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Nobelpreis für PhysikDie Teilchenjäger

Vor fast 50 Jahren postulierten die Physiker Peter Higgs und François Englert die Existenz des Higgs-Bosons. Jetzt bekommen sie den Nobelpreis dafür.

Energiereicher Zusammenstoß im Cern-Collider: Eine Vielzahl von Trümmerteilchen hinterlassen ihre Spuren (gelb). Bild: ap/CERN

BERLIN taz | Seit mehr als 30 Jahren wird der Physiker Peter Higgs bereits als Kandidat für den Nobelpreis gehandelt. Schon im vergangen Herbst galt er als Favorit für die höchste wissenschaftliche Auszeichnung. Dieses Jahr ist es so weit: Der 84-jährige Brite bekommt gemeinsam mit dem Belgier François Englert (80) den Wissenschaftspreis für die Vorhersage des sogenannten Higgs-Teilchen. „Ich bin überwältigt“, war Higgs’ erste Reaktion auf die Bekanntgabe.

Fast 50 Jahre ist es her, dass der damals noch unbekannte Higgs an der University of Edinburgh die Existenz eines winzigen Teilchens vorhersagte, das allen anderen Partikeln erst die Masse verleiht.

Dieses Higgs-Boson wurde später auch als „Gottesteilchen“ bezeichnet, ohne das unsere Existenz überhaupt nicht vorstellbar sei, hieß es. Fast zeitgleich formulierten auch andere Teilchenphysiker Ähnliches und erklärten, wie die zahlreichen atomaren Teilchen ihre Masse erhielten.

Vor allem der ebenfalls mit dem Nobelpreis gewürdigte Belgier François Englert von der Freien Universität von Brüssel und der vor zwei Jahren verstorbene Belgier Robert Brout gelten als Begründer des Higgs-Mechanismus.

Dass der Brite letztendlich Namengeber für das Teilchen wurde, ist nur einem Zufall zuzuschreiben. In einer Veröffentlichung aus den 70er Jahren war Higgs zitiert worden, die beiden Belgier erschienen darin nur als Fußnote: Das Higgs-Boson war damit in der Welt. Fast 50 Jahre vergingen nach der ersten Veröffentlichung, bis ein Higgs-Teilchen auch nachgewiesen wurde.

Drei Milliarden Euro kostete der Bau des Large Hadron Colliders (LHC) des Kernforschungszentrums CERN bei Genf, der die Suche aufnehmen sollte. Anfangs sah es nicht nach einer Erfolgsgeschichte aus: Erst gab es warnende Stimmen, bei den Experimenten könne ein Schwarzes Loch entstehen, das unsere Welt verschlingen werde.

Dann gab es große Pannen beim Anlaufen des Colliders. Erst 2011 verkündete das CERN, es habe erste Hinweise auf ein Higgs-Teilchen. Ein Jahre darauf wurden diese Ergebnisse mit neuen Daten bestätigt. Zeitig genug, um wenigstens zwei der Wissenschaftler noch mit dem Nobelpreis für ihre Vorhersage zu ehren.

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8 Kommentare

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  • A
    AS

    Ein schlechter Scherz. Das Higgs-Teilchen ist noch nicht einmal gesichert, schon gibt es den Nobelpreis für die Vorhersage. In der Wissenschafts-Cummunity gelten auch keine besseren Standards mehr als z.B. in der viel gescholtenen Medienwelt. Nachher "gibt" es das Higgs-Teilchen nur, weil sich zu viele schon zu weit aus dem Fenster gelehnt haben und niemand mehr es wagt, das gewünschte Ergebnis in Frage zu stellen.

  • E
    EF

    LHC bedeutet Large Hadron Collider.

    Hadronen sind eine Teilchenart, z.B Protonen, Neutronen. Hydron gibt's nicht

  • F
    Franzius

    Es heißt "Large Hadron Collider" und nicht "Large Hydron Collider".

    Zu den Hadronen gehören z.B. die Protonen, welche in dem Beschleuniger kollidieren.

  • M
    Marcus

    Ich muss meinen Vorschreibern volkommen rechtgeben, dass es schrecklich das immerwieder blödsinnigerweise von einem "Gottesteilchen" geredet wird und dann versucht wird es auf fadenscheineige und vor allen falsche weiße zu Begründen. Es ist richtig, dass die Vorhersage und die anschlisende eventuelle Entdeckung von großer Wissenschaftlicher Beduetung ist. Diese Bedeutung liegt jedoch nicht im Teilchen selbst, obohl es auch nicht uninteressant ist, sondern in der Tatsache das es vorhergesagt wurde und seine Entdeckung(wenn gesichert) die Therie stützt welche es vorhersagte. In der Wissenschaft gelten Theorien erst dann als einigermaßen sicher wenn sie nicht nur möglichts alle bekannten phönomäne beschreiben, sondern neu vorhersagen die dann beobachtet werden. Da es sich bei der Betreffenden Theorie um unser aktuelles physikalische Weltbild handelt ist seine Bestätigung von herausragender Bedeutung.

     

    Hier kommt auch der Ursprung des unseligen Mediennamens ins spiel. Die Vorhersage selbst ist bereits meherere Jahrzente alt (60er??) aber trotz intensiver bemühungen ist der Nachweiß über lange Zeit nicht gelungen. Aufgrund dieser schwirigen Suche hat es eine bekanter Wissenschaftler dessn Name mir entfallen ist in seinem Buch es als "the goddamn partikel" also "das Godverdamte Teilchen" bezeichnet. Sein Verlege zwang ihn aber dazu den Titel zu ändern und im neuen Titel kamm dan das efeckhaschenede "Gottteilchen" vor. Also "goddamn particle" --> "god particle". Dieser eher sinnlose euphorismus ist gut bekant, die erklärung war glaube ich sogar schon in der taz zu lesen. Dies scheint aber kein sogenantes Qualitätsmedium davon abzuhalten weiter den Unsin zu schreiben.

  • R
    Reinhold

    Übrigens verleiht das Higgs-Boson auch nichts und niemandem Masse. Der Nachweis des Higgs-Boson ist lediglich der Beweis, daß es das Higgs-Feld gibt. Und jenes Higgs-Feld ist die eigentliche Vorhersage, die Higgs in den 60ern gemacht hatte.

     

    Aber was interessiert es die Medien schon, was die Wissenschaftler da so treiben. Hauptsache sie können ihren geistigen Dünnpfiff verbreiten...

  • W
    Warum?!

    Die Presse betreibt systematisch die Vergewaltigung der Naturwissenschaften. Ziel ist es, Religionen und Naturwissenschaften gleichzusetzen.

     

    Hilfe, wir werden amerikanisiert!

  • NS
    Noch so ein peinlicher Artikel von der taz

    Wir Physiker reden nicht vom "Gottesteilchen". Und eine Welt ohne das Higgs-Boson wäre durchaus vorstellbar. Den Leserinnen und Lesern wird von der inkompetenten, ignoranten und arroganten Presse mit Taliban-Methoden nur BLÖDSINN eingehämmert. Damit zieht diese Presse unsere Verdienste in den Dreck. Herr Löhr, nehmen Sie ihren Haufen Elend von einer Redaktion und beschäftigen Sie sich mit Alchemie, Astrologie oder Metaphysik!

  • Gibt es eigentlich einen Artikel in der deutschen Presse ohne diesen Müll?

     

    Das Higgs-Boson ist kein “Gottesteilchen”!

     

    http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/07/04/liebe-medien-das-higgs-boson-ist-kein-gottesteilchen/

     

    Kein ernsthafter Wissenschaftler benutzt diesen Namen.