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Nukleare StromrechnungWas uns die Atomkraft kostet

Ein Super-Gau würde den Bankrott Deutschlands bedeuten. Müssten die Atomkonzerne dafür haften, wäre die Atomkraft so teuer, dass sie sich von selbst abschaffen würde.

Angestrahlt: Greenpeace-Aktion am AKW Grundremmingen in Bayern. Bild: dapd

BERLIN taz | 5,5 Billionen Euro. 5.500 Milliarden Euro. Es ist eine Zahl die fast unvorstellbar ist. Und doch gibt es sie: Sie ist der geschätzte wirtschaftliche Schaden den eine Kernschmelze in Deutschland anrichten würde. Zum Vergleich: Der gesamte Haushalt der Bundesregierung liegt bei gut 350 Milliarden Euro; das deutsche Bruttoinlandsprodukt bei etwa 2.500 Milliarden Euro. Das Land wäre bankrott. Die Opfer eines solchen Unglücks lassen sich zudem kaum in Zahlen bemessen.

Man könnte solche Rechnungen als Propaganda-Material der Atomkraftgegner abtun, die mit fragwürdigen Methoden auf eine völlig astronomische Zahl kamen. Aber sie ist die Berechnung einer schwarz-gelben Regierung: Im Auftrag des FDP-geführten Wirtschaftsministeriums schätzte die Prognos AG bereits 1992 die möglichen Kosten einer Kernschmelze in Deutschland auf über 10 Billionen Deutsche Mark.

Selbst wenn man berücksichtige, so die Autoren, dass ein Super-Gau rein rechnerisch nur alle 30.000 Jahre stattfinden würde, müsste jede Kilowattstunde Atomstrom mit 3,60 DM versichert werden.

Bild: taz

Die vollständige Rechnung als illustrierte Grafik und viele andere Texte mehr lesen Sie in der sonntaz vom 6./7. November 2010. Ab sofort mit noch mehr Seiten, mehr Reportagen, Interviews und neuen Formaten. Die sonntaz kommt jetzt auch zu Ihnen nach Hause: per Wochenendabo.

Inflationsbereinigt wären das heute 270 Eurocent pro Kilowattstunde, die mehr gezahlt werden müssten, fast das 77-Fache des Preises, den die Atomkonzerne angeben. Auch ohne diese gewaltigen Kosten wäre Atomkraft doppelt so teuer als offiziell verkündet - wegen verdeckter Subventionen etwa für Forschung oder Steuervergünstigungen auf Kosten der Allgemeinheit.

Eine Kilowattstunde Strom kostet heute 23 Cent für Privatkunden. Auch im Vergleich dazu wäre Atomstrom nicht konkurrenzfähig: Der Preis wäre mit der Schadensversicherung heute mehr als 10 Mal so hoch. Berücksichtigt man, dass die Atomkraft nur etwa 30 Prozent des Stommixes ausmacht, käme man immer noch auf einen Euro, dem Vierfachen des heutigen Preises für Privatkunden.

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Inzwischen ist ein Super Gau auch gar nicht mehr so undenkbar wie vor zwanzig Jahren. Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) ignorierte damals das Risiko, das sich aus „Krieg oder Sabotage“ ergeben würde. Zur Erinnerung: Nach den Anschlägen des 11. September wollte Deutschland auch aus Angst vor Anschlägen auf AKWs erlauben, Passagiermaschinen zur Not abzuschießen. Das Bundesverfassungsgericht kippte das Gesetz im Jahr 2006, weil es nicht vereinbar mit der Menschenwürde und dem Recht auf Leben sei.

Gelöst ist das Sicherheitsproblem nicht. Stattdessen will etwa der Energiekonzern EnBW das von ihm betriebene Atomkraftwerk Philippsburg mit Nebelgranatwerfern vor anfliegenden Flugzeugen verhüllen. Dass Flugzeuge ohne Probleme auch im Nebel auf jeder Landebahn punktgenau aufsetzen können, scheint den Konzern nicht zu irritieren.

