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Palästina-Konferenz in BerlinFlaggen, Leid und Heimatliebe

Tausende Palästinenser haben in Berlin für ihr Recht auf Rückkehr demonstriert. Das sorgte für Gegenprotest. Antisemitische Ausfälle blieben aber aus.

Viel Patriotismus: Teilnehmerin der umstrittenen Tagung am Samstag in Berlin. Bild: dpa

BERLIN taz | Rot, grün, schwarz und weiß, soweit der Blick reicht. Etwa 3.000 Palästinenser verwandelten die Berliner „Arena“ am Samstag in ein Flaggenmeer. Mit der umstrittenen „Konferenz der Palästinenser in Europa“ demonstrierten die Teilnehmer gegen die israelische Besatzung und für das Rückkehrrecht vertriebener Palästinenser.

Gegen die Tagung, die bereits im Vorfeld auf scharfe Kritik gestoßen war, formierte sich auch am Samstag Widerstand. Mit „Lang lebe Israel“-Rufen und Parolen für ein friedliches Miteinander protestierten etwa 200 Gegendemonstranten vor der Halle an der Spree. Redner, darunter Politiker der Berliner Parlamentsfraktionen, warfen den Veranstaltern vor, der palästinensischen Hamas nahezustehen. Die Hamas gilt als Terrororganisation, sie negiert das Existenzrecht Israels.

Auf der Tagung war von der Hamas allerdings nichts zu sehen. Plakate der Jerusalemer Al-Aqsa-Mosche zierten die Wände, die Reden waren von nationalem Pathos getränkt und eine Theatergruppe brachte die Brutalität der israelischen Besatzer auf die Bühne. Doch islamistische Propaganda, Hamas-Flaggen oder Judenhetze? Fehlanzeige. Auch die Rednerliste wies nicht auf eine Nähe zur Hamas hin.

Für den Grünen-Bundestagsabgeordneten Volker Beck ist die Lage dennoch eindeutig. „Shalom und Salam“, begrüßt er die Gegendemonstranten, um dann klare Worte zu finden: „Die Veranstalter üben sich in Camouflage.“ Es bestehe kein Zweifel, dass hinter den Organisatoren die Hamas stecke. Damit stimmt er mit dem Berliner Verfassungsschutz überein. Das „Palestinian Return Center“ (PRC) mit Sitz in London sowie die „Palästinensische Gemeinschaft in Deutschland“ (PGD) unterhielten Verbindungen zu der Islamistenorganisation, heißt es in einem Bericht der Behörde von 2010.

Logo ohne Israel

Sameh Habeeb, Sprecher des PRC, streitet den Vorwurf ab. „Wir haben keine Verbindung zur Hamas“, sagt er, „die Hamas nimmt nicht teil an dieser Konferenz“. Dennoch sei das PRC mit der Organisation in Kontakt. „Wir sprechen mit jeder palästinensischen Partei.“ Auf der Tagung seien aber zahlreiche politische Strömungen vertreten; mit welcher die Teilnehmer sympathisierten, sei diesen selbst überlassen.

Auf Kritik stieß auch das Logo der Tagung. Es zeigt den israelischen Staat mitsamt den besetzten Gebieten in den Farben der palästinensischen Nationalflagge. „Sie wollen Israel von der Karte löschen“, ist Beck überzeugt. Das weist Suhail Abu Shammala, Vorsitzender der PGD, jedoch von sich: „Das Logo stellt die Existenz Israels prinzipiell nicht in Frage.“ Es wecke die Erinnerung an die verlorene Heimat. „Wir dulden keinen Antisemitismus oder Rassismus“, sagt Abu Shammala, „ aber Israel-Kritik ist nicht automatisch Antisemitismus“. Den Veranstaltern gehe es vor allem um das Rückkehrrecht gemäß der UN-Resolution 194 von 1948.

„Das Rückkehrrecht vereint uns alle“, sagt auch ein Besucher aus Berlin am Rande der Tagung, „da spielt es überhaupt keine Rolle, welcher Partei du angehörst“. Zu einer Hamas-Veranstaltung, sagt er, wäre er nicht gekommen. „Ich bin hier, um meine Solidarität mit den Palästinensern in Palästina zu zeigen, nicht um eine bestimmte Partei zu unterstützen.“

Einen parteiinternen Nahostkonflikt trugen am Samstag indes die Berliner Linken aus. Der Abgeordnete Hakan Taş setzte auf der Gegendemo „ein Zeichen gegen die Hass-Tiraden der Hamas“. Für Islamismus dürfe es in der deutschen Gesellschaft keinen Platz geben. Nach seiner Rede machte er sich auf den Weg in die Halle, um sich selbst ein Bild von der Tagung zu machen. Das erste, was er gesehen haben dürfte, war das Logo seiner eigenen Partei. Ein Linken-Arbeitskreis war gleich am Eingang mit einem eigenen Stand vertreten.

