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Neue Superheldin von Marvel Comics„Ms. Marvel“ ist jetzt Muslima

Früher war die Superheldin Ms. Marvel blond und spärlich gekleidet. Nun ist sie umgedichtet worden: Sie ist das Alter Ego einer pakistanisch-amerikanischen Teenagerin.

Wer ist diese Frau? Im Februar erscheint das erste „Ms. Marvel“-Heft. Bild: dpa

LOS ANGELES dpa | Mal eben so die Welt zu retten ist für sie fast schon Alltag. Superhelden erledigen so etwas meistens vor dem Frühstück. Doch der jüngste Charakter aus dem US-Comicverlag Marvel ist da ein bisschen näher an der Realität.

Ms. Marvel (gesprochen „Miss Marvel“) ist das Alter Ego der 16-jährigen Kamala Khan aus New Jersey. Der Name deutet es bereits an – die junge Frau ist Muslimin. Und als solche bekommt die pakistanisch-amerikanischstämmige Frau es nicht nur mit den üblichen Super-Bösewichtern, sondern auch noch mit einem erzkonservativen Bruder zu tun, der ihren Bestrebungen, Tradition und Moderne zu vereinen, entschieden Widerstand leistet.

Zwar ist die Figur der Kamala Khan neu, nicht aber die der Ms. Marvel. Den Charakter verwendete Marvel Comics bereits in den vergangenen Jahrzehnten – damals noch sehr blond und in sehr knappem Outfit.

Die aktuelle Ms. Marvel bekommt es hingegen mit einer überfürsorglichen Mutter zu tun, die von der Sorge getrieben wird, ihre Tochter könnte einen Jungen kennenlernen und schwanger werden. Nicht fehlen dürfen auch die unzähligen Schwierigkeiten, mit denen Muslime in den USA von heute konfrontiert sind. Einem Land, in dem Islamfeindlichkeit nicht eben selten ist.

Zwei Identitäten, und Superheldin dazu

Kamala Khan verfüge in gewissem Sinne über zwei Identitäten, noch bevor sie sich ihr Superhelden-Kostüm überstreife, sagt G. Willow Wilson, der die neue Ms. Marvel mitentwickelt hat. „Wie viele Migranten-Kinder fühlt sie sich zerrissen zwischen zwei Welten: der Familie, die sie liebt und gleichzeitig in den Wahnsinn treibt, und ihren Freunden, die nicht wirklich ihr Familienleben verstehen.“

Bislang hüllt Marvel sich noch weitgehend in Schweigen über die Einzelheiten der neuen Figur. Schließlich soll die junge Heldin ihr offizielles Debüt erst Anfang Februar geben. Doch einige Entwürfe sowie die Titelseite des ersten Heftes wurden bereits veröffentlicht.

Zu sehen ist darauf der schlanke Oberkörper einer Frau, von deren Gesicht nur der untere Teil bis zur Nasenspitze erkennbar ist. Sie trägt ein schwarzes T-Shirt mit einem stilisierten S, während sie unter dem linken Arm einen Stoß mit Schulbüchern hält. Die rechte Hand hat Ms. Marvel zu einer Faust geballt. Um den Hals trägt sie ein buntes Tuch, über das ihre offenen, braunen Haare fallen. Laut Wilson spiegele dies die Tatsache wieder, dass viele muslimische Amerikanerinnen kein Kopftuch trügen.

Eine gewaltige Faust

Aufmerksam verfolgt wird der Start der neuen Superheldin auch vom „Rat Amerikanisch-Islamischer Beziehungen“ (CAIR). „Wir haben immer zu positiven Darstellungen von muslimischen Charakteren in der Populärkultur ermutigt, aber es ist schwierig, irgendeinen zu benennen“, sagt CAIR-Sprecher Ibrahim Hooper.

In Bezug auf Ms. Marvel sei die bisherige Resonanz in der muslimischen Gemeinde ermutigend, sagt Hooper. „Die einzige Kritik, die geäußert wurde, lautete: 'Warum ist sie so spärlich angezogen? Es wäre gut, wenn sie einen Hijab tragen würde'.“ Seiner Ansicht nach breche der Charakter gleich eine doppelte Lanze für mehr Toleranz gegenüber der muslimisch-amerikanischen Gemeinde. „Es hilft, dass es sich um ein Mädchen handelt“, meint Hooper. „Denn der Islam wird unfairerweise als voreingenommen gegenüber Frauen dargestellt.“

Im ersten Band erfahren die Leser, wie Kamala Khan ihre Superkräfte entdeckt und der Truppe um den von ihr so vergötterten Captain Marvel beitritt. Einen ersten Eindruck der neuen Figur am Superhelden-Himmel konnten Fans beim Blick auf das jüngste Captain-Marvel-Heft bekommen. Da wurde sie sehr züchtig mit roten Strumpfhosen, blauer Tunika und ebensolchen Stiefeln gezeigt. Am auffälligsten war noch ihre gewaltige Faust. Ansonsten kein bisschen nackte Haut, selbst das Gesicht war maskiert. Nur ihr Haar, das durfte frei über ihre Schultern fallen.

