Neue Serie auf Kika: Quantenphysik für Kinder
Die Geheimnisse des Universums werden in der deutsch-amerikanischen Koproduktion "Cosmic Quantum Ray" (wochentags, 16 Uhr, Kika) anschaulich aufbereitet und kindgerecht erklärt.
Das wäre doch was: Bei der Mathearbeit mal kurz einen Abstecher in die Zukunft machen, um zu sehen, was der Lehrer bei der Korrektur alles rot anstreicht. Da kann man dann auch als ausgewiesene Matheniete glänzen. Auf Kika, dem Kinderkanal von ARD und ZDF, wird dies und noch anderes in den nächsten Wochen in der Trickfilmserie "Cosmic Quantum Ray" zu sehen sein.
Held und Identifikationsfigur für die Zielgruppe - Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren - ist der zwölfjährige Schüler Robbie Shipton, der ein Doppelleben führt: In unserer Welt wird er ständig von seinem "dumpfbackigen" Mitschüler Scott schikaniert.
In der intergalaktischen Welt ist Robbie ein Superheld. Er ist als einziger Erdenbürger Mitglied im intergalaktischen "Quantum Team", das angetreten ist, das Universum vor Schurken und Gaunern zu retten - verrückt, lustig und laut. Die SynchronsprecherInnen, unter anderem Hella von Sinnen und Dieter Hallervorden, leihen den Akteuren nicht nur ihre Stimmen, sie sind auch Programm.
Das ist aber nur die eine Seite. Der Anspruch geht über den reinen Unterhaltungseffekt weit hinaus. Die Kids sollen nämlich durch "Cosmic Quantum Ray" an so schwierige Themen wie Urknalltheorie, Quantenphysik oder Gravitation herangeführt werden. In jeder Episode stehen die intergalaktischen Superhelden vor dem Problem, dass "Fieslinge" wie Professor Gehirnkopf (Hallervorden) oder Contessa de Wurm (von Sinnen) astronomische oder physikalische Gesetzmäßigkeiten für ihre eigenen Zwecke missbrauchen. Zwischen Wurmloch-Bungee-Springen und Asteroidengürtel-Raketen-Motocross gibt es dann kurze Erklärungen über Rote Riesen, Galaxien oder den Kupiergürtel.
Vertieft werden bei Kika diese hochkomplexen Themen in einer begleitenden Wissenssendung namens "Cosmic Quantum Ray - relativ viel wissen". Zugeschnitten ist das Ganze auf den unwissenden Zuschauer. Ob das bei den Jüngsten auch immer ankommt, muss jedoch bezweifelt werden. Kika und die Serienmacher scheinen darauf zu setzen, dass wenigstens ein bisschen was hängen bleibt.
Die Animationsserie kommt rechtzeitig, um das Jahr der Astronomie 2009 auch hinreichend würdigen zu können. Kika hat als Koproduzent einiges dafür getan, dass die Serie kein Flop wird. Die Idee kommt von dem international renommierten US-Quantenphysiker Mani Lal Bhaumik.
Zusätzliche Unterstützung holte sich Kika beim Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching. 26 Episoden mit einer Länge von jeweils 20 Minuten sind erst einmal eingeplant.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!