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33 Kommentare

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  • „Sie wollen Israel von der Karte löschen“, ist Beck überzeugt... er merkt garnicht, dass es genau anderherum ist. Er träumt noch immer von der Zweistaatenlösung, dabei ist davon nichts mehr übrig, es leben mehr als 600000 jüdische Siedler im Westjordanland, Netanjahu und andere Politiker haben Wahlkampf mit dem Versprechen gemacht, dass es nie einen Staat Palästina dort geben wird. Wie wär's wenn er sich mal darum kümmern würde, als immer die selbe Gebetsmühle zu bewegen.

  • „Sie wollen Israel von der Karte löschen“, ist Beck überzeugt... er merkt garnicht, dass es genau anderherum ist. Er träumt noch immer von der Zweistaatenlösung, dabei ist davon nichts mehr übrig, es leben mehr als 600000 jüdische Siedler im Westjordanland, Netanjahu und andere Politiker haben Wahlkampf mit dem Versprechen gemacht, dass es nie einen Staat Palästina dort geben wird. Wie wär's wenn er sich mal darum kümmern würde, als immer die selbe Gebetsmühle zu bewegen.

  • Volker Beck ist nach seinen Fehlleistungen im Zusammenhang mit der Konferenz der Palästinenser in Europa keine gute Wahl um darüber zu reden, was in einer Kritik erlaubt sein soll und was nicht, es sei denn, Herr Rath macht dies zum Aufhänger des Gesprächs.

     

    Ich erwarte aber nicht, dass Rath die Kampagne und die dabei verwendeten Falsch und Fehldarstellungen anspricht, wenn er mit Volker Beck das Thema des Erlaubten angeht.

     

    Ansonsten wäre es ohnehin ein Unding, wenn das Gespräch nicht zu dem Ergebnis käme, dass all das an Kritik gegenüber einem Staat Israel erlaubt sein muss, wie genau auch für jeden anderen Staat auch.

     

    Und natürlich gehört dazu auch, dass man seine Entstehung in Palästina für Unrecht halten darf, wie man dies – wenn man es so sieht – bei der Besetzung Tibets durch China oder aber bei der Eroberung Irlands durch England machen würde. Gerade im Zusammenhang mit dem Schicksal der Kurden ist es niemanden in den Sinn gekommen, verbieten zu wollen über die staatliche Existenz des Irak diskutieren zu wollen.

     

    Das Thema des Gesprächs zwischen Rath und Beck ist also schon fragwürdig, denn Kritik muss daran gewertet werden, ob sie berechtigt ist oder nicht.

  • irgendwie, scheint mir, paßt

    Besondere Beziehungen – Besondere

    Verantwortung?

    Konferenz zu Stand und Perspektiven des deutsch-israelischen Verhältnisses

    http://calendar.boell.de/sites/default/files/programm_besondere_beziehung_-_besondere_verantwortung.pdf

    hier gut rein.

    zumal Volker Beck+Stefan Reinecke hoffentlich sehr streitbar die frage nach der erlaubten israelkritik ausloten wollen.

    • @christine rölke-sommer:

      Sorry – meine Antwort an dich ist mir leider nach oben gerutscht und dann habe ich statt (Stefan) Reinecke auch noch den Rath eingesetzt.

       

      Insgesamt vermisst man bei der Veranstaltung der Heinrich Böll Stiftung die Teilnahme von Palästinensern. Denn verdammt noch mal es geht doch immer bei der Betrachtung des Verhältnisses zwischen der BRD und Israel auch automatisch darum, was dies für die Palästinenser bedeutet und eben auch bedeutet hat.

       

      Alle mir bekannten Teilnehmer der Veranstaltung aber sind mir nicht dafür bekannt, dies irgendwann einmal auch nur ansatzweise eingestanden oder in Betracht gezogen zu haben.

