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Omikron und InfektionsschutzUngeimpfte Senioren im Fokus

Gesundheitsminister Lauterbach warnt vor Leichtsinn angesichts der Omikron-Welle. Ein Vorschlag für PCR-Test-Priorisierung kommt nächste Woche.

Elf Prozent der deutschen über 60-Jährigen sind laut RKI ungeimpft Foto: Michele Tantussi/reuters

Berlin taz | Die Corona-Infektionszahlen klettern in lichte Höhen, ungeachtet dessen erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Freitag in Berlin, die Omikron-Welle sei derzeit in Deutschland „gut unter Kontrolle“. Lockerungen der Coronaschutzmaßnahmen seien realistisch, wenn die Infektionswelle abebbe, was Mitte bis Ende Februar zu erwarten sei.

Am Freitagmorgen hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) 190.145 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg im bundesweiten Durchschnitt auf 1.073 an. Die Strategie ziele nun darauf ab, in erster Linie vulnerable Menschen, also Ältere und Vorerkrankte, zu schützen, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler.

Oberstes Ziel müsse sein, „mit so wenig schweren Verläufen und Todesfällen wie möglich“ durch die aktuelle Welle zu kommen, erklärte Minister Lauterbach. Deutschland habe unter den Älteren im internationalen Vergleich besonders viele Ungeimpfte. Elf Prozent der über 60-Jährigen sind laut RKI ungeimpft. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Infektionen liegt bei den Älteren aber mit 200 bis 300 deutlich unter der Inzidenz der Jüngeren.

Lauterbach rügte die Einstellung mancher Ungeimpfter, man werde sich dann eben mit Omikron infizieren, einen milden Verlauf erleben und damit eine Immunisierung erreichen. Diese Einstellung sei fatal, denn einerseits sei nicht gesichert, dass es nur zu einem milden Verlauf komme. Zum Zweiten sei der Schutz nach einer Omikron-Infektion sehr gering. Laut Studien liege der Schutz unmittelbar nach einer durchgemachten Omikron-Infektion nur bei 50 Prozent und halte nicht lange an, erklärte der Minister. Geimpfte hätten ein deutlich reduziertes Long-Covid-Risiko nach einer Omikron-Infektion. Auch schütze eine Booster-Impfung zu 99 Prozent davor, an Omi­kron zu sterben.

Zweiter Schnelltest zur Bestätigung

Lauterbach kündigte an, dass bis zur nächsten Woche mit den Ländern ein Vorschlag für eine neue Testverordnung erarbeitet werden soll. In der neuen Testverordnung sollen Beschäftigte in der Pflege und Vorerkrankte bei PCR-Tests „priorisiert“ werden, um durch einen PCR-Test schnell eine Infektion feststellen zu können. Dies bedeute nicht, dass die anderen dann keinen Anspruch mehr hätten, sagte Lauterbach. Nur sei dieser Anspruch dann „sekundär“.

Angesichts der hohen Infektionszahlen sind PCR-Tests, die das positive Ergebnis eines Schnelltests bestätigen sollen, knapp geworden. Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder hatte bereits vorgeschlagen, ob man bei Vorliegen eines positiven Antigentests ohne vorliegende Symptomatik nicht auf eine „Bestätigungs-PCR“ verzichten könne und stattdessen einen zweiten Antigen-Test eines anderen Fabrikats zur Bestätigung heranziehen könne, so heißt es in einer Beschlussvorlage.

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3 Kommentare

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  • Es wäre dann doch an der Zeit, sich mal zu überlegen, welche spezielle Gruppe unter den ü60 wie für eine Impfung anzusprechen ist. Und dann schauen, wie die meisten zu erreichen sind

    Oder wenn diese Gruppe das Problem ist, beim Thema Impfpflicht genau auf diese Gruppe zu beschränken.

    Aber das wäre ja eine Lösung und man kann sich dann nicht mehr so schön mit den Problemen positionieren.

  • 4G
    49272 (Profil gelöscht)

    Was geht mich das Wohl von immer noch Ungeimpften an? nichts! Warum soll ich einem RKI und seiner Zahlen trauen, die nur noch geschätzt werden? garnicht! Warum soll ich einem polemisierenden Lauterbach zuhören? keine Ahnung. Die haben keine Grundlagen mehr und tappeln im Dunkel. Die Blinden mit der Angst des Versagens versuchen sich immer noch als "die Experten" in Stellung zu bringen. Wir wurden aber von einem Virus mit IQ 0,0 geschlagen und sitzen nun mit einem kapitalen Schuldenberg und Psychoproblemen für unsere Nachkommen da. Gebt endlich zu, dass Ihr den Fight verloren habt und gebt uns unser Leben zurück. Ich möchte endlich wieder eine Regierung die regiert und nicht rumreagiert. Diese Politiker sind eine Gefahr für die hart erkämpfte Demokratie. Die Stimmung kippt immer mehr beim normalen Bürger. P.S. die Presse sollte endlich wieder die Politik hinterfragen in Ihren Entscheidungen. Habt Ihr Euer Handwerk verlernt? Ihr seid die unbequemen Fragesteller und nicht die Verkäufer von Entscheidern! Lernt endlich mit diesem Virus zu leben, sonst hat der Mensch in seiner Dekadenz seiner Selbst, den Grundsatz der Geburt und seines Todes verloren.

    • @49272 (Profil gelöscht):

      Ui, so kann mensch Egoismus auch auslegen! Dann haben Sie keine Verwandte, Freund*innen oder Kolleg*innen, die sich nicht impfen lassen wollen? Das wäre noch das naheliegendste. Sich aber bereits generell bezüglich des Wohls der Ungeimpften rauszuziehen, mag angesichts des lang andauernden Frusts nachvollziehbar sein. Spätestens aber, wenn es um Personen, deren Immunsystem trotz Impfung schwach ist und Personen, die sich nicht impfen lassen können, sollte doch Solidarität und Interessse am Gemeinwohl da sein. Auch jenen gegenüber, die akute oder regelmäßige medizinische Versorgung benötigen.



      Sicherlich sind viele Jahre lang tiefgreifende Fehler gemacht worden - wie bspw. Sozialabbau, Privatisierung. Das würde ich den Politiker*innen vorwerfen, aber weniger den Versuch, die Zahl der COVID19-Tote niedrig zu halten. Was für eine Gefahr Sie genau an den Politiker*innen ausmachen, müssten Sie genauer darstellen.



      "Lernt endlich mit diesem Virus zu leben, sonst hat der Mensch in seiner Dekadenz seiner Selbst, den Grundsatz der Geburt und seines Todes verloren."



      Klingt doch recht arrogant und birgt eine Sozialdarwinismustendenz, finde ich. Mensch denke an chronisch Kranke, alte Menschen usw..