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Peniskekse bei der LufthansaFür Fluggäste ungeeignet

Die Lufthansa hat in ihren Bordmagazinen nachträglich ein Foto überklebt. Ganz schön viel Arbeit bei 265.000 Exemplaren.

Aufkleber abreißen und Vorhang auf für leckeres Gebäck. Bild: taz

Langeweile über den Wolken, Griff in die Sitztasche, Blättern im stets aufwändigen Bordmagazin der Kranichairline. Die Titelgeschichte macht Lust. Schlagzeile: „Turteln mit Tintenfisch – Asiens Liebesinsel Jeju“.

Der Teaser verspricht eine Story voller Kuriositäten, darunter „erstaunlich frivole Liebesstatuen“ im „Paradies für Verliebte“. Doch von ein paar Meerestieren und Menschen am Strand abgesehen: nichts zu sehen neben der Bleiwüste. Und dann klebt auch noch irgendwie das Adressetikett auf der Seite. Seltsam.

Also Griff in die Sitztasche des Nachbarn, ein Blick auf Seite 36, doch dort: nichts. Wo bei mir der weiße Aufkleber prangt, fehlt in diesem Heft ein Stück der Seite.

Also eine schnelle Umfrage im Internet: Wer fliegt mit Lufthansa, wer schaut nach? Zurück kommen Fotos: immer die gleiche Stelle überklebt. Einer merkt an: Alles gut, die Seite unbeschädigt und an der besagten Stelle im Bild: bloß Kekse. Dann sieht er genau hin: Kekse? Peniskekse!

„Ähm, Phallussymbole“

Hier sind sie also, die frivolen Liebesdinger. Das ist doch bloß fair: Die Lufthansa löst damit ja nur ihr journalistisches Versprechen an den gelangweilten Reisenden ein. Und dennoch: Die Airline hat damit – Peniskekse! – ein Problem.

Es dauert etwas, bis sich ein Sprecher auf die Frage nach dem „Warum?“ zurückmeldet, aber dann ist klar: Das Foto mit den „ähm, Phallussymbolen“ sei „für die unterschiedlichen Kulturen, aus denen unsere Reisenden stammen, nicht geeignet“ und „leider durch einen Produktionsfehler in den Druck gegangen“. Dem DAX-Konzern ist die Sache peinlich.

Nicht überliefert ist, wer die Fotos in den 265.000 Exemplaren überklebt hat. Mussten Stewardessen und Stewards Extraschichten einlegen? Ein Mitarbeiter des Hamburger Verlags Gruner+Jahr, der das Magazin für die Fluggesellschaft produziert, eine Weltreise antreten und für die Mission „Penis-Zensur“ 430 Flugzeuge besteigen?

Unklar. Klar ist nur: Der Lufthansa schmeckt nicht jedes Gebäck. Schon gar nicht: Peniskekse aus Jeju.

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2 Kommentare

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  • Hoffendlich werden solche "blassen" Ergüsse nicht zur Regel in der "TAZ" ... !

    • @KChristoph:

      Bah, widerlicher Wortwitz!