       

      Hingegen kenne ich einige dabei, die sich in der Dämonisierung der Hamas hervorgetan haben, was dann immer als Feigenblatt für ihr eigentliches Nichts-Tun-Wollen genutzt wurde.

  • Mit der Olympiade in Berlin wird es ja bekanntlich nichts. Da sollte Berlin sich doch freuen, eine derartig friedliche und wie festzustellen ist, kulturell förderliche Veranstaltung in ihrer Stadt beherbergt zu haben.

     

    Die Taz sollte einen ausführlicheren Bericht über das Geschehen auf der Veranstaltung liefern, damit beim nächsten Mal auch Mittel aus der kulturellen Förderung der Stadt eingesetzt werden können.

     

    Immerhin versucht hier eine verfolgte und leidende Volksgruppe ihre gemeinsame Identität zu bewahren. Zum anderen ist Deutschland nicht unerheblich verantwortlich für das Schicksal, das die Palästinenser im letzten Jahrhundert haben auf sich nehmen müssen.

    • @Tecumseh:

      die redaktion könnte sich von dolmetscherinnen die beiden colloquien und die abschlißerklärung übersetzen lassen

      https://www.youtube.com/watch?v=rPJ0KVTdTQU

      und daraus einen informativen artikel basteln.

      einzige voraussetzung, und ich ziziere Herzl: im tirzu! zu deutsch: wenn ihr wollt.....

      • @christine rölke-sommer:

        Arabisch ist nun mal nur in Teilen der Welt die Lingua franca – aber die Taz wird da sicher Mitarbeiter haben ….

        • @Tecumseh:

          und Jannis Hagmann müßte sie besser beherrschen als wie ich

          http://taz.de/Jannis-Hagmann/!a126/

          • @christine rölke-sommer:

            gut, der sollte Arabisch können, aber man bekommt bislang nichts davon mit.

             

            Aber es heißt, einige Teilnehmer der absurden Mini-Demo hätten sich dann auf den Weg in die Veranstaltung begeben, nun aber hört man von denen nichts.

        • @Tecumseh:

          ist ja auch eine schöne sprache

          • @christine rölke-sommer:

            und die großspurig angekündigten staatlichen Organe, die doch da beobachtend erscheinen sollten, werden sicher übersetzt haben,

             

            schon um zu schauen, ob dass nächste mal Fördergelder gerechtfertigt sind, ich wüßte auch, bei wem man die hingegen einsparen könnte.

  • Sicher, Israel fehlt auf der Karte, aber das hat nichts zu bedeuten. Nebenbei: Wie wird eigentlich das "Rückkehrrecht" der "Flüchtlinge" gerechtfertigt? Die Palästinenser sind meines Wissens nach die einzige Volksgruppe, die ihren "Flüchtlingsstatus" vererben darf und gehören zu den ganz wenigen "Flüchtlingen", die wirklich eine Bedrohung für die Länder darstellen, die sie aufnehmen sollen.

    • @Aaron Kunz:

      Schon mal was von den Sahauris gehört?

       

      Den geht es in vielem ähnlich wie den Palästinensern, auch was die jahrzehntelange Untätigkeit des Westens anbetrifft.

    • @Aaron Kunz:

      was möchten Sie denn mit diesem satz

      "Die Palästinenser sind meines Wissens nach die einzige Volksgruppe, die ihren "Flüchtlingsstatus" vererben darf und gehören zu den ganz wenigen "Flüchtlingen", die wirklich eine Bedrohung für die Länder darstellen, die sie aufnehmen sollen."

      und vor allem dessen zweitem teil sagen?

  • Alter Hut. Dieselbe Karte findet man bis heute in dem offiziellen Wappen der Fatah, und das obwohl die Fatah das Existenzrecht Israels vor über 20 Jahren anerkannt hat. Warum die das also nicht ändern, möge man Abu Mazen fragen.

     

    Es wird kein Rückkehrrecht der Paläsinenser geben. Darüber können die noch so lange debattieren und davon träumen. Es ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit, dass die 6 Millionen Juden in Israel 80 Millionen Palästinenser aufnehmen.

    • @Biene Maya:

      "80 Millionen Palästinenser"?

      so viele zu sein behaupten nicht mal palästinenserinnen.

       

      das rückkehrrecht gibt es schon.

      kukstu http://palaestina.org/fileadmin/Daten/Dokumente/Abkommen/UN-Resolutionen/resolution_194__11.12.1948.pdf

      da steht es drin.