Die heutige schwarz-gelbe Bundesregierung macht sich deshalb die Zahlen ihrer Vorgänger lieber „nicht zu eigen“. Und die Atomkonzerne müssen ihr Atomunfälle nur bis 2,5 Milliarden Euro versichern. Also bleibt der Atomstrom billig: 3,5 Cent kostet eine Kilowattstunde in der Produktion. Die vier Konzerne, denen alle Atomkraftwerke in Deutschland gehören – RWE, EON, EnBW und Vattenfall – profitieren also von einem eigenartigen Wirtschaftsmodell, in dem der Profit nicht das Wirtschaftsrisiko belohnt, sondern komplett unabhängig davon ist.

Und das ist das Argument, das immer wieder ins Feld geführt wird: Erneuerbare Energien sind teurer zu produzieren als Atomstrom. Das stimmt auch: Wind- und Wasserkraft kosten laut einer Studie der Universität Stuttgart aus dem Jahr 2008 über die Lebensdauer gerechnet fast das Vierfache in der Produktion. Doch ihre Kosten für die Umwelt kann man vernachlässigen, sie kommen nicht mal auf einen Zehntel-Cent pro Kilowattstunde.

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Dazu kommt, dass regenerativer Strom bereits heute deutlich billiger ist als noch 2008. Atomstrom wird dagegen künftig kaum billiger werden – im Gegenteil: Der oft gepriesene neue Europäische Druckwasserreaktor, der im finnischen Olkiluoto errichtet wird, ist eine einzige Pannenserie und kostet heute statt geplanten 2,5 Milliarden Euro 6 Milliarden. Neue Anlagen von Windkraft und Sonnenenergie werden dagegen jedes Jahr günstiger. Weil mehr Anlagen den Preis pro Stück drücken und weil die technologische Entwicklung noch lange nicht am Ende ist.

Die vollständige Rechnung lesen Sie illustriert als Ganze Grafik in der aktuellen sonntaz – zum Aufklären und Aufhängen.

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39 Kommentare

 / 
  • M
    Maddes

    Leider ist der Artikel unvollständig. Das ZDF hat ausgerechnet, dass jede bisher erzeugte Kilowattstunde Atomstrom mit etwa 2 Euro für Forschung und direkte Subventionen subventioniert wird. Diese Summe kommt auf den von der taz genannten Betrag noch drauf.

  • W
    Wir

    Zu behaupten dass Atomkraft unweltfreundlich und "sauber" sei, ist eine menschenverachtende Aussage. Hat sich jemand von ihnen schon einmal damit ausseinandergesetzt woher denn das ganze giftige Material für die Kernkraft herkommt? Wohl eher nicht!!

    Wenn man beachtet, dass der Stoff tonnenweise aus Afrika, Indien, Australien etc. importiert werden muss dann kann auch kaum von geringer CO2-Emission sprechen. Die Menschen die um die Abbau gebiete leben und in den Werken arbeiten, haben schwere Folgen zu tragen und vor allem ihre Kinder. Da dies aber nicht in unserem eigenen Land geschieht verschließen wir immer ganz gern die Augen vor der globalen Realität. Zur Info: http://wissen.dradio.de/uranabbau-schmutzige-seite-der-atomkraft.35.de.html?dram:article_id=5255&sid=

  • K
    Kai

    Was uns Hartz4 kostet...

  • MF
    Manfred Feller

    Ihr Bericht ist sehr gut.

    Eine Berichtigung:

    Die Energie in D wird z. Zt. nur noch mit ca. 20 % durch Atomstrom gedeckt, nicht mit 30 %.

    Diese 20 % lassen sich bis zu dem Zeitpunkt, den rot-grün für den Ausstieg vereinbart hatte, locker durch regenerative Energien decken.

    Wegen dieser lächerlichen 20 % ein solches Risiko wie Kernschmelze einzugehen, ist sträflich.

    Warum werden die jetzigen "Machthaber" nicht angezeigt und staatsanwaltlich verfolgt?? Wo bleibt unser Rechtsstaat??

  • N
    nahab

    an alle, die glauben flugschueler einer Cessna koennten unmoeglich eine Passagiermaschine in einen Wolkenkratzer steuern,

    an alle die glauben man koennte das Auffinden und Anpeilen eines oberirdischen 2 km2 grossen Kraftwerkkomplexes verhindern:

    Letzte woche fand ich innerhalb weniger minuten eine

    ueberraschungsei-grosse Dose in einem Maisfeld - Geocatching: GPS-gereat verwendet: $110

  • A
    atomstromIstTeuer

    ich finde es wichtig und richtig, von den gesamtkosten der energieerzeugung zu reden. Wenn wir schon dabei sind, sollten wir jedoch nicht nur von kosten und wahrscheinlichkeiten eines GAUs reden , da dies schnell dazu verführt, zu denken, was geht uns an, was in 15.000 jahren oder später passiert- wo schon 4 jahre wahlperiode für manche eine schwer zu überbrückende zukunftsperspektive sind.

