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Obamas Berliner Rede an die Welt"Die USA können das nicht alleine"

Wie redet man vor 100.000 Deutschen, so dass es bei den US-Wählern Eindruck macht? Obama meistert dieses Problem mit einer überraschend offenen Rede.

Ein Amerikaner in Berlin. Bild: reuters

BERLIN taz Die Aufgabe für Barack Obama war klar definiert: Wenn man eine öffentliche Rede vor Zehntausenden, vermutlich über 100.000 Menschen plant, dann muss man begeistern. Wenn diese 100.000 aber Deutsche sind, die Rede jedoch vor allem im US-Wahlkampf wirken muss, dann ist das eine echte Herausforderung. Barack Obama hat sie gemeistert in einer Rede, die offener und ehrlicher war, als man das hätte erwarten können.

Er spreche in Berlin nicht als Präsidentschaftskandidat, sondern als US- und Weltbürger. US-Politiker vor ihm hätten in Berlin gesprochen, sie hätten allerdings ein bisschen anders ausgesehen, sagte Obama augenzwinkernd und provozierte wohlwollendes Gelächter aus der Menge, die ihn ohnehin mit "O-ba-ma"- und "Yes, we can"-Rufen mehr als freundlich begrüßt hatte.

Über die Erinnerung an die Luftbrücke vor 60 Jahren und das Vertrauen zwischen Deutschen und US-Amerikanern, was damals gebildet worden sei, kam Obama auf seinen Wahlkampfthema "Hoffnung", die die Berliner damals nicht aufgegeben hätten. Es war der Teil der Rede zum Warmlaufen.

"Das 21. Jahrhundert sieht eine Welt, die so stark miteinander verflochten ist wie nie zuvor." Mit dieser Beschreibung von Globalisierung war Obama beim wie erwartet zentralen Thema seiner Rede angelangt: Angesichts der riesigen zu lösenden Weltprobleme, vom Klimawandel bis zum Terrorismus, von Armut und Gewalt bis zum Völkermord in Darfur gebe es zur engen und effektiven Zusammenarbeit und einer Absage an jeglichen Unilateralismus keine Alternative.

"Wir müssen Verbündete sein, die einander zuhören, die voneinander lernen und vor allem: die einander vertrauen!", rief Obama unter Riesenjubel aus. Er weiß, dass so ein banaler Satz in Europa als massive Kritik an der Bush-Regierung verstanden wird.

Auch auf das miserable Image der USA in der Welt nach acht Jahren Bush ging Obama ein, ohne allerdings den amtierenden Präsidenten auch nur ein einziges Mal namentlich zu erwähnen. In Europa, so Obama, sei der Eindruck entstanden, dass die USA inzwischen mehr ein Teil des Problems seien als der Lösung. Und in den USA gebe es Stimmen, die Europa schlicht jede Bedeutung für die Sicherheit und die Zukunft der USA absprechen. Beides sei falsch.

In der Vergangenheit habe es Meinungsverschiedenheiten gegeben, die werde es bestimmt auch in der Zukunft geben. Beide zusammen aber, die USA und die Europäer, dürften nicht zulassen, dass neue Mauern entstehen, weder zwischen beiden Seiten des Atlantiks, noch zwischen Arm und Reich oder unterschiedlichen Ethnien, Rassen oder Religionen. "Wir können es uns nicht leisten, gespalten zu sein," rief Obama.

In einem historischen Abschnitt seiner Rede verglich Obama den Kampf des Westens gegen den Kommunismus mit dem Kampf, der heute gegen Terrorismus und eine Ideologie des Hasses nötig sei - um direkt auf Afghanistan einzugehen. "Die USA können das nicht allein machen. Die Afghanen brauchen unsere Truppen - und Ihre Truppen," sagte Obama und machte damit deutlicher als erwartet klar, was er insbesondere von der deutschen Regierung einzufordern gedenkt.

Auch beim Thema Irak forderte Obama ein wesentlich stärkeres Engagement der Europäer. Er umschiffte die Gefahr, sich bei den Deutschen als Irakkriegsgegner anzubiedern und dafür in den USA gescholten zu werden, sondern sagte ganz als US-Politiker, trotz früherer Meinungsverschiedenheiten über den Irak sollte die Welt heute den Irakern helfen, ihr Land aufzubauen, und der irakischen Regierung, das Land zu entwickeln.