      • @christine rölke-sommer:

        Da steht aber auch nur was von den Palästinensern, die vertrieben worden sind, nicht von allen Palästinensern und ihren Angehörigen.

         

        Ich habe da auch ein bisschen Probleme mit, wenn ich mir den Vertriebenbegriff von Frau Steinbach deshalb erst aneignen muss.

        • @Age Krüger:

          potzblitzaber auch!

          wo finden Sie im resolutionstext den vertriebenenbegriff der frau Steinbach?

          den Sie sich offenkundig bereits angeeignet haben - denn da steht nicht mal was von palästinenserinnen, sondern "daß denjenigen Flüchtlingen, die

          zu ihren Wohnstätten zurückkehren und in Frieden mit ihren Nachbarn leben wollen (...)" - Sie aber schreiben: Da steht aber auch nur was von den Palästinensern, die vertrieben worden sind....

           

          ichsachmaso: Sie und etliche andere haben bis heute das in der AEMR verbriefte rückkehrrecht als menschenrecht nicht begriffen.

        • @Age Krüger:

          und was meinen Sie, welche Palästinenser ein Rückkehrrecht in Anspruch nehmen wollten?

           

          Die Vertriebenen und ihre Nachkommen oder jegliche Verwandtschaft, die hinzugekommen sein soll?

        • @Age Krüger:

          :)

      • @christine rölke-sommer:

        Ariel Scharon glaubte noch vor etwas über einem Jahrzehnt, Israel könne noch weitere sechs Millionen Menschen aufnehmen.

         

        Natürlich hat er dabei mehr an Argentinier, US-Amerikaner, Franzosen etc. gedacht, aber hier geht es ja zunächst einmal um die er- oder gedachte Möglichkeit zur Aufnahme.

        • @Tecumseh:

          btw: nicht nur, dass es diese resolution 194 gibt, der GA erinnert den SC auch immer wieder daran, sie endlich umzusetzen, zuletzt am 8.11.2013

          http://unispal.un.org/UNISPAL.NSF/0/9365D5F545357E8785257C2200524D03

           

          gedanken über resettlement der palästineserinnen macht sich u.a. Salman Abu Sitta. irgendwo (im www) müssen dessen karten zu finden sein, auf denen er zeigt, wo und wie resettlement möglich ist.

          einstweilen muß sein vortrag

          https://www.youtube.com/watch?v=vNW9dCDanho

          und ein artikel im Washington report on middle east affairs

          http://www.wrmea.org/2011-july/waging-peace-salman-abu-sitta-mapping-the-historical-geography-of-palestine.html

          reichen.

          • @christine rölke-sommer:

            Eigentlich hätte die TAZ das Thema Flüchtlingsrückkehr – eben auch Machbarkeit und Widerstände - als Hintergrund im Vorfeld des Kongresses behandeln müssen, bevor sie sich offenbar durch die an den Tage gelegte Kampagne gegen den Kongresse zur Berichterstattung veranlass sah.

             

            Jetzt wenigstens, im Rahmen einer Bilanzierung des Treffens und der dabei in Szene gesetzten Polemisierung aus dem Umfeld der Israellobby – um das mal vorsichtig auszudrücken - könnte sie es angemessen nachbereiten.

  • Mit einer ausführlichen Berichterstattung über die Inhalte von Reden, über vertretene Standpunkte, Erwartungen, Forderungen, Strategien oder gar Diskussionen (gab es keine ?) wird das heute wohl nichts mehr – ich hatte anderes erwartet.

     

    Dann lass ich mich mal für die nächsten Tage gerne überraschen oder wird man dazu woanders nachschauen müssen?

  • zum nachdenken über den zusammenhang von antisemitismus+zionismus geeignet, wenn auch aus einer für zionisten und deren best friends heutigentags etwas ungewohnten perspektive

    http://www.aljazeera.com/indepth/opinion/2013/05/2013521184814703958.html

    und dazu gleich noch Aimé Césaire's discours sur le colonialisme

    http://www.larevuedesressources.org/IMG/pdf/CESAIRE.pdf

    in welchem u.a. zu lesen steht:

    "Ja, es wäre der Mühe wert, das Verhalten Hitlers und des Hitlerismus einer detailliertien klinischen Studie zu unterziehen und dem ach so distinguierten, ach so humanen, achso christlichen Bürger des zwanzigsten Jahrhunderts mitzuteilen, dass Hitler in ihm haust, dass Hitler sein Dämon ist, dass er, wenn er ihn rügt, einen Mangel an Logik verrät und dass im Grunde das, was er Hitler nicht verzeiht, nicht das Verbrechen an sich, das Verbrechen am Menschen, dass es nicht die Erniedrigung des Menschen an sich, sondern, dass es das Verbrechen gegen den weißen Menschen ist, dass es die Demütigung des Weißen ist und die Anwendung kolonialistischer Praktiken auf Europa, denen bisher nur die Araber Algeriens, die Kulis in Indien und die Neger Afrikas ausgesetzt waren."