     

    Kosten, die permanent vergessen werden, aber schon

    HEUTE anfallen und bezifferbar sind, sind die kosten für die sicherung der castortransporte und antiatomproteste. Aktuell sollen 16.000 polizisten im wendland sein, aus allen bundesländern. Ich wüßte sehr gern, was das kostet...mit dienstreisekosten, überstunden und nachtarbeitszuschlägen. Davon kann man sicherlich eine ganze menge kilowattstunden solarstrom einkaufen.

     

    Kann die taz das nicht mal ausrechnen?

    ganz nebenbei: diese 16.000 polizisten sind an ihren heimatorten nicht präsent, obwohl man sie dort für notwendig hält - sonst hätten sie den job nicht. Sicherheit wird also überall in deutschland verringert, weil atommüll geschützt werden muss.

     

    was eine ressourcenverschwendung!!!

  • N
    Norbert

    Schade, dass ein an sich sinnvoller Artikel durch solch absurde Rechenfehler zur Farce verkam. LALON SANDER würde ich die Anschaffung eines Taschenrechners und Nachhilfe bei einem Schüler ab Klasse 10 empfehlen. Und die TAZ bitte ich drum, Artikel gegenlesen zu lassen, um solch blamable, den Ruf untergrabende Artikel zu verhindern... Atomkraft ist teuer, aber nicht so absurd teuer.

  • V
    vic

    Meine Lieben,

    selbst wenn das AKW über kein Landeleitsystem wie ein Airport verfügt, so steuert das imaginäre Flugzeug eben dahin, wo der Nebel am Dichtesten ist.

    Wo Vogel Strauss den Arsch rausstreckt, sozusagen.

     

    Einigen Foristen hier empfehle ich auch, den Kopf mal wieder aus dem Sand zu ziehen.

    Ihr habt euch von Regierung und Konzernen bereits ganz schön einseifen lassen.

  • M
    Mark

    Danke Martin fuer die einfache Rechnung, die die Zahlen im Artikel ad absurdum führen und danke an alle, die den Schwachsinn mit dem "Landen bei Nebel" kritisieren.

    Liebe TAZ, oder lieber Praktikant der Online-Redaktion: Mit solch schlecht recherchierten Artikeln erweist Ihr der Antiatombewegung einen echten Bärendienst.

  • N
    Nebelwerfer

    Störsender und Nebelwerfer für die Atomkraftwerke

    "Das grenzt an blinden Aktionismus", kritisiert die Gewerkschaft der Flugsicherung

    http://www.3sat.de/page/?source=/nano/astuecke/86811/index.html

     

    Skeptisch zeigt sich auch die Pilotenvereinigung Cockpit. "Ich halte die Maßnahme für eine Nebelkerze", sagte der Sprecher Jörg Handwerg der taz. Allenfalls Sportflieger könne der Nebel irritieren. Dass die Navigation durch die sogenannte GPS-Technik bei Nebel nicht mehr funktionieren würde, wäre ihm neu. Handwerg: "Besonders effektiv ist die Vernebelung also nicht."

    http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/atomkraftwerk-in-rauch-aufgeloest/

  • B
    Beato

    Ich wohne in der Nähe von Biblis und wäre froh, wenn das AKW lieber heute als Morgen abgeschältet werden würde. Und ich bekomme mit, wie immer so unterschwellig die Angst um die Arbeitsplätze geschürt wird, sollte es abgeschaltet werden.

    Nur, ich verstehe die Rechnung nicht!

    Wenn die Schadensumme bei 5500Mrd.€ liegt, bei einer Eintritswahrscheinlichkeit eines SuperGAUs alle 30000 Jahre so liegt die "Versicherungsprämie" bei 183,3Mio€/Jahr. Biblis A und B haben zusammen ca. 70 Jahre auf dem Buckel dann sind das 12,8Mrd€ "Prämie". In dieser Zeit wurden aber 500Mrd kWh Strom produziert (war im Juli 2010) also sind die Kosten pro kWh bei 2,57Cent.

