Olympiabewerbung: Weiter kein Bürgerentscheid in Berlin
In Hamburg gibt der Senat den Termin für eine Olympia-Abstimmung bekannt. Auch München und Kiel stimmen ab. Doch in Berlin ist das nicht vorgesehen.
Sie verwies auf die Berliner Verfassung, die das anders als in Hamburg nicht vorsieht. In München, das die Olympischen Spiele 2036, 2040 oder 2044 ebenfalls austragen will, ist ein Bürgerentscheid bereits in viereinhalb Wochen am 26. Oktober angesetzt. Das hatte der Münchner Stadtrat bereits im Mai beschlossen. Auch in Kiel und der Rhein-Ruhr-Region sind Abstimmungen vorgesehen.
Die Berliner Ambitionen, die bereits im 2023 abgeschlossenen Koalitionsvertrag von CDU und SPD zu finden sind, bewegen sich im Rahmen einer bundesweiten Kampagne des Deutschen Olympischen Sportbunds. Interesse an der Austragung angemeldet haben neben Berlin München, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr.
Berlin würde die Spiele aber nicht allein stemmen: Beteiligt wären auch Sportstätten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein. Ende Mai versammelten sich führende Politiker aller fünf Bundesländer in Berlin, um ihr Projekt vorzustellen. In Kiel ist bereits für April 2026 ein Bürgerentscheid über eine mögliche Bewerbung vorgesehen.
Der jüngste Berliner Anlauf scheiterte 2015
Im Herbst 2026 will der DOSB entscheiden, mit welchem Ort beziehungsweise welcher Region er sich beim Internationalen Olympischen Komitee bewirbt. Offen ist, um welche Sommerspiele es geht. Im Gespräch sind die Austragungsjahre 2036, 2040 und 2044.
In Berlin gab es bereits mehrfach Anläufe, die Olympischen Sommerspiele nach 1936 und 1972 zum dritten Mal nach Deutschland zu holen. Die scheiterten jedoch allesamt, zuletzt im Jahr 2015 für Spiele in den Jahren 2024 oder 2028, als die führenden deutschen Sportfunktionäre in Berlin weniger Rückhalt für eine Bewerbung sahen als in Hamburg. Aber auch dort fand sich bei einer Abstimmung keine Mehrheit für eine Bewerbung.
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