Neuordung des Finanzausgleichs: Schäuble plant Ende des Soli
Das Ende einer Steuer-Institution? Bundesfinanzminister Schäuble denkt über die Abschaffung des Soli-Zuschlags nach. Die Steuerlast würde aber nicht automatisch sinken.
BERLIN/PASSAU dpa | Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will einem Medienbericht zufolge den Solidaritätszuschlag abschaffen und durch Aufschläge auf andere Steuern ersetzen. Diskutiert würden Aufschläge auf Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Kapitalertragsteuer, berichtet die Passauer Neue Presse unter Berufung auf Teilnehmer der Bund-Länder-Gespräche zur Neuordnung des Finanzausgleichs.
Für die Steuerzahler würde sich dann zwar grundsätzlich nichts an der Höhe ihrer Steuerschuld ändern, aber die Hoffnung, dass die Abschaffung des Solidaritätszuschlags zu einer Steuersenkung führe, sei dann dahin, zitiert die Zeitung einen Teilnehmer.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Mitte August gesagt, eine kurzfristige Abschaffung der Abgabe stehe nicht zur Disposition.
An jährlichen Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag werden dem Bericht zufolge bis 2020 rund 18 Milliarden Euro erwartet. Die Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag kassiert bislang allein der Bund. Umstritten ist, ob die Länder daran beteiligt werden sollen, oder ein Fonds eingerichtet wird, aus dem klamme Länder aufgelaufene Schulden tilgen sollten. Von einer Abschaffung des Solidaritätszuschlags würden die Länder profitieren, weil sie Anteile aus den Ertragssteuern erhielten, die dann höher ausfallen würden.
Der CDU-Finanzpolitiker Steffen Kampeter wollte sich zur Zukunft des Solidaritätszuschlags nicht detailliert äußern. „Die Verhandlungen über das, was nach 2019 zwischen Bund und Ländern laufen soll, laufen. Dazu gibt es überhaupt noch keine Festlegung“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Finanzministerium am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Das Ziel bleibe ein ausgeglichener Haushalt.
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