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Neuwahl des Bundestags am 23. FebruarProfiteure des Scheiterns

Die Berliner Grünen haben gerade seit dem Aus der Ampel-Koalition und der Entscheidung zu Neuwahlen auffällig viele Mitglieder hinzugewonnen.

Happy über den sprunghaften Mitgliederzuwachs seit dem Ampel-Aus: Die Grünen-Landesvorsitzenden Philmon Ghirmai und Nina Stahr Foto: Jörg Carstensen/dpa

Berlin taz | Das Aus der Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP im Bund vor einer Woche hat den Grünen offenbar nicht Frustration, sondern einen immensen Mitgliederzuwachs beschert. „Seit dem 6. November haben in Berlin über 260 Menschen einen Mitgliedsantrag gestellt“, sagte Parteisprecher René Lutter der taz. In anderen Parteien soll die Entwicklung ähnlich sein.

Zwar hatte der Grünen-Landesverband über das ganze Jahr hinweg Mitglieder gewonnen. Nach eigenen Angaben zählte die Partei in Berlin – 2017 hatte sie erst 6.000 Mitglieder – Ende Oktober 13.990 Mitglieder, rund 1.000 mehr als zu Jahresbeginn. Im Schnitt waren das bis Anfang November drei Eintritte pro Tag – seit dem Ampel-Aus waren es über 30 pro Tag. Bundesweit sollen die Grünen seit jenem Mittwoch, als der SPD-Bundeskanzler den FDP-Wirtschaftsminister entließ, über 5.000 Aufnahmewünsche verzeichnen.

Beim Landesparteitag am 30. November – bei dem es schwerpunktmäßig um Wohnen und Mieten gehen soll – werden dennoch unverändert rund 130 Delegierte die Mitgliedschaft vertreten. Angesichts des Mitgliedszuwachses gibt es in der Partei seit längerem Überlegungen, dieses Verhältnis zu verändern – in der etwa gleich starken CDU kommen beim Landesparteitag rund 300 Delegierte zusammen

„Schon seit Jahresbeginn verzeichnen wir einen steten Mitgliederzuwachs, aber seit einer Woche kann man von einem regelrechten Mitgliederboom sprechen“, kommentieren die beiden Landesvorsitzenden Nina Stahr und Philmon Ghirmai die jüngste Entwicklung. „Immer mehr Menschen bemerken, dass Demokratie nur mit Beteiligung funktioniert und wir freuen uns über jeden und jede Einzelne, die sich mit uns für eine gerechte, ökologische und offene Gesellschaft einsetzt“, so Stahr und Ghirmai weiter.

Die Neuwahl des Bundestags ist für den 23. Februar geplant. Ab Mitte Januar können die Parteien im öffentlichen Raum kostenfrei ihre Plakate aufhängen. Bis zum 16. Dezember müssen die Grünen wie auch die anderen Parteien der Wahlleitung ihre Kandidatinnen und Kandidaten melden.

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