In klarer Abgrenzung gegen die Formulierung des früheren US-Verteidigungsministers Donald Rumsfeld, es gebe ein "altes" und ein "neues" Europa und entsprechend differenzierte US-europäische Allianzen sagte Obama, die USA suchten die Partnerschaft mit dem gesamten Kontinent Europa.

Ein Auflauf wie zur Fußball-EM. Bild: ap

Eine gemeinsame Aufgabe sei es etwa, gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen vorzugehen und endlich eine Welt frei von Atomwaffen zu schaffen. Zu oft hätten sich während des Kalten Krieges die Supermächte kurz vor der Zerstörung der ganzen Welt gegenüber gestanden.

Heute sei es eine Aufgabe Europas und der USA, und den Iran zur Aufgabe seines Nuklearprogrammes zu bewegen.

Mehrfach erwähnte Obama in seiner Rede den Klimawandel als gemeinsame Aufgabe - und formulierte: "Wir müssen dafür sorgen, dass alle Nationen, auch meine eigene, mit der gleichen Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit vorgehen wie Ihre Regierung und das CO2, das wir in die Atmosphäre ausstoßen, reduzieren," sagte Obama. Das ist nicht nur ein Lob, dass der Bundesregierung gefallen dürfte, es ist vor allem eine überaus scharfe Kritik an der Bush-Regierung - und eine anspruchsvolle Positionierung für die Zukunft.

Den Schluss bildete die vermutlich flammendste Werbung für das Selbstbild der USA, die seit langem ein US-Politiker in Europa gesagt hat. "Werden wir für die Menschenrechte des Dissidenten in Birma einstehen, des Bloggers in Iran, des Wählers in Simbabwe? Werden wir den Worten ,Nie wieder!' in Darfur endlich Bedeutung geben? Werden wir die Folter zurückweisen und für Rechtsstaatlichkeit eintreten?" fragte Obama.

Ja, die USA hätten Fehler gemacht und seien nicht immer ihren Ansprüchen gerecht geworden, "aber ich weiß auch, wie sehr ich Amerika liebe". Für Freiheit, Toleranz jedem gegenüber, Religionsfreiheit, Pressefreiheit, Chancen und Hoffnungen für alle. Wenn Bush das alles gesagt hätte, hätte Schweigen geherrscht. Bei Obama überwog der Jubel.

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33 Kommentare

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  • C
    crazyhorse

    In der Fernsehübertragung war vor der Rednertribüne kurzfristig ein hochgehaltenes Plakat "Stop Death Penalty" zu lesen. Weiß jemand ob es deswegen Probleme gab? Politische Plakate waren ja während dieser Wahlkampfrede untersagt worden, statt dessen nur begeisterte Zustimmung erwünscht.

  • L
    liberfrank

    Viel schöner hätte ich es gefunden, wenn Obama am Brandenburger Tor mit Xavier Naidoo aufgetreten wäre und "Dieser Weg gesungen hätte". Und wir dannn alle von einer schönen neuen Welt hätten träumen können, ohne Atomwaffen,Terroristen und CO². So ein richtiges Happening. So wurden doch nur Ziele formuliert die ein simplifiziertes Weltbild voraussetzen und zu deren Umsetzung in der Konsequenz die immer gleichen Lösungen angeboten werden(Krieg,Steuern,Profite). Pax Americana mit stärkerer Einbindung Europas zur totalen Umsetzung der angloamerikanischen Hegemonie nach der Blaupause Cheney, Wolfowitz u.Rummsfeld. Also ich hätte es mir etwas extatischer mit mehr Pathos und Emotion gewünscht. Die Amerikaner können das doch viel dicker.Sind wir nicht alle Berliner ?

  • HK
    Hans-Jürgen Kapust

    Obama scheint sich seiner Möglichkeiten gegenüber dem Dominium mundi (der Weltherrschaft) des Managment sich im Kampf befindlicher Kapitalfraktionen bewusst zu sein. Als Kandidat für die Exekutivgewalt wäre er mit Leichtigkeit zu verhindern, wenn er durchblicken ließe, dass er der weiteren Vermarktung von Menschen und Ihren Lebensmitteln Grundlegendes entgegen zu setzen gedenkt. So geht es um Abmilderung der schlimmsten Folgen des globalisierten Marktes. Könnte auch ein SPD-(Grünen?)-Programm sein. Aber auch das Kapital selbst kann in Krisen nicht umhin, auf Werte wie "fairer" Handel zurück zu greifen, sich auf Menschenrechte zu besinnen. Schließlich kann man die "Kunden" nicht einfach verecken lassen. Das kann dem Deal nicht zuträglich sein.