    übersetzung nach wiki

     

    ansonsten: Broder mitsamt hund hab ich auch gesehen. allerdings weniger al-aqsa, dafür mehr felsendom. den Beck hab ich auch gehört und von dem mitgenommen, dass er den palästinenserinnen sagte, sie gehörten nicht hierher sondern in die arabischen staaten, nur dort sei ihre forderung nach dem recht, rechte zu haben, am richtigen ort+angebracht.

    den Tas und andere hab ich versäumt, war ich doch auf der suche nach der hamas, vergeblich. sie muß eine meisterin der camouflage sein. also die frau vom tod, der als meister aus deutschland offen auftrat?

    • @christine rölke-sommer:

      > war ich doch auf der suche nach der hamas, vergeblich.

       

      was man tief im Herzen trägt, sieht man nicht, wenn man in die Ferne blickt, hm?

    • @christine rölke-sommer:

      Wenn Beck gesagt haben sollte, die Palestinenserinnen "gehörten nicht hierher sondern in die arabischen staaten",

       

      dann wird dieses Männlein, ohnehin bekannt dafür, sich selbst einen Heiligenschein aufzulegen, ja immer dubioser.

       

      Das mit dem Weißen Menschen ist auch so eine Sache. Auf einer anderen Taz-Seite bin ich auf die Millionen ermordeter Bewohner des Kongo gestoßen - ob Gauk da auch noch eine Rede zu halten und sich mit den Belgiern anlegen wird?

      • @Tecumseh:

        wortwörtlich hat er das SO natürlich nicht gesagt, er ist ja kein bärchen.

        aber: wenn man nachliest, was er zur konferenz, zu rückkehrrecht und zu camouflage gesagt hat - wenn man seine kritik an den arabischen staaten dazunimmt, welche die palästinenserinnen nicht zu staatsbürgern machen - wenn man dazunimmt, dass er 'schland für seinen katastrophalen aufenthalts- wie asylrechtlichen umgang mit palästinenserinnen nicht kritisiert - dann komme zumindest ich bei der botschaft raus: ihr gehört hier nicht her.

        • @christine rölke-sommer:

          Bleibt dennoch viel Verleumdung und üble Nachrede. Sowieso kurios, aber gut nachzuhalten, die Behandlung des Logo.

           

          Erst war von einer Nah-Ost-Karte die Rede, die kein Israel zeige, was Unsinn war. Das Logo stellte keine Karte des Nahen-Ostens dar. Dafür hätte man auch Jordanien, Libanon, Syrien und andere erwartet. Doch diese Staaten wurden nicht vermisst gemeldet. Wer hatte dabei von wem abgeschrieben?

           

          Dann war die Rede von einem Ausschnitt aus dem Nahen Osten, den die Karte zeigen würde und der Ausschnitt zeige kein Israel, Wäre es beim Logo auf derzeitige Staatsgrenzen angekommen, dann hätten aber mindestens Ansätze von Grenzverläufen der Nachbarstaaten zu sehen sein müssen. Integrationssenatorin Dilek Kolat soll wiederum festgestellt haben, es werden „die Umrisse des Staates Israel komplett durch eine palästinensische Fahne überdeckt“.

           

          Dass es sich um die Darstellung des Mandatsgebiet Palästina handelt, das in seiner Gesamtheit genau das Herkunftsgebiet der Palästinenser und der Wunsch ihrer Rückkehr ist - dies wollte man von Seiten dieser Nah-Ost-Experten nicht verstanden haben wollen. Hätte ja auch auf einen der tatsächlichen Inhalte des Kongresse und auf die realen Probleme verwiesen.

           

          Einen anderen Gipfelpunkt setzt die Jüdische-Allgemeine in ihrer heute zu lesenden Darstellung. Dort ist man sich sicher:

           

          "Eine Karte zeigte die geografischen Umrisse Israels, gehüllt in die Farben der palästinensischen Nationalfahne."