  • BT
    Beate Towon

    @Lilo

    es gibt sehr wohl einen einen SuperGAU!

    Der GAU ist der Auslegungsunfall, das heißt ein Ereignis bei dem das AKW noch sicher abgefahren werden kann. Er wurde definiert als vollständiger Abriss eine Hauptkühlmittelleitung. Bei einem solchen Ereignis sollte der Reaktor noch in einen sicheren Zustand gebracht werden können, ohne negative Auswirkung auf die Umwelt, theoretisch zumindest. Alles was darüber hinausgeht, also nicht mehr beherrschbar ist bezeichnet man als SuperGAU. So war nicht nur Tschernobyl ein SuperGAU sondern auch Harrisburg (1979) und Sellafield/Windscale (1957)

  • BT
    Beate Towon

    Ich wohne in der Nähe von Biblis und wäre froh, wenn das AKW lieber heute als Morgen abgeschältet werden würde. Und ich bekomme mit, wie immer so unterschwellig die Angst um die Arbeitsplätze geschürt wird, sollte es abgeschaltet werden.

    Nur, ich verstehe die Rechnung nicht!

    Wenn die Schadensumme bei 5500Mrd.€ liegt, bei einer Eintritswahrscheinlichkeit eines SuperGAUs alle 30000 Jahre so liegt die "Versicherungsprämie" bei 183,3Mio€/Jahr. Biblis A und B haben zusammen ca. 70 Jahre auf dem Buckel dann sind das 12,8Mrd€ "Prämie". In dieser Zeit wurden aber 500Mrd kWh Strom produziert (war im Juli 2010) also sind die Kosten pro kWh bei 2,57Cent.

  • M
    Melmich

    "Stattdessen will etwa der Energiekonzern EnBW das von ihm betriebene Atomkraftwerk Philippsburg mit Nebelgranatwerfern vor anfliegenden Flugzeugen verhüllen. Dass Flugzeuge ohne Probleme auch im Nebel auf jeder Landebahn punktgenau aufsetzen können, scheint den Konzern nicht zu irritieren."

     

    Was ist das denn für ein Argument?

    Oder wurden die deutschen Kernkraftwerke schon mit ILS ausgestattet?

     

    Ein Fall für BILDblog.

  • 2
    2010sdafrika

    Die Atomlobby ist eine wirklich bedeutende und einflussreiche Vertretung der Stromriesen. Die jetzigen Anti-AKW-Proteste im Wendland werden diese Lobby in ihrem Einfluss nicht schwächen können - zumindest nicht in den kommenden Jahrzehnten. Auch in Südafrika wird weiterhin hinter vorgehaltener Hand auf Atomenergie gesetzt, sodass der Staatskonzern ESKOM an vier möglichen Standorten im Lande eine AKW-Errichtung grundsätzlich für möglich hält, trotz der teilweise massiven Proteste aus der Bevölkerung.

     

    Anbei empfehle ich ein wirklich sehr interessantes Interview mit einem Bundestagsabgeordneten, der die Atomstrompolitik in Deutschland sowie Südafrika thematisiert und aufzeigt, dass bis zur Jahrhundertmitte Atomenergie als Option bestehen bleiben wird: http://2010sdafrika.wordpress.com/2010/08/17/bundestagsabgeordneter-bewertet-atomenergie-sudafrikas/.

  • H
    Hans

    Eine Frage aus reinem Interesse und bisher wertungsfrei:

     

    Warum sind in der Graphik für Photovoltaik keine externen Kosten angegeben? Wenn ich das richtig verstanden habe, wird der Zeit ein recht hoher Anteil an Strom mit Photovoltaikanlagen produziert, die zwar günstig in der Herstellung, aber teuer und giftig in der Entsorgung sind. Sind die Entsorgungskosten bei diesen Modulen schon eingepreist? Ich kann es mir nicht so richtig vorstellen. Wenn nicht, müssten doch eigentlich auch hier externe Kosten auftauchen.

  • AB
    Andreas Brugger

    Wenngleich ich der Argumenatation des Artikels zustimmen möchte, dennoch ein Hinweis:

     

    Zitat: Dass Flugzeuge ohne Probleme auch im Nebel auf jeder Landebahn punktgenau aufsetzen können, scheint den Konzern nicht zu irritieren.