    Aber etwas Besseres für den "King of the world" steht zur Zeit nicht zur Verfügung; rein intuitiv gesagt, wäre wohl eine Königin besser. Aber vielleicht kann er sein "Yes we can" ja dazu nutzen, viele davon zu überzeugen, dass Wir es sind, die das Schicksal dieser Erde in der Hand halten.

  • PV
    Peter v. K.

    Komisch, dass Politiker vor der Wahl immer so klingen wie Politiker vor der Wahl.

  • BW
    Bark Wind

    Some other of Obama's good sentences, especially about overcomeing borders, respective walls, also metaphorically:

     

    "History has led us to a new crossroad, with new promise and new peril. When you, the German people, tore down that wall – a wall that divided East and West; freedom and tyranny; fear and hope – walls came tumbling down around the world. From Kiev to Cape Town, prison camps were closed, and the doors of democracy were opened. (...)

     

    The walls between races and tribes; natives and immigrants; Christian and Muslim and Jew (...)

    history reminds us that walls can be torn down.

     

    But the task is never easy. True partnership and true progress requires constant work and sustained sacrifice. They require sharing the burdens of development and diplomacy; of progress and peace.

     

    They require allies who will listen to each other, learn from each other and, most of all, trust each other."

  • T
    Thomas

    Überraschung: Hunderttausende und dazu noch junge Zuhörer bei einem Event der Politik! Wer ausser Obama könnte zur Zeit so etwas bewerkstelligen? (Na klar, Benedikt natürlich). Der Vergleich mit Kennedy scheint zu kurz gegriffen, der mit einem neuen Jesus schon eher angebracht...

    Doch Vorsicht, Gehirnwaesche. Obama: es dürfen keine neuen Mauern zwischen Ost und West, zwischen arm und reich entstehen! Frage: wer ausser Israel und den USA (an der Grenze zu Mexico) baut denn gerade Mauern???

  • M
    Marie

    Ich war gestern live bei der Rede dabei. Recht weit vorne. Nun frage ich mich: Bin ich etwas die einzige, die Obama nicht überzeugt hat????

    Die rede war nicht mitreissend und voller Phrasen. Das klatschen der Leute bei mir in der Umgebung hielt sich arg in Grenzen und auch das berühmte Charisma ist nicht rübergekommen. Vielleicht bin ich einfach zu skeptisch - aber mir fehlt da das nötige Quentchen Glaubwürdigkeit...

  • BW
    bernhard wagner

    Ein paar Ergänzungen: Zwar meinte Obama "Trade has been a cornerstone of our growth and global development", betonte aber: "But we will not be able to sustain this growth if it favors the few, and not the many." Bemerkenswert fand ich auch die Sätze: "And this is the moment when we must give hope to those left behind in a globalized world. ... Will we extend our hand to the people in the forgotten corners of this world who yearn for lives marked by dignity and opportunity; by security and justice? Will we lift the child in Bangladesh from poverty, shelter the refugee in Chad, and banish the scourge of AIDS in our time?" Darauf folgte der bereits z.T. im taz-Artikel oben deutsch zitierte Absatz: "Will we stand for the human rights of the dissident in Burma, the blogger in Iran, or the voter in Zimbabwe? Will we give meaning to the words “never again” in Darfur?". Außerdem: "... This is the moment to begin the work of seeking the peace of a world without nuclear weapons."

    Und nicht zuletzt erwähnte er 2x den Klimawandel: "As we speak, cars in Boston and factories in Beijing are melting the ice caps in the Arctic, shrinking coastlines in the Atlantic, and bringing drought to farms from Kansas to Kenya." und: "This is the moment when we must come together to save this planet. Let us resolve that we will not leave our children a world where the oceans rise and famine spreads and terrible storms devastate our lands. Let us resolve that all nations – including my own – will act with the same seriousness of purpose as has your nation, and reduce the carbon we send into our atmosphere. This is the moment to give our children back their future." -- Mögen diesen Worten entsprechende Taten folgen!

