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Plädoyer gegen Haas

■ Bundesanwälte fordern zehn Jahre Haft für Monika Haas wegen Mittäterschaft

Frankfurt/Main (taz/AP) – Trotz dürftiger Beweislage fordert die Bundesanwaltschaft im Prozeß gegen Monika Haas eine hohe Haftstrafe. Zehn Jahre Freiheitsentzug beantragte die oberste Anklagebehörde gestern vor dem Oberlandesgericht Frankfurt. Die Bundesanwälte sehen es als erwiesen an, daß die heute 50jährige im Oktober 1977 Waffen und Sprengstoff von Algier nach Mallorca geschmuggelt hat, die anschließend bei der Entführung der Lufthansa- Maschine „Landshut“ nach Mogadischu benutzt wurden. Haas sei deshalb als Mittäterin zu bestrafen, plädierte die Bundesanwaltschaft vor dem Staatsschutzsenat.

Haas habe sich des dreifachen versuchten Mordes, der Geiselnahme, des erpresserischen Menschenraubs und des Angriffs auf den Luftverkehr schuldig gemacht. Darüber hinaus habe sie bei der Entführung und Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Schleyer Beihilfe geleistet, weil dessen Verschleppung unmittelbar mit der Flugzeugentführung zusammenhing. Der Prozeß gegen Haas läuft seit zweieinhalb Jahren, die Angeklagte bestritt die Vorwürfe immer wieder vehement. Haas war von Souhaila Andrawes, der einzigen Überlebenden der Flugzeugentführer, belastet worden. Vor Gericht widerrief Andrawes ihre Aussage. Das Verfahren wird am 19. Oktober fortgesetzt. Wg

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