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„Pick-up-Artists“ in DeutschlandDa zieht er den Schwanz ein

Mit Seminaren in verschiedenen Städten wollte Roosh V Männer im Arschlochsein schulen. Nun zeigt er seine weiche Seite.

Laut gebrüllt, Löwe. Nun macht sich das Männlein mit den einstmals dicken Eiern doch ins Hemd. Foto: dpa

BERLIN taz | Es hätte ein weltweites Treffen von Frauenhassern und gewalttätigen Männern werden können. Aber nun hat Daryush Valizadeh, genannt Roosh V, die für Samstag vermeintlich geplanten „Pick-up-Seminare“ in 165 Städten rund um die Welt abgesagt. Er könne, schreibt er auf seiner Homepage, „für die Sicherheit und Intimität der Teilnehmer nicht garantieren“. Soso.

Der Protest gegen die Treffen, in denen Männer lernen sollen, Frauen gewaltsam zu unterwerfen, nahm binnen weniger Stunden Fahrt auf. Im Netz riefen MenschenrechtlerInnen, AntigewaltaktivistInnen und FeministInnen zu Gegendemonstrationen auf. Selbst der Berliner Innensenator Frank Henkel (CDU) meldete sich zu Wort. Die Absage sei „das einzig positive, was ich der Situation abgewinnen kann“, schreibt Henkel in einer Pressemitteilung.

In Deutschland sollten angeblich in Berlin, Frankfurt, Nürnberg und München sogenannte Pick-up-Trainings stattfinden. Ausschließlich für Männer. Frauen, schwulen Männern und Transgenderpeoplen wäre der Eintritt verwehrt geblieben.

„Wo ist die nächste Zoohandlung?“

Bei diesen Treffen geht es geheim zu. Wer mitmachen will, muss eine Parole sagen. Am Samstag, so hieß es auf seiner Webseite, sollte es, auf englisch, der Satz sein: „Weißt du, wo das nächste Zoogeschäft ist?“

Bei den Treffen sollten Männer gewaltsame Methoden lernen, etwa wie sie an Frauen heran kommen und zum Sex zwingen können. Nach Ansicht der „Pick-up-Artists“ gehört es zum guten Ton, Frauen mit Alkohol gefügig zu machen und sich ihrer hilflosen Situationen zu bedienen. Valizadeh plädiert zudem dafür, Vergewaltigungen, die nicht im öffentlichen Raum stattfinden, zu legalisieren. Die Gewalt- und Vergewaltigungsrate würde dadurch nicht steigen, argumentiert er. Stattdessen würden sich Frauen überlegen, ob sie mit Männern mitgingen, mit denen sie keinen Sex wollten.

Valizadeh ist nicht der einzige prominente „Pick-up-Artist“, der seit Jahren im Netz seine Frauen verachtenden und Gewalt verherrlichenden Thesen verbreitet. Seine Homepage nennt er „Rückkehr der Könige“. Am Samstag wollte Valizadeh selbst nicht nach Deutschland kommen, sondern in der US-Hauptstadt Washington ein Seminar anbieten. Für den Fall, dass KritikerInnen auftauchten, forderte er seine Jünger, Fotos von „durchgeknallten Feministinnen“ zu machen und ihm zu schicken. Ob die Treffen tatsächlich abgesagt sind oder nur an anderen Orten stattfinden, ist bislang unklar.

Vor zwei Jahren gab es in Deutschland schonmal einen ähnlichen Hype. Damals machte Julien Blanc von sich reden, er wollte hierzulande ähnliche Seminare anbieten.

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15 Kommentare

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  • Löwe? Hab den anders in Erinnerung.

  • Na, diese Werbekampagne des Herrn Valizadeh ging wohl nach hinten los. Männer, die meinen, ihre Minderwertigkeitsgefühle und Traumatisierungen mittels Hassphantasien kompensieren zu können, sollten sich Hilfe holen http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13488243.html

  • Auch ein "Arschloch" hat ein Recht auf Leben. Was da an Todesdrohungen ausgesprochen wird - gerade von Leuten, die sonst bei Volksverhetzung als erste nach der Internetzensur rufen, ist beschämend.