  • MM
    Marc Müller

    Menschen auf der Straße, Freunde an der Uni, niemand, wirklich niemand mit dem ich geredet habe, hat dieser Rede zugestimmt, war über den Besuch dieses Präsidentschaftskandidaten erfreut.

     

    Barack Obama hat Anleihen bei mehreren Reden der Geschichte genommen. Vieles wirkte konstruiert, vieles unwahr.

    Barack Obama scheute sich nicht einmal die Worte Ernst Reuters zu wiederholen.

    Wenn ich annehme, daß diese Rede für Amerika gehalten wurde, dann ist Barack Obama ein Plagiator. Schließlich kann man nicht davon ausgehen, daß die Amerikaner die Worte Ernst Reuters noch kennen. "Ihr Völker der Welt ]...}schaut auf diese Stadt!"

     

    Barack Obama ist ein Blender. Ein Mensch der von einer jubelnden Menge "Opfer" fordert, die es zu bringen gilt. Wo der Weg hingeht ist klar. Einmarsch in den Iran.

     

    Warum? Nur wieder um die Interessen der USA zu verteidigen. Sollen dafür deutsche, europäische Soldaten sterben?

     

    Nein!

     

    Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen, wir dürfen uns nie wieder an einem Angriffskrieg beteiligen! Das sind wir unseren von Hitler verführten Großeltern wie unseren demokratisch aufwachsenden Kindern schuldig!

     

    Kein Krieg, keine toten deutschen Soldaten!

     

    Oder wie es Johannes R. Becher schrieb: "Das nie wieder eine Mutter ihren Sohn beweint!"

     

    Vielleicht hätte Herr Barack Obama einmal aus diesem Gedicht zitieren sollen. Dann, ja dann hätte vielleicht auch ich ihm zugejubelt.

  • V
    vic

    Er hat die für ihn sehr heikle Aufgabe, Rede an Deutschland, Wahlkampf für USA, in sehr symphatischer Art hervorragend gemeistert.

    Was die demonstrative Abwesenheit einer gewissen Fr. Merkel noch peinlicher werden lässt.

    Für sie.

  • PM
    Puma Mitglied

    "Pressefreiheit, Chancen und Hoffnungen..."

     

    Really? Dann warum waren weder Protesters noch Protest-Plakate erlaubt?

     

    Wieviel Chancen stecken in die neuen 45 Kernkraftwerke, die Obama gerade befürwortete?

     

    Wieviel Hoffnung haben Menschen, dass Nuklear Energie Konzerne die betroffene Menschen von radioaktiven Lecks berichten, wenn das Berichten auf freiwillige Basis stattfindet? (dank Obama's lascher Gesetzformulierung)

     

    Wieviel Freiheit geniessen wir, wenn wir ständig und ohne unseres Wissens abgehört werden/unsere emails und Internet Interessen verfolgt (FISA)? Auch dafür hat "Mr. Hoffnung" gestimmt.

     

    Deutschland liess sich für Obama's campaign ausnutzen. Deutschland kennt den Mann gar nicht.

     

    Obama is from Chicago. We Chicagoans know him and we don't like him or his corrupt associates.

  • C
    crazyhorse

    In der Fernsehübertragung war vor der Rednertribüne kurzfristig ein hochgehaltenes Plakat "Stop Death Penalty" zu lesen. Weiß jemand ob es deswegen Probleme gab? Politische Plakate waren ja während dieser Wahlkampfrede untersagt worden, statt dessen nur begeisterte Zustimmung erwünscht.

  • L
    liberfrank

    Viel schöner hätte ich es gefunden, wenn Obama am Brandenburger Tor mit Xavier Naidoo aufgetreten wäre und "Dieser Weg gesungen hätte". Und wir dannn alle von einer schönen neuen Welt hätten träumen können, ohne Atomwaffen,Terroristen und CO². So ein richtiges Happening. So wurden doch nur Ziele formuliert die ein simplifiziertes Weltbild voraussetzen und zu deren Umsetzung in der Konsequenz die immer gleichen Lösungen angeboten werden(Krieg,Steuern,Profite). Pax Americana mit stärkerer Einbindung Europas zur totalen Umsetzung der angloamerikanischen Hegemonie nach der Blaupause Cheney, Wolfowitz u.Rummsfeld. Also ich hätte es mir etwas extatischer mit mehr Pathos und Emotion gewünscht. Die Amerikaner können das doch viel dicker.Sind wir nicht alle Berliner ?

