Olympia-Dopingfall Kamila Walijewa: Trainerin von Unschuld überzeugt

Die 15 Jahre alte russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa wird des Dopings beschuldigt. Ihre Trainerin Eteri Tutberidse nimmt sie in Schutz.

Kamila Walijewa vom Russischen Olympischen Komitee trainiert.

Ausnahmetalent unter Dopingvorwurf: Kamila Walijewa Foto: Bernat Armangue/dpa

PEKING dpa | Im Dopingfall um die 15 Jahre alte russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa hat Trainerin Eteri Tutberidse ihre Athletin in Schutz genommen. „Ich möchte sagen, dass ich absolut sicher bin, dass Kamila unschuldig und sauber ist“, sagte Tutberidse am Samstag im russischen Staatsfernsehen. Es gebe viele Fragen und wenige Antworten. „Wir hoffen wirklich, dass die Gerechtigkeit siegen wird“, erklärte die Trainerin.

Auch Russlands Sportminister Oleg Matyzin zeigte sich überzeugt davon, dass die junge Sportlerin „absolut unschuldig“ sei. Er habe selbst zwei Mal mit Walijewa telefoniert, sagte Matyzin der Agentur Interfax zufolge. „In ihrer Stimme liegt Optimismus und Energie.“

Das Eiskunstlauf-Ausnahmetalent Walijewa war bei den russischen Meisterschaften im Dezember positiv auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin getestet worden. Der Fall wurde aber erst nach dem Triumph der russischen Mannschaft bei den Winterspielen bekannt.

Der Internationale Sportgerichtshof Cas soll nun in Peking in einem Eilverfahren über die Aufhebung der vorläufigen Sperre von Walijewa durch die russische Anti-Doping-Agentur entscheiden. Dabei geht es auch um das Startrecht für die Topfavoritin im olympischen Damen-Einzel, das am 15. Februar beginnt. „Nach unseren Informationen wird sich das CAS-Gremium morgen mit dem Fall der Eiskunstläuferin Walijewa befassen“, sagte Russlands Sportminister Matyzin am Samstag.

Es sei „sehr merkwürdig“, dass Walijewas Fall erst während der Olympischen Spiele zur Sprache gekommen sei, kritisierte ihre Trainerin Tutberidse. „Entweder ist dies ein fataler Zufall oder ein gut ausgeklügelter Plan.“

IOC verurteilt Drohungen gegen Reporter im Dopingfall Walijewa

Nach angeblichen Drohungen gegen britische Journalisten wegen ihrer Berichterstattung über den Dopingfall hat das IOC zur Mäßigung aufgerufen. „Wir sollten alle eine Beruhigungspille nehmen, wie man sagte, als ich jünger war“, sagte Mark Adams, Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees, am Samstag bei den Winterspielen in Peking. Zuvor hatten mehrere britische Reporter berichtet, sie seien wegen ihrer Veröffentlichungen zum positiven Dopingtest bei der russischen Team-Olympiasiegerin Walijewa massiv im Internet bedroht und teils auch von Medienvertretern aus Russland attackiert worden.

Da in Walijewa eine 15-Jährige im Zentrum des Falles stehe, gebe es „alle möglichen Streitpunkte“, gab Adams zu bedenken. „Es ist nicht hinnehmbar, dass das in Drohungen und Gewalt umschlägt, wenn es denn so war“, sagte der IOC-Sprecher. Man bitte alle, die Ruhe zu bewahren. „Auch untereinander ist es wichtig, dass wir die olympischen Werte des Respekts beachten“, sagte Adams.

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