     

    Anmerkung: Ein AKW hat sicherlich kein Leitsystem ähnlich einem Flughafen. Jets treffen bei Nullsicht nur auf entsprechend ausgestatteten Flughäfen automatisch die Landebahn. AKWs haben wohl eher kein Leitsystem, welches das Flugzeug in den Reaktot lotst. Nebelwerfer wären also durchaus ein gewaltfreies Mittel, die Treffsicherheit deutlich zu reduzieren, wenngleich die Gefahr damit nicht gebannt wäre. Aber nicht recherchierte Argumentation schadet nunmal mehr, als sie der Anti-AKW-Bewegung dient.

  • M
    Mephistopheles

    Liebe Leute,

     

    eine seriöse Berichterstattung sieht anders aus! Es solte inzwschen doch bekannt sein, daß mit inhärent sicheren KKWs ein Super-Gau schon technisch ausgeschlossen ist - auch, wenn er immer wieder gern zu Abschreckung beschworen wird.

  • V
    vic

    Wenn wir also -rein rechnerisch- "nur" alle 30 000 Jahre einen nuklearen GAU haben, so finden mehrere solche Ereignisse statt, während der normale Strahlenmüll noch überaus aktiv ist.

    Aber keine Sorge, nach den Kosten wird dann niemand mehr fragen.

  • KW
    Kurt Wagner

    Gut das in deutschen Kernkraftwerken die Kernspaltungsreaktion in Wasser abläuft. Gerät die Kettenreaktion ausser Kontorolle verdampft das Wasser und der Prozess stoppt.

     

    Ein Gau wie in Graphit-Kern moderierten Kraftwerken wie Tschernobyl ist deshalb nicht möglich.

     

    mfg

  • F
    Funky

    Der Artikel ist übersät von orthographischen Fehlern, was die sachliche Zuverlässigkeit von Atomkraft-Gegnern nicht unbedingt beweist...

  • X
    xonra

    Alle Argumente gegen die Nutzung der Kernenergie sind vorgebracht. Die Befürworter aus Politik und Wirtschaft als "Kriminelle" zu bezeichnen, wäre eine Beleidigung für alle Kriminellen.

  • LS
    Lutz S.

    Die typischen Lügen der Antiatomkirche. Strom aus Atomkraft ist und bleibt die sauberste, sicherste und vor allem zuverlässigste Methode zur Energieerzeugung. Die Kosten könnten noch niedriger sein, wären da nicht die unnötigen Risikoversicherungen. Deutsche Atomkraft ist sicher, es hat noch nie irgendwelche Störungen oder Anomalien gegeben. Soll Deutschland seine weltweit führende Rolle als Industrienation nicht aufs Spiel setzen, so muss der Anteil an sicherem und sauberen Atomstrom kräftig ausgebaut werden, im Idealfall also 100%. Ansonsten läuft man Gefahr, zu einem Land des technologischen Stillstands zu verkommen, auf Augenhöhe mit Entwicklungsländern.

  • ND
    Nein Danke

    Bei aller Zustimmung, da hat sich vielleicht ein kleiner Denkfehler eingeschlichen: Flugzeuge können deshalb auch bei Nebel so zielgenau landen, weil es eine Art Leitstrahl gibt. Habe lange in Flughafennähe gewohnt, die Funksender in Verlängerung der Landebahn sind signifikant. Um ein Flugzeug anderswo punktgenau zu platzieren, bräuchte es wohl Radar oder ein funktionales Equivalent - haben nicht-militärische Flugzeuge sowas?

  • L
    Ludwig

    > Dass Flugzeuge ohne Probleme auch im Nebel auf jeder Landebahn punktgenau aufsetzen können, scheint den Konzern nicht zu irritieren.

     

    Ich bin auch gegen Atomkraft, aber mit solchen Argumenten macht man sich nur lächerlich. Jedenfalls habe ich noch nie davon gehört, dass Atomkraftwerke mit einem Instrumentenlandesystem ausgestattet sind, damit die Flugzeuge von Terroristen es auch im Nebel finden. ;-)

  • TG
    Tim Gerdes

    "Dass Flugzeuge ohne Probleme auch im Nebel auf jeder Landebahn punktgenau aufsetzen können, scheint den Konzern nicht zu irritieren.!