  • HK
    Hans-Jürgen Kapust

    Obama scheint sich seiner Möglichkeiten gegenüber dem Dominium mundi (der Weltherrschaft) des Managment sich im Kampf befindlicher Kapitalfraktionen bewusst zu sein. Als Kandidat für die Exekutivgewalt wäre er mit Leichtigkeit zu verhindern, wenn er durchblicken ließe, dass er der weiteren Vermarktung von Menschen und Ihren Lebensmitteln Grundlegendes entgegen zu setzen gedenkt. So geht es um Abmilderung der schlimmsten Folgen des globalisierten Marktes. Könnte auch ein SPD-(Grünen?)-Programm sein. Aber auch das Kapital selbst kann in Krisen nicht umhin, auf Werte wie "fairer" Handel zurück zu greifen, sich auf Menschenrechte zu besinnen. Schließlich kann man die "Kunden" nicht einfach verecken lassen. Das kann dem Deal nicht zuträglich sein.

    Aber etwas Besseres für den "King of the world" steht zur Zeit nicht zur Verfügung; rein intuitiv gesagt, wäre wohl eine Königin besser. Aber vielleicht kann er sein "Yes we can" ja dazu nutzen, viele davon zu überzeugen, dass Wir es sind, die das Schicksal dieser Erde in der Hand halten.

  • PV
    Peter v. K.

    Komisch, dass Politiker vor der Wahl immer so klingen wie Politiker vor der Wahl.

  • BW
    Bark Wind

    Some other of Obama's good sentences, especially about overcomeing borders, respective walls, also metaphorically:

     

    "History has led us to a new crossroad, with new promise and new peril. When you, the German people, tore down that wall – a wall that divided East and West; freedom and tyranny; fear and hope – walls came tumbling down around the world. From Kiev to Cape Town, prison camps were closed, and the doors of democracy were opened. (...)

     

    The walls between races and tribes; natives and immigrants; Christian and Muslim and Jew (...)

    history reminds us that walls can be torn down.

     

    But the task is never easy. True partnership and true progress requires constant work and sustained sacrifice. They require sharing the burdens of development and diplomacy; of progress and peace.

     

    They require allies who will listen to each other, learn from each other and, most of all, trust each other."

  • T
    Thomas

    Überraschung: Hunderttausende und dazu noch junge Zuhörer bei einem Event der Politik! Wer ausser Obama könnte zur Zeit so etwas bewerkstelligen? (Na klar, Benedikt natürlich). Der Vergleich mit Kennedy scheint zu kurz gegriffen, der mit einem neuen Jesus schon eher angebracht...

    Doch Vorsicht, Gehirnwaesche. Obama: es dürfen keine neuen Mauern zwischen Ost und West, zwischen arm und reich entstehen! Frage: wer ausser Israel und den USA (an der Grenze zu Mexico) baut denn gerade Mauern???

  • M
    Marie

    Ich war gestern live bei der Rede dabei. Recht weit vorne. Nun frage ich mich: Bin ich etwas die einzige, die Obama nicht überzeugt hat????

    Die rede war nicht mitreissend und voller Phrasen. Das klatschen der Leute bei mir in der Umgebung hielt sich arg in Grenzen und auch das berühmte Charisma ist nicht rübergekommen. Vielleicht bin ich einfach zu skeptisch - aber mir fehlt da das nötige Quentchen Glaubwürdigkeit...

  • BW
    bernhard wagner

    Ein paar Ergänzungen: Zwar meinte Obama "Trade has been a cornerstone of our growth and global development", betonte aber: "But we will not be able to sustain this growth if it favors the few, and not the many." Bemerkenswert fand ich auch die Sätze: "And this is the moment when we must give hope to those left behind in a globalized world. ... Will we extend our hand to the people in the forgotten corners of this world who yearn for lives marked by dignity and opportunity; by security and justice? Will we lift the child in Bangladesh from poverty, shelter the refugee in Chad, and banish the scourge of AIDS in our time?" Darauf folgte der bereits z.T. im taz-Artikel oben deutsch zitierte Absatz: "Will we stand for the human rights of the dissident in Burma, the blogger in Iran, or the voter in Zimbabwe? Will we give meaning to the words “never again” in Darfur?". Außerdem: "... This is the moment to begin the work of seeking the peace of a world without nuclear weapons."

