belza
@Rudi Hamm Baerbock natürlich?
Dr. Idiotas
@Jean Belza Ehrlich @Jean Belza?
Baerbock ist mein persönliches Gegenargument gegen die Quote.
Aber zugegeben, um auf Rudi´s Grundfrage zurückzukommen:
Die deutsche Auswahl ist auch dieses Mal wieder grausam. Vor vier Jahren war die CDU völlig überspielt und nicht mehr wirklich regierungsfähig.
Meine Wahl wäre wohl Habeck, da er zumindest persönlich pragmatisch ist. Wobei gleich dahinter Merz käme, bei dem man Hoffnung haben kann, dass er Wirtschaft kann.
Aber zugegeben. Einen Kanzler der Herzen sehe ich nicht :(