     

    Ich denke mal, die werden auf ein Atomkraftwerk keinen Leitstrahl für das ALS bauen, wie er Flugzeugen die Landung in dickstem Nebel erlaubt.

     

    -Wie sagte Dieter Nuhr: Wenn man mal keine Ahnung hat....

     

    Auch die Entwicklungskostenrechnung stimmt so nicht, weil sie einen wesentlichen Punkt vernachlässigt: Atomkraft wurde entwickelt unter der Voraussetzung des gesellschaftlichen Konsens, dass hier die Zukunft zu sauberer, billiger und schier endloser Energie liegt. Dass dem nicht so ist, wurde dem Letzten erst klar, als in Tschenobyl der Gau eintrat. Da waren die wesentlichen Entwicklungskosten aber schon geleistet.

    Was aber nichts an der grundsätzlichen Rentabilitätsrechung der Atomkraft und ihrer Bewertung heute ändert.

  • M
    Michael812

    Man kann ziemlich alle Risiken berechnen und die Folgen einigermaßen vorhersehen.

    Man kann berechnen wie viele Tode es geben könnte wenn ein Flugzeug in eine Stadt stürzt.

    Man kann berechnen was passiert wenn Terroristen eine Bombe auf dem Oktoberfest zünden.

    Man kann berechnen was passiert wenn ein ICE mit 300km/h entgleist.

    Man kann aber nicht die Folgen berechnen was passiert wenn ein Atomkraftwerk in die Luft geht. Folgerichtig schlissen alle Versicherungsgesellschaften in Gebäude, Hausrat und sonst. Versicherungen Risiken durch Kernkraft bzw. radioaktiver Verseuchung vom Versicherungsschutz aus (Lesen mal ihre Hausratvers. Bedingungen durch).

     

    Deshalb muss die Sonderbehandlung der Kernkraftwerks-Betreiber beendet werden.

    Mit welchem Argument behandelt man den Wasserkraftwerksbetreiber anders als den Atomkraftwerksbetreiber?

  • FM
    Florian Müller

    Sie unterschlagen wie die Atomkraftbetreiber und die Regierung auch die Transport- und Sicherungskosten, die für das Verschieben der radioaktiven Brennstäbe bzw. Abfalls von den AKWs zu den Aufbereitungsanlagen und zurück anfallen, sowie die Kosten für den Betrieb und Räumung von Asse und die Subventionen, die die AKW-Betreiber bisher bekommen haben. Große Teile dieser Kosten trägt unverständlicherweise der Steuerzahler! Aber die Gewinne bleiben bei den AKW-Betreibern. Die dann uns auch noch mit selbstgebastelten hohen Energiekosten belasten! Warum toleriert die Elite dieses Landes und der normale Bürger auf der Straße diese Sauerei eigentlich? Wieso wird so etwas von der Presse nicht mal massiv kritisiert?

    Würden diese Kosten bei den Betreibern der AKWs und nicht beim Steuerzahler landen, dann würden die ihre AKWs sofort schließen! Ganz abgesehen davon, dass die Risiken bei den alternativen Energiequellen nicht ansatzweise so hoch wie bei AKWs sind! Schon aus diesem Grund handelt jede Regierung grob fahrlässig, wenn sie AKWs duldet.

  • RS
    Reinhold Schramm

    Die Aktionäre der Atomindustrie und ihre Regierungen setzen auf Risiko "Tschernobyl".

     

    In Belgien, Schweden und Italien haben Parlamente und Regierungen die Ausstiegspläne beseitigt und beabsichtigen die Errichtung von neuen Atomkraftwerken. In China wurde die Anzahl der in Bau befindlichen Atomkraftwerke mit zehn zusätzlichen Neuanlagen verdoppelt. Für die weltweite Atomindustrie, Aktiengesellschaften und Konzerne haben sich die wirtschaftlichen Turbulenzen "nicht merklich auf die angestoßenen rund 200 Kernkraftwerksneubauten ausgewirkt." Laufzeiten von "60 Jahre werden technisch und sicherheitstechnisch als aktueller Maßstab gesehen", und sind "für mehrere Dutzend Kernkraftwerksblöcke weltweit durch Genehmigungsverfahren bestätigt; darüber hinaus sind technische Betriebszeiten von 80 Jahren in der Diskussion." (Kerntechnische Gesellschaft)

     

    IPPNW: "Tschernobyl hat uns die Augen vor den Gefahren der Atomtechnologie geöffnet. Atomenergie tötet. Nicht nur bei einem GAU, sondern an jedem einzelnen Glied der atomaren Kette." -

     

    Es gibt auch zukünftig keine wissenschaftlich-technische Entsorgungsmöglichkeit. - Für den Profit der Reichen gehen die Regierungen über Leichen!