    Und nicht zuletzt erwähnte er 2x den Klimawandel: "As we speak, cars in Boston and factories in Beijing are melting the ice caps in the Arctic, shrinking coastlines in the Atlantic, and bringing drought to farms from Kansas to Kenya." und: "This is the moment when we must come together to save this planet. Let us resolve that we will not leave our children a world where the oceans rise and famine spreads and terrible storms devastate our lands. Let us resolve that all nations – including my own – will act with the same seriousness of purpose as has your nation, and reduce the carbon we send into our atmosphere. This is the moment to give our children back their future." -- Mögen diesen Worten entsprechende Taten folgen!

  • MM
    Marc Müller

    Menschen auf der Straße, Freunde an der Uni, niemand, wirklich niemand mit dem ich geredet habe, hat dieser Rede zugestimmt, war über den Besuch dieses Präsidentschaftskandidaten erfreut.

     

    Barack Obama hat Anleihen bei mehreren Reden der Geschichte genommen. Vieles wirkte konstruiert, vieles unwahr.

    Barack Obama scheute sich nicht einmal die Worte Ernst Reuters zu wiederholen.

    Wenn ich annehme, daß diese Rede für Amerika gehalten wurde, dann ist Barack Obama ein Plagiator. Schließlich kann man nicht davon ausgehen, daß die Amerikaner die Worte Ernst Reuters noch kennen. "Ihr Völker der Welt ]...}schaut auf diese Stadt!"

     

    Barack Obama ist ein Blender. Ein Mensch der von einer jubelnden Menge "Opfer" fordert, die es zu bringen gilt. Wo der Weg hingeht ist klar. Einmarsch in den Iran.

     

    Warum? Nur wieder um die Interessen der USA zu verteidigen. Sollen dafür deutsche, europäische Soldaten sterben?

     

    Nein!

     

    Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen, wir dürfen uns nie wieder an einem Angriffskrieg beteiligen! Das sind wir unseren von Hitler verführten Großeltern wie unseren demokratisch aufwachsenden Kindern schuldig!

     

    Kein Krieg, keine toten deutschen Soldaten!

     

    Oder wie es Johannes R. Becher schrieb: "Das nie wieder eine Mutter ihren Sohn beweint!"

     

    Vielleicht hätte Herr Barack Obama einmal aus diesem Gedicht zitieren sollen. Dann, ja dann hätte vielleicht auch ich ihm zugejubelt.

  • V
    vic

    Er hat die für ihn sehr heikle Aufgabe, Rede an Deutschland, Wahlkampf für USA, in sehr symphatischer Art hervorragend gemeistert.

    Was die demonstrative Abwesenheit einer gewissen Fr. Merkel noch peinlicher werden lässt.

    Für sie.

  • PM
    Puma Mitglied

    "Pressefreiheit, Chancen und Hoffnungen..."

     

    Really? Dann warum waren weder Protesters noch Protest-Plakate erlaubt?

     

    Wieviel Chancen stecken in die neuen 45 Kernkraftwerke, die Obama gerade befürwortete?

     

    Wieviel Hoffnung haben Menschen, dass Nuklear Energie Konzerne die betroffene Menschen von radioaktiven Lecks berichten, wenn das Berichten auf freiwillige Basis stattfindet? (dank Obama's lascher Gesetzformulierung)

     

    Wieviel Freiheit geniessen wir, wenn wir ständig und ohne unseres Wissens abgehört werden/unsere emails und Internet Interessen verfolgt (FISA)? Auch dafür hat "Mr. Hoffnung" gestimmt.

     

    Deutschland liess sich für Obama's campaign ausnutzen. Deutschland kennt den Mann gar nicht.

     

    Obama is from Chicago. We Chicagoans know him and we don't like him or his corrupt associates.

  • C
    crazyhorse

    In der Fernsehübertragung war vor der Rednertribüne kurzfristig ein hochgehaltenes Plakat "Stop Death Penalty" zu lesen. Weiß jemand ob es deswegen Probleme gab? Politische Plakate waren ja während dieser Wahlkampfrede untersagt worden, statt dessen nur begeisterte Zustimmung erwünscht.

