Neue Musik aus Berlin: Turmbau in Dub
Endlich mal wieder eine ausgewachsene Maxi-Single: Peter Muffin vs Einerbande versammeln zwei Songs samt Remixe. Dub meets Postpunk meets Experiment.
D ie Geschichte von Peter Muffin vs Einerbande geht so: Zwei eigentlich viel beschäftigte Musiker, Julian Knoth (Die Nerven) und Thomas Götz (Beatsteaks) jammen zwischen verschiedenen Touren und Aufnahmen mal ein bisschen drauflos. Beim gemeinsamen Improvisieren entstehen zwei Songs, die irgendwo zwischen Experimental, Postpunk und Dub anzusiedeln sind.
Eine Weile später erscheint nun eine Maxi-Single, auf denen diese zwei Songs und zwei hörenswerte Remixe versammelt sind (für die jüngeren Leser*innen: Maxi-Singles waren in den 80ern mal ein sehr angesagtes Vinyl-Format, auf dem man längere Versionen von Single-Auskopplungen veröffentlicht hat; Anm. d. alten Autors). Falls Sie sich fragen, woher der Name Peter Muffin vs Einerbande kommt: Unter diesen Aliassen machen Knoth und Götz solo Musik.
Man hört den Stücken „Ereignis“ und „Ist es einfacher“ den Jam-Charakter durchaus noch an, es sind zwei hypnotische Stücke, frei und ohne Formatzwänge, verspielt und verfrickelt. Sie basieren auf Bass und Schlagzeug, den Hauptinstrumenten der beiden, werden aber angereichert durch Synthesizer- und Gitarrensounds.
Peter Muffin vs Einerbande: untitled Maxi-Single (Tomatenplatten/Cargo)
Die Liebe zu Dub und Reggae schimmert vor allem bei den Remixen durch: In diesen dürfen DJ Schleifstein/Jan Brauer und Andi Thoma (Mouse On Mars) die Songs neu bearbeiten – Letzterer schafft in „Einfacha bauen Dub“ ein gekonntes MashUp aus Palais Schaumburgs „Wir bauen eine neue Stadt“ und „Ist es einfacher“. In dem Song stellt Knoth im Refrain übrigens die Frage: „Ist es einfacher ein Loch zu graben/ als einen Turm zu bauen?“. Hm. Wir überlegen noch.
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