Neue Pisa-Studie zur Lernumgebung: Schüler werden häufig gemobbt
Nach einer neuen Pisa-Studie fühlt sich jeder sechste Schüler gehänselt, jeder zweite hat Angst vor schlechten Noten. Der Druck senkt Leistungen.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) untersuchte Lernumfeld und Lernverhalten von 15-Jährigen in aller Welt. Ihr Fazit: Nicht alle fühlen sich wohl an deutschen Schulen.
Grundsätzlich sei die Mehrheit zwar zufrieden mit ihrem Leben (73 Prozent), knapp 30 Prozent äußerten jedoch, nicht oder nur wenig zufrieden zu sein. 15 Prozent der deutschen SchülerInnen sehen sich als Außenseiter, 13 Prozent sind einsam. 22 Prozent der Befragten erklärten, sie seien beim Lernen angespannt. Fast die Hälfte hat Angst vor Tests, selbst wenn sie gut vorbereitet ist. Als größte Angstfaktoren wurden schulische Noten (53 Prozent) und zu schwierige Tests (52 Prozent) ermittelt. Dabei zeigte sich eine Differenz: Mädchen sind öfter von solchen Ängsten betroffen als Jungen.
Als wirklich problematisch sehen die Forscher das Miteinander der Jugendlichen in der Schule. 7 Prozent der Befragten geben an, dass MitschülerInnen regelmäßig fiese Gerüchte über sie verbreiten würden, 9 Prozent, dass sich über sie lustig gemacht werde. 2 Prozent werden sogar bedroht, geschlagen oder geschubst. Dass MitschülerInnen ihnen Gegenstände weggenommen oder diese zerstört haben, berichten 4 Prozent der Befragten.
Mehr Mobbing, schlechtere Leistungen
Das wirkt sich auf die schulischen Leistungen aus: Schulen, an denen viel gemobbt wird, sind etwa in Naturwissenschaften 27 Skalenpunkte schlechter als Schulen mit wenigen Mobbingfällen. Besonders verbreitet sei Mobbing in Lettland und Neuseeland, so die Studie. Deutschland landet im Mittelfeld. Am wenigsten Probleme gebe es in Korea und der Türkei.
Die Studie entstand 2015. Die OECD sammelte Daten in 72 Ländern. Es wurden ausschließlich 15-Jährige befragt, die mindestens 6 Jahre zur Schule gegangen waren.
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