Olympia-Vergabe an Rio und Tokio: Ermittlungen wegen Korruption
Wurde bei der Vergabe der Olympischen Spielen an Rio de Janeiro und Tokio bestochen? Die französische Justiz hat offensichtlich einen Anfangsverdacht.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erklärte am Rande der Exekutivsitzung am Dienstag in Lausanne: “Das IOC steht in engem Kontakt mit den französischen Ermittlern seit Beginn der Untersuchung im vergangenen Jahr.“ Das IOC habe gebeten, immer zeitnah über den Stand der Dinge informiert zu werden. Allerdings betonte ein Sprecher auch, es gebe bislang keinerlei Beweise für Bestechung bei der Olympia-Vergabe. Sollte sich dies ändern, würde das IOC umgehend handeln.
Wie schon im Doping- und Korruptionsskandal bei der IAAF sind der frühere Verbandschef Lamine Diack und dessen Sohn Papa Massata Diack im Visier der Ermittler. Der Senegalese Papa Massata Diack war als Marketing-Beauftragter für den Weltverband tätig und ist inzwischen lebenslang gesperrt worden.
The Guardian hatte im Januar berichtet, Emails deuteten darauf hin, Diack Junior sei in Zuwendungen an sechs IOC-Mitglieder während der Vergabe der Spiele 2016 verwickelt gewesen. Diack habe im Mai 2008 diese Mails an einen katarischen Geschäftsmann geschickt. Doha, Hauptstadt von Katar, hatte sich für die Spiele 2016 beworben, es aber nicht in die Endausscheidung geschafft.
Diack senior hatte die IAAF 16 Jahre geleitet. Ihm werfen die französischen Behörden vor, mehr als eine Million Euro an Bestechungsgeldern angenommen zu haben. Er war bis 2014 für 15 Jahre IOC-Mitglied.
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