    Alle Menschen haben Menschenwürde - das gilt auch für diejenigen, die einem nicht sympathisch sind - auch wenn sie Mörder, Arschlöcher oder Nazis sind. Gerade das wollen wir Pegida & Co. doch vermitteln!!!

    • @Velofisch:

      todesdrohungen? echt?

      nu ja.

      so viel mühe muß frau sich nicht machen.

      reicht doch völlig, wenn solch ein artist keinen einen 'stich' machen kann.

    • @Velofisch:

      Exakt. Zumal der Artikel wirklich vollkommen absurd und überzogen ist.

      Wie damals bei Julien Blanc, geht es bei solchen Meetings darum, Männern, die keinen Erfolg bei Frauen haben, selbstbewusstsein zu vermitteln und keineswegs Vergewaltigung und mit Alkohol abfüllen zu propagieren.

       

      Das ist so realitätsfern. Aber hauptsache für einen Aufschrei und Klickzahlengesorgt.

      Qualitativer Journalismus sieht ganz anders aus.

      • @Ermak:

        @ermak

         

        nein, stimmt nicht ganz. wenn du mehr über roosh V lesen würdest, dann würdest du leicht feststellen, dass es um die verbreitung einer zutiefst Menschen-verachtenden und faschistischen weltsicht geht.

         

        Freuen seien demnach zurecht Jahrteusende lang von Männern kontrolliert worden, weil sie nicht in der lage seien, rationale Entscheidungen zu treffen. Diese kontrolle würde jetzt ins schwanken geraten, weshalb Männer wieder lernen müssten ihre Frauen richtig zu unterwerfen , was besser sei für die gesamte Gesallschaft.

         

        Gleichzeitig gibt Roosh tips an verzweifelte Männer, wie sie Frauen rumkriegen können, was ihm eine Art Guru-Status verleiht und eine nicht geringe Zahl an followern weltweit.

         

        Seine Ansichten sind zutiefst diskriminierend, schwachsinnig und zielen darauf ab, vieles von dem über den haufen zu werfen, was wir in den letzten 50 Jahren in Sachen geschlechtlicher Gleichberechtigung erreicht haben.

  • "Pick-up-Artist" ???

    Worin, bitte, besteht die 'Kunst' im Arschloch-Dasein?

  • Zurzeit reiten alle auf den sog. niederen Trieben und Methoden von "Nordafrikanern" rum, die angeblich auch alle Frauen, die nicht verschleiert sind als "Freiwild" ansehen, aber es scheint ja wohl auch so, dass einige "westliche" Männer diesbezüglich was aufzuholen haben und solche Seminare (für "richtige" Männer) buchen.

  • Viele Frauen stehen auf Arschlöcher.

    Deswegen funktioniert das ja auch öfter.

    • @Heiner Müller:

      Falsch. Frauen (und Männer) stehen auf Selbstbewusstsein. Arschlöcher erscheinen meist selbstbewusst.

  • In dem Text steht, dass nur Männer zu den Treffen dürfen. Schwule Männer, Frauen und Transmenschen nicht. Schwule Männer sind aber trotzdem Männer. Sinnvoll wäre es, vor das erste Männer heterosexuell zu schreiben, da die Sexualität nichts mit der Männlichkeit zu tun hat.

    • @charlotte123:

      Ihre Political Correctness in allen Ehren, aber (cis/trans) Frauen und Schwule dürften an diesen Veranstaltung wenig Interesse haben. Und ob da ein Transmann hinwill...?

  • Diese Leute als Pick-Up Artists zu bezeichnen ist genauso zutreffend wie gewalttätige Hooligans als Fußballfans.

  • Viel Einzuziehen ist da wohl nicht gewesen - daher passt der Titel eher nicht.

    Echt mal: Typen, die solchen Dreck anbieten/verbreiten oder auch "folgen" sollte man(n) nicht "Männer" nennen.

    (und auch nicht "Primitive" oder "Affen" - das Verhalten und die Weltsicht passten bestenfalls zu Kerbtieren oder Mollusken)