  • VR
    Volker Racho

    Wie hoch ist wohl der Preis pro kWh für Energie, gewonnen aus fossilen Brennstoffen, "berechnete" man die externen Kosten des Klimawandels?

  • A
    Amos

    Das Verhalten dieser Regierung ist mit gesundem Menschenverstand nicht zu begreifen. Nur wer Paragraph 51 hat, kann das eventuell verstehen. Die Polizei wird gegen Menschen eingesetzt, die sich gegen eine radioaktive Verseuchung wehren!?Das muss man sich mal bildlich vorstellen. Welcher Dämon hat Deutschland diese grinsenden Kröten geschickt, die sich nicht schämen Volksvertreter zu nennen? Die Tussi aus der Uckermark hat doch damals als Umweltministerin auf Druck Kohls(der sich heute als kranker Heiliger gibt) Gorleben und Asse zwecks Schwängerung mit Atommüll freigegeben. Und so was wird Kanzlerin, dank des "dummen Volkes". Diese Frau ist gelinde gesagt:bescheuert.Ein infantiles Geschöpf, dass nach Anerkennung giert und dafür das Unverzeihliche tut.

  • M
    Max

    Wie hat Greenpeace es eigentlich geschafft exakt rechtwinklige Grafiken auf die runden Kühltürme zu projezieren?

  • M
    Martin

    Die Zahlen sind toll. Insbesondere weil keine Rechnung vorliegt. Ich versuche es Mal.

     

    Ein super Gau kostet 5.500.000.000.000 Euro (5,5 Billionen)

    und kommt alle 30.000 Jahre vor (wo? in Deutschland oder weltweit?)

    Deutsche Atomkraftwerke haben 2009 134.900.000.000 kWh (134,9 Milliarden) Strom produziert (http://www.kernenergie.de/kernenergie/Themen/Kernkraftwerke/Kernkraftwerke_in_Deutschland/)

     

    Gehen wir davon aus, dass alle 15.000 Jahre ein Unfall passiert (die Versicherung will ja Geld verdienen).

     

    Dann teilen wir die Kosten durch die in 15.000 Jahren erzeugten kWh

     

    5.500.000.000.000 Euro / (15.000* 134.900.000.000 kWh)

     

    Der Einwand kann nur sein, dass eine Versicherung, das Geld schnell verdienen will, falls der SuoperGau früher eintritt, aber wenn sie 2 Euro pro kWh verlangen würden, hätten sie nach 15 Jahren schon die 5,5 Billionen verdient...

     

    = 0,0027 Euro/kWh = 0,2 ct/kWh

     

    Vielleicht mag mir jemand meinen Denkfehler erklären, aber bis zu den drei Euro im Artikel ist es da ein weiter Weg - nämlich mehr als das 1000fache.

     

    Ich bin übrigens nicht pro Atomkraft, aber die Zahlen erscheinen mir mehr als falsch und politisch motiviert.

  • L
    Lilo

    Was ist ein Super-GAU?

    G A U - größtmöglicher anzunehmender Unfall, ist das nicht schon schlimm genug?

  • TW
    Thomas Wachsenegger

    Grundsätzlich sehe ich auch die Gefahren der Kernenergie, aber lassen sie doch bitte die Kirche im Dorf.

    Zitat: "Dass Flugzeuge ohne Probleme auch im Nebel auf jeder Landebahn punktgenau aufsetzen können, scheint den Konzern nicht zu irritieren." Ja, sie können auf Landebahnen im Nebel aufsetzen, aber nur, wenn es Landekurssender und sonstige Bodeneinrichtungen gibt, und die wurden meines Wissens noch bei keinem Kernkraftwerk installiert.