           

          Somit wird also Anspruch auf das ganze ehem. Mandatsgebiet als Israel erhoben.

           

          http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/22109

           

          Jerusalem wird im begleitenden Text als israelische Stadt bezeichnet, wie Haifa und Akko – ein besetztes Ostjerusalem gibt es also auch nicht - und man zeigt Unverständnis, warum Palästinenser in die genannten drei Orte zurückkehren können wollten.

           

          Da hätte die J-A sich besser um das Erdbeben in Nepal kümmern sollen.

  • Die Übereinstimmung zwischen den Aussagen von Volker Beck und dem ohnehin tatsächlich nicht unumstrittenen Berliner Verfassungsschutz erschließt sich mir nicht.

     

    Was soll an der Aussage, „(e)s bestehe kein Zweifel, dass hinter den Organisatoren die Hamas stecke“, und der Feststellung des Verfassungsschutzes (aus welchem Jahr?), PRC sowie PGD „unterhielten Verbindungen zu der Islamistenorganisation“, identisch sein?

     

    Sogar die Jerusalem Post sah sich in der Lage zu berichten, dass es auf diesem Kongress auch um die Lage der Palästinenser in Syrien gehen, berichtete des weiteren von Lesungen, die u. A. dort stattfinden sollten.

     

    Auch dem Berliner Tagesspiegel ist zu entnehmen, es sei dort kein Hamas-Mitglied, wohl aber Henryk M. Broder gesichtet worden.

     

    Ob das allerdings die im Vorfeld vorgenommenen Titel, wie "Hass-Konferenz" oder "Islamisten Kongress", rechtfertigen können, muss jeder für sich selbst entscheiden.

     

    Vielleicht setzen sich nun die Unterzeichner des Aufrufs "Berlin gegen Hamas", allen voran Volker Beck, Reinold Robbe und von mir aus auch der Herr Lederer von den Linken, für eine Einladung durch den Staat Israel an die Palästinenser ein, die gerne mal das Land ihrer Vorväter und -mütter und die Orte, an denen sie gelebt haben, besuchen möchten. Manche würden ja auch gerne noch vor ihrem Ableben dort Verwandte und Bekannte besuchen dürfen.

     

    Ein solcher Einsatz der Vorgenannten wäre angemessen, denn schließlich haben sie zunächst einmal ihr Ziel erreicht, es wurde bislang nicht über die Inhalte und Ziele des Kongresses berichtet, nicht über das Schicksal der Palästinenser sowie deren Rechte, aber auch nicht über die Rechte und Pflichten des Staates Israel in diesem Zusammenhang berichtet, obwohl sich diese insbesondere aus seiner Mitgliedschaft in der UN und damit seinem bestehenden Recht auf staatliche Existenz zwingend ergeben – ein Thema das doch manchen angeblich so sehr auf dem Herzen lag.

    • @Tecumseh:

      Nein, auch das stimmt nicht!

       

      Das Logo des Kongresses zeigt nicht den israelischen Staat mitsamt den besetzten Gebieten!

       

      Der Golan liegt bekanntlich (na ja, scheinen manche schon nicht mehr wissen zu wollen) außerhalb des Mandatsgebietes Palästina und ist völkerrechtlich ein Teil von Syrien, den Israel völkerrechtswidrig annektiert hat, in dem es siedelt und der weiterhin als israelisch besetztes Territorium gilt.

       

      Die israelischen Wünsche nach Staatsdarstellung können durch die des Mandatsgebiet Palästina auch anderweitig nicht befriedigt werden.

       

      Ausführungen dazu, dass und warum Israel – aber auch viele sogenannte Israelfreunde -den Gazastreifen nicht mehr als „ besetztes Gebiet “ betrachtet wissen will, erspare ich mir aber an dieser Stelle.

       

      Sonst müsste ich ja schauen, was Volker Beck und die anderen Israelfreunde dazu gesagt haben.

       

      Beck soll aber in den letzten Tagen die Vertreibung von Deutschen nach dem 2 Weltkrieg mit dem der Palästinenser gleichgesetzt haben – richtig, nicht etwa die der letzteren mit der Vertreibung der Armenier.

       

      Da kann man noch so manch anderes Fettnäpfchen erwarten, in das dieser "Nah-Ost-Experte" getreten ist.