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Neue Musik aus BerlinSparsam und treffend

Die Indie-Musikerin Katharina Kollmann widmet sich erneut ihrem Projekt Lake Felix. Auf dem neuen Album "Carry Us Through It" textet sie auf Englisch.

Kann Nichtseattle und kann Lake Felix: Die Musikerin Katharina Kollmann Foto: Noel Richter

E inst war Lake Felix das Hauptprojekt der aus Karlshorst stammenden Musikerin Katharina Kollmann. Seit 2012 hat sie mehrere Alben und EPs unter diesem Namen veröffentlicht. Dann hatte sie letztes Jahr mit ihrem zweiten musikalischem Outlet Nichtseattle den etwas überraschend anmutenden, völlig verdienten Durchbruch: Auslöser war das Album mit dem catchy Titel „Kommunistenlibido“, ihrem zweiten nach dem Debüt „Wendekid“ (2019).

Der wesentliche Unterschied: Mit Nichtseattle singt sie auf deutsch und spielt Gitarre. Als Lake Felix zupft sie Bass und textet dazu auf Englisch. Klanglich haben sich die beiden Projekte angenähert. Wie Nichtseattle klingt auch das früher etwas wildere Projekt Lake Felix diesmal recht minimalistisch, mit von ihrem Produzenten Olaf O.P.A.L. sparsam arrangierten, prägnanten Melodien.

Und einem mäandernden Gesang, der zugleich lakonisch und emotional wirkt – wobei die Emotionalität in der im Popkontext gemeinhin als geschmeidiger wahrgenommenen Sprache Englisch bei Lake Felix stärker im Vordergrund steht als bei den nüchtern-spröden, treffsicheren und insgesamt eigenwilligeren Texten, die Kollmann als Nichtseattle schreibt.

Songs wie „The Most Broken Heart“ – bebildert mit Kirchenkonzerten aus Kollmanns Jugend – oder auch „The Only Thing“ wirken dagegen weniger doppelbödig, unvergrübelter und dadurch simplistischer – mit allen Vorzügen und Nachteilen, die damit einhergehen. Ob man dieses Album so oft hören wird, wie die „Kommunistenlibido“, bleibt abzuwarten. Für einen oder mehrere lauschige Sommerabende oder -wochen wird es passen.

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