Neuer Familienbericht: Hohes Armutsrisiko für Alleinerziehende
Vor allem für alleinerziehende Mütter ist das Armutsrisiko groß. Der neue Familienbericht empfiehlt die gezielte Unterstützung Alleinerziehender.
![Ein Kleinkind im Batmankostüm wird von einer Frau kopfüber an den Füßen gehalten Ein Kleinkind im Batmankostüm wird von einer Frau kopfüber an den Füßen gehalten](https://taz.de/picture/7468830/14/31758726-1.jpeg)
Insgesamt ist die Sorgearbeit bei getrennt lebenden Eltern in Deutschland sehr ungleich aufgeteilt. In nur 8 Prozent der Familien übernachten die Kinder die Hälfte oder annähernd die Hälfte der Zeit bei beiden Elternteilen.
In anderen Ländern liegt diese Quote deutlich höher, in Schweden teilt etwa mehr als der Hälfte der getrennten Eltern die Betreuungsarbeit. Eltern mit hohem Bildungsstand und hohem Einkommen teilen sich die Sorgearbeit häufiger zu gleichen Teilen. Etwa ein Viertel der Kinder, die mit getrennt lebenden Eltern aufwachsen, haben keinen Kontakt mehr zu einem ihrer Elternteile.
Die ungleiche Verteilung der Betreuungsarbeit führt zu einem höheren Armutsrisiko für das Elternteil, das hauptsächlich zuständig ist. Zu 82 Prozent übernehmen Mütter diese Rolle. Sie sind laut Bericht zwar überwiegend erwerbstätig, aber oft gezwungen, die Erwerbsarbeitszeit zu reduzieren. Sie sind deshalb häufig auf ergänzende Sozialleistungen angewiesen.
Der Familienbericht wurde von einer Expert*innenkommission ausgearbeitet. Ihre Vorsitzende, Michaela Kreyenfeld, sagte am Mittwoch: „Es ist nötig, die Vielfalt von Familie in Recht, Statistik und Arbeitswelt anzuerkennen.“ Sie empfiehlt, die „ökonomische Eigenständigkeit“ von Alleinerziehenden zu stärken, den Anspruch auf Betreuungsangebote auszuweiten und ihre Zuverlässigkeit zu festigen.
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