    Ich als Österreicher habe leicht reden (oder auch wieder nicht, denn bei einem GAU in Deutschland, bekämen wir auch ganz schön was ab), aber wäre es nicht an der Zeit, dass alle Kritiker der Kernenergie sich einmal zusammensetzen und ein vernünftiges Ausstiegsszenario erstellen und zwar wissenschaftlich fundiert und auch finanzierbar ("Kernkraft, Nein Danke!" allein reicht nicht)? Das alles könnte ja auch ohne etablierte Energieversorger gemacht werden (ich denke da z.B. an ein paar Solarpaneele auf jedem Hausdach, das könnte jeder machen, es brächte schon recht viel und wäre eine gute Investition in die Zukunft, braucht allerdings Organisation).

    Wir alle wollen und brauchen Energie, in Zukunft haben wir vielleicht einen noch größeren Bedarf durch Elektroautos und was weiß ich. Ohne vernünftiges Konzept wird es also nicht gehen.

  • G
    guapito

    Leider vergisst dieser Bericht zu erwähnen wie wichtig die Atomkraftwerke zur Entwicklung der militärisch nutzbaren Atomtechnik sind.

    Das ist der Grund warum sie hauptsächlich von den Konservativen so bedingungslos verteidigt und hoch subventioniert werden.

    Das Gefasel von billigem und teuerem Strom langweilt!

  • P
    Peter

    "Stattdessen will etwa der Energiekonzern EnBW das von ihm betriebene Atomkraftwerk Philippsburg mit Nebelgranatwerfern vor anfliegenden Flugzeugen verhüllen. Dass Flugzeuge ohne Probleme auch im Nebel auf jeder Landebahn punktgenau aufsetzen können, scheint den Konzern nicht zu irritieren."

     

    Flugzeuge können aber auch nur im Nebel landen, weil ihr Flugleitcomputer auf die Landebahn programmiert ist und im Tower geschultes Personal arbeitet. Ich glaube kaum, dass ein AkW ein Landesignal für Passagierflugzeuge emittiert...

  • G
    Guntram

    Liebe taz,

     

    meint ihr nicht auch, daß es langsam mal Zeit wäre, die Anti-Atom-Diskussion etwas zu entemotionalisieren?

     

    Eine Grafik mit einem RIESEN-Balken für die Kosten eines Atom-Super-GAUs läßt uns unbescholtene Bürger zwar erzittern, erzählt aber weder etwas neues, noch etwas realistisches.

     

    Seriös arbeitende Journalisten oder Statistiker würden diese Grafik mit der Wahrscheinlichkeit des Auftretens entsprechender Unfälle koppeln (ergo multiplizieren) und damit eine reale Kostenaufstellung erzeugen.

    Und ich bin mir sicher, daß dort die Balken erheblich anders verlaufen werden!

     

    Vielleicht sucht ihr mal die Statistik raus, die die "Toten-pro-Kilowattstunde" bei der Energieerzeugung aufzeigt? So makaber diese Zahl auch sein mag, steht dort eben die Wasserkraft an vorderster Front, weil für das Bauen von Staudämmen etc. weitaus mehr Leute sterben, als Tschernobyl je gekostet hat...

     

    Und zur Atommüllfrage: Hat sich jemand mal die Mühe gemacht nachzufragen, wie denn da der Stand der Dinge ist? Es wird bereits (heftig von "Atomkraftgegnern" blockiert) an den Atomkraftwerken der 4. Generation geforscht, deren Abfälle bereits im Reaktor derart abgereichert werden, daß der Müll nur noch Halbwertszeiten von wenigen Jahrhunderten hat.

    (falls ein Ansprechpartner dafür gesucht wird, empfehle ich Herrn Prof. Andreas Türler)

     

     

    Ich empfinde es als viel dramatischer, daß unsere Bundesregierung derzeit wieder an zig NEUBAUTEN von KOHLEkraftwerken baut, von denen man ja nun absolut gar nichts gutes mehr halten kann...

     

    Bitte haltet meinen Glauben an FREIE Pressearbeit, die sich auch mit für ihren Leserkreis unbequemen Wahrheiten

    raustraut, aufrecht - danke,

    Guntram

  • F
    Fawkrin

    Ein sehr guter Beitrag, der zeigt wie die Atomwirtschaft und deren politische Lakaien das Volk an der Nase herumführen!

     

    Mich würde interessieren wieviel Spendengeld aus dem Dunstkreis der Atomwirtschaft an die Parteien fliesst.

    Gibt es Zahlen dazu?