Opposition in Russland: Nawalny verurteilt
6000 Euro Strafe muss der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny zahlen – wegen Verleumdung. Er hatte einen Stadtverordneten als Drogenabhängigen bezeichnet.
MOSKAU ap | Der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny ist der Verleumdung schuldig gesprochen worden. Der Anti-Korruptions-Aktivist muss dem am Dienstag gefällten Urteil zufolge umgerechnet rund 6000 Euro Strafe zahlen. Eine zusätzliche Haftstrafe ist nach der Entscheidung des Babuschkinski-Gerichts nicht ausgeschlossen.
Das Gericht folgte der Beschuldigung des Stadtverordneten Alexej Lissowenko, der Nawalny verklagt hatte, weil dieser ihn im April als einen Drogenabhängigen bezeichnet habe. Damit habe der Oppositionspolitiker gegen Bewährungsauflagen verstoßen.
Nawalny ist einer der populärsten russischen Oppositionspolitiker. Bei der Moskauer Bürgermeisterwahl im vergangenen Jahr bekam er ein Drittel der abgegebenen Stimmen. Wegen eines anderen, in dieser Woche beginnenden Prozesses steht er seit zwei Monaten unter Hausarrest. Er darf keine Besuche empfangen und nicht über soziale Netzwerke kommunizieren. Seine Frau und Freunde haben erklärt, in seinem Namen Informationen ins Netz gestellt zu haben.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!