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12 Kommentare

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  • E
    Engländer

    Hallo, kleine Korrektur: "Ms." ist gerade nicht die Abkürzung für "Miss" und wird deshalb auch nicht so ausgesprochen. Anders als "Miss" soll es gerade keinen Aufschluss über den Ehestand der Frau geben. Ausgesprochen wird es "Mizz" (mit summendem "zz" Laut).

  • L
    Lucardus

    Kleiner Fehler:

    "sagt G. Willow Wilson, der die neue Ms. Marvel mitentwickelt hat"

     

    G. Willow Wilson ist eine Frau!

  • V
    Vollidiot

    @Manfred

     

    Ei der Daus! Zuerst wird Spiderman dunkelhäutig, jetzt Ms. Marvel eine Muslima. Der weiße, christliche Herrenmensch ist dem Tode geweiht!

     

    Ja, Manni, WIR, die WIR dem edelsten Menschengeschlecht angehören, dürfen uns DENEN keinen Millimeter nicht beugen! Ein Spider-Neger und eine Ms. Müsli?! Frechheit!!! Wir sind doch dazu bestimmt, aufgrund unserer religiösen und rassischen Überlegenheit, die Regeln zu bestimmen. Richtig, Manni?

     

    Es ist völlig unlogisch, Superhelden mit Untermenschen zu besetzen. Hiermit bestehe ich also im Namen des WIR, der edlen Menschen, dass Superhelden nur reinrassig weiße, christliche Übermenschen sein dürfen.

     

    Damit DIE gleich wissen, dass WIR uns das nicht gefallen lassen, gell Manni?!

  • I
    ImmerLockerBleiben

    Klingt nach einer guten Idee..

  • M
    Manfred

    Mit immer Ausnahmen für Moslems, mit immer vorauseilendem Gehorsam machen wir das, was sie wollen: das die Welt sich ihren Regeln anpasst.

     

    Wir geben damit unseren Atheismus oder Christ sein auf und unterwerfen uns den fremden Regeln.

     

    Ist es das, was wir wollen? Dann können wir auch sofort in einer Moschee dem Islam beitreten, das ist dem Grunde nach kein Unterschied.

    • AJ
      Andreas J
      @Manfred:

      Leute wie du kotzen mich an. Kaum passiert was positives, schreien die vernagelten beider Seiten auf, weil sie Angst um ihr Feindbild haben. Wenn das schon Unterwefung für dich bedeutet, solltest du dir mal ernsthaft Gedanken machen, wie es um dein Weltbild bestellt ist. Lächerlich!

    • M
      Mula
      @Manfred:

      Comicfiguren kommen meistens aus der Mitte der Gesellschaft, ganz gewöhnliche Menschen.

       

      Es gibt eben nicht nur Atheisten und Christen.

       

      Da ist mal eine Comicfigur Muslimen und Sie faseln was von unterwerfen, vorauseilendem Gehorsam.

       

      Sie müssen echt Probleme haben, MANFRED.

      • G
        gast
        @Mula:

        Nennen sie mir doch mal drei Superhelden, die Christen sind. Denn soweit ich mit comics konfrontiert war, gab es da keine religiösen Helden.

        • M
          Mula
          @gast:

          Ich schrieb, Atheisten und Christen.

          Soll ich jetzt Beispiele von Superhelden nennen die täglich beten und brav in die Kirche gehen?

           

          Die üblichen Superhelden kommen jedenfalls aus einer eher christlichen vielleicht auch atheistischen Gesellschaft.

           

          Was ist daran jetzt so wichtig für Sie?

        • T
          tim
          @gast:

          sie wissen aber schon, dass es dauernd christliche feste, anspielungen etc. gibt?

  • J
    John

    Kleine Korrektur: Die alte Ms. Marvel (also die blonde Person) existiert weiterhin als Held und heißt jetzt Captain Marvel. Bekommt auch ein neues Outfit und ist nicht mehr wirklich knapp bekleidet.

  • G
    Gast

    Ob das nicht Gotteslästerung ist? Ein gottgleiches Wesen (Superheld mit Superkräften) und eine monotheistische Religion das sieht mir nach einem Konflikt aus.

     

    Aber bitte wenns dem Umsatz hilft.