Niedergang von Spielwarenhändler: Toys'R'Us schließt US-Filialen
Vor einem halben Jahr meldete die Einzelhandelskette Insolvenz an. Jetzt werden die Konsequenzen auf dem Heimatmarkt des Unternehmens sichtbar.
Die Einzelhandelskette mit ihren 735 US-Filialen, die etwa 30.000 Mitarbeiter beschäftigen, hatte vor sechs Monaten Insolvenz angemeldet. Die Schulden summieren sich auf einen Milliardenbetrag. Vor allem die Konkurrenz von Onlinehändlern wie Amazon hat dem Unternehmen zugesetzt.
Die Schließung ist auch ein Schlag für Hunderte von Spielzeug-Herstellern – darunter Barbie-Hersteller Mattel und Hasbro, die etwa zehn Prozent ihres Umsatzes über die Kette erlösten. Derzeit laufen Gespräche mit Interessenten, bis zu 200 der am besten laufenden US-Geschäfte mit den kanadischen Filialen zusammenzuführen.
Alarmiert sind auch die Beschäftigten der deutschen Tochtergesellschaft. „Die Nachrichten aus den USA verstärken unsere Sorge, dass die Krise der Muttergesellschaft auch Folgen für die deutschen Standorte hat“, sagte die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von Toys'R'Us Deutschland, Daniela Rogge, der „WirtschaftsWoche“. Die Mitarbeiter möchten wissen, wie es weitergehe. „Doch bislang gibt es dazu keine konkreten Informationen“, sagte Rogge. Toys'R'Us zählt eigenen Angaben nach 66 Märkte in Deutschland. Dort sollen etwa 1800 Mitarbeiter beschäftigt sein.
Die Bemühungen um eine Rettung von Toys'R'Us in den Vereinigten Staaten wurden in diesem Monat abgebrochen, nachdem die Kreditgeber einen klaren Plan für einen Umbau vermisst hatten, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen zu Reuters sagten. Demnach gehen die Gläubiger davon aus, durch Schließung und Verkauf vorhandener Waren mehr Geld zu erlösen als durch eine Fortführung der Geschäfte.
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