  • L
    liberfrank

    Viel schöner hätte ich es gefunden, wenn Obama am Brandenburger Tor mit Xavier Naidoo aufgetreten wäre und "Dieser Weg gesungen hätte". Und wir dannn alle von einer schönen neuen Welt hätten träumen können, ohne Atomwaffen,Terroristen und CO². So ein richtiges Happening. So wurden doch nur Ziele formuliert die ein simplifiziertes Weltbild voraussetzen und zu deren Umsetzung in der Konsequenz die immer gleichen Lösungen angeboten werden(Krieg,Steuern,Profite). Pax Americana mit stärkerer Einbindung Europas zur totalen Umsetzung der angloamerikanischen Hegemonie nach der Blaupause Cheney, Wolfowitz u.Rummsfeld. Also ich hätte es mir etwas extatischer mit mehr Pathos und Emotion gewünscht. Die Amerikaner können das doch viel dicker.Sind wir nicht alle Berliner ?

  • HK
    Hans-Jürgen Kapust

    Obama scheint sich seiner Möglichkeiten gegenüber dem Dominium mundi (der Weltherrschaft) des Managment sich im Kampf befindlicher Kapitalfraktionen bewusst zu sein. Als Kandidat für die Exekutivgewalt wäre er mit Leichtigkeit zu verhindern, wenn er durchblicken ließe, dass er der weiteren Vermarktung von Menschen und Ihren Lebensmitteln Grundlegendes entgegen zu setzen gedenkt. So geht es um Abmilderung der schlimmsten Folgen des globalisierten Marktes. Könnte auch ein SPD-(Grünen?)-Programm sein. Aber auch das Kapital selbst kann in Krisen nicht umhin, auf Werte wie "fairer" Handel zurück zu greifen, sich auf Menschenrechte zu besinnen. Schließlich kann man die "Kunden" nicht einfach verecken lassen. Das kann dem Deal nicht zuträglich sein.

    Aber etwas Besseres für den "King of the world" steht zur Zeit nicht zur Verfügung; rein intuitiv gesagt, wäre wohl eine Königin besser. Aber vielleicht kann er sein "Yes we can" ja dazu nutzen, viele davon zu überzeugen, dass Wir es sind, die das Schicksal dieser Erde in der Hand halten.

  • PV
    Peter v. K.

    Komisch, dass Politiker vor der Wahl immer so klingen wie Politiker vor der Wahl.

  • BW
    Bark Wind

    Some other of Obama's good sentences, especially about overcomeing borders, respective walls, also metaphorically:

     

    "History has led us to a new crossroad, with new promise and new peril. When you, the German people, tore down that wall – a wall that divided East and West; freedom and tyranny; fear and hope – walls came tumbling down around the world. From Kiev to Cape Town, prison camps were closed, and the doors of democracy were opened. (...)

     

    The walls between races and tribes; natives and immigrants; Christian and Muslim and Jew (...)

    history reminds us that walls can be torn down.

     

    But the task is never easy. True partnership and true progress requires constant work and sustained sacrifice. They require sharing the burdens of development and diplomacy; of progress and peace.

     

    They require allies who will listen to each other, learn from each other and, most of all, trust each other."

  • T
    Thomas

    Überraschung: Hunderttausende und dazu noch junge Zuhörer bei einem Event der Politik! Wer ausser Obama könnte zur Zeit so etwas bewerkstelligen? (Na klar, Benedikt natürlich). Der Vergleich mit Kennedy scheint zu kurz gegriffen, der mit einem neuen Jesus schon eher angebracht...

    Doch Vorsicht, Gehirnwaesche. Obama: es dürfen keine neuen Mauern zwischen Ost und West, zwischen arm und reich entstehen! Frage: wer ausser Israel und den USA (an der Grenze zu Mexico) baut denn gerade Mauern???

  • M
    Marie

    Ich war gestern live bei der Rede dabei. Recht weit vorne. Nun frage ich mich: Bin ich etwas die einzige, die Obama nicht überzeugt hat????

    Die rede war nicht mitreissend und voller Phrasen. Das klatschen der Leute bei mir in der Umgebung hielt sich arg in Grenzen und auch das berühmte Charisma ist nicht rübergekommen. Vielleicht bin ich einfach zu skeptisch - aber mir fehlt da das nötige Quentchen Glaubwürdigkeit...

  • BW
    bernhard wagner

    Ein paar Ergänzungen: Zwar meinte Obama "Trade has been a cornerstone of our growth and global development", betonte aber: "But we will not be able to sustain this growth if it favors the few, and not the many." Bemerkenswert fand ich auch die Sätze: "And this is the moment when we must give hope to those left behind in a globalized world. ... Will we extend our hand to the people in the forgotten corners of this world who yearn for lives marked by dignity and opportunity; by security and justice? Will we lift the child in Bangladesh from poverty, shelter the refugee in Chad, and banish the scourge of AIDS in our time?" Darauf folgte der bereits z.T. im taz-Artikel oben deutsch zitierte Absatz: "Will we stand for the human rights of the dissident in Burma, the blogger in Iran, or the voter in Zimbabwe? Will we give meaning to the words “never again” in Darfur?". Außerdem: "... This is the moment to begin the work of seeking the peace of a world without nuclear weapons."

    Und nicht zuletzt erwähnte er 2x den Klimawandel: "As we speak, cars in Boston and factories in Beijing are melting the ice caps in the Arctic, shrinking coastlines in the Atlantic, and bringing drought to farms from Kansas to Kenya." und: "This is the moment when we must come together to save this planet. Let us resolve that we will not leave our children a world where the oceans rise and famine spreads and terrible storms devastate our lands. Let us resolve that all nations – including my own – will act with the same seriousness of purpose as has your nation, and reduce the carbon we send into our atmosphere. This is the moment to give our children back their future." -- Mögen diesen Worten entsprechende Taten folgen!

  • MM
    Marc Müller

    Menschen auf der Straße, Freunde an der Uni, niemand, wirklich niemand mit dem ich geredet habe, hat dieser Rede zugestimmt, war über den Besuch dieses Präsidentschaftskandidaten erfreut.

     

    Barack Obama hat Anleihen bei mehreren Reden der Geschichte genommen. Vieles wirkte konstruiert, vieles unwahr.

    Barack Obama scheute sich nicht einmal die Worte Ernst Reuters zu wiederholen.

    Wenn ich annehme, daß diese Rede für Amerika gehalten wurde, dann ist Barack Obama ein Plagiator. Schließlich kann man nicht davon ausgehen, daß die Amerikaner die Worte Ernst Reuters noch kennen. "Ihr Völker der Welt ]...}schaut auf diese Stadt!"

     

    Barack Obama ist ein Blender. Ein Mensch der von einer jubelnden Menge "Opfer" fordert, die es zu bringen gilt. Wo der Weg hingeht ist klar. Einmarsch in den Iran.

     

    Warum? Nur wieder um die Interessen der USA zu verteidigen. Sollen dafür deutsche, europäische Soldaten sterben?

     

    Nein!

     

    Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen, wir dürfen uns nie wieder an einem Angriffskrieg beteiligen! Das sind wir unseren von Hitler verführten Großeltern wie unseren demokratisch aufwachsenden Kindern schuldig!

     

    Kein Krieg, keine toten deutschen Soldaten!

     

    Oder wie es Johannes R. Becher schrieb: "Das nie wieder eine Mutter ihren Sohn beweint!"

     

    Vielleicht hätte Herr Barack Obama einmal aus diesem Gedicht zitieren sollen. Dann, ja dann hätte vielleicht auch ich ihm zugejubelt.

  • V
    vic

    Er hat die für ihn sehr heikle Aufgabe, Rede an Deutschland, Wahlkampf für USA, in sehr symphatischer Art hervorragend gemeistert.

    Was die demonstrative Abwesenheit einer gewissen Fr. Merkel noch peinlicher werden lässt.

    Für sie.

  • PM
    Puma Mitglied

    "Pressefreiheit, Chancen und Hoffnungen..."

     

    Really? Dann warum waren weder Protesters noch Protest-Plakate erlaubt?

     

    Wieviel Chancen stecken in die neuen 45 Kernkraftwerke, die Obama gerade befürwortete?

     

    Wieviel Hoffnung haben Menschen, dass Nuklear Energie Konzerne die betroffene Menschen von radioaktiven Lecks berichten, wenn das Berichten auf freiwillige Basis stattfindet? (dank Obama's lascher Gesetzformulierung)

     

    Wieviel Freiheit geniessen wir, wenn wir ständig und ohne unseres Wissens abgehört werden/unsere emails und Internet Interessen verfolgt (FISA)? Auch dafür hat "Mr. Hoffnung" gestimmt.

     

    Deutschland liess sich für Obama's campaign ausnutzen. Deutschland kennt den Mann gar nicht.

     

    Obama is from Chicago. We Chicagoans know him and we don't like